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Hund + Umwelt

Für unsere Hunde ist es gar nicht so einfach, sich in unserer Umwelt zurecht zu finden. Nicht nur Nachbars Katze soll in Ruhe gelassen werden sondern auch das Reh im Wald. Strassenverkehr und Jogger, die nicht gerne angesprungen werden, sind weitere Stolpersteine für viele Hunde. Hier ist Raum für solche Themen. 
Fremde Hunde kommen angerannt - was tun?
26. Mai 2001 18:15

Hallo Attila,

ich bin einige Zeitlang nur mit einer Blumenspritze bewaffnet mit meinem
Max gegangen, denn zwei Dalmatinerrüden, die von der Besitzerin in keinster Weise reguliert wurden, haben ihn regelmäßig in die Zange genommen. Der Wasserstrahl - überraschend aus der Hüfte - hat sie blitzartig davon abgebracht. Mit der Blumenspritze habe ich zweimal eine bereits begonnene Auseinandersetzung beenden können und finde sie - auch wegen der Gesundheit der anderen Hunde - völlig ausreichend.

Grüße von Kirsten & Max

30. Mai 2001 13:22


Hallo Bianca,

ich habe den Beitrag von Attila gerade erst gelesen und muss sagen, ich bin froh über deinen Beitrag. Du sprichst mir aus der Seele. Ich muss ehrlich sagen ich habe mich teilweise sehr geärgert über Attilas Ansichten, so dass eine Antwort wahrscheinlich nicht so sachlich rübergekommen wäre.

Ich denke, daß Attila etwas unsicher und vieleicht sogar ängstlich an solche Sitationen rangeht, daß überträgt sich natürlich auf die Hunde. Ich spreche da aus Erfahrung: Ich habe eine kleine Jack Russel Hündin, diese war noch nie sonderlich an anderen Hunden interessiert und wenn dann doch mal einer auf uns zugerannt kam war es oft so, daß sie diese sofort verjagte. Wobei ich betonen möchte, daß dabei nie einer verletzt wurde. Meine Hündin tat das nun immer öfter, natürlich wurde ich immer verkrampfter bei Annäherung anderer Hunde. Da Suse auch vor Rottweiler und anderen großen Hunden keinen Halt machte. Dummerweise verschwanden die auch immer. Nun sind wir vor kurzem nach Berlin Mitte gezogen. Dort gibt es sehr viele Hunde und nur wenige Auslaufgebiete. Ich musste nun endlich was unternehmen. Ich mache nun folgendes: Suse läuft im Auslaufgebiet auch ohne Leine, so wie alle anderen Hunde auch. Oft passiert es, daß einer oder auch mehrere auf uns zugestürmt kommen. Kommt es dazu versuche ich ganz ruhig zu bleiben und drehe mich komplett von meinem Hund weg. So verunsichere ich sie nicht durch meien Angst und sie merkt gleichzeitig, daß ich sie nicht bei Pöbeleien unterstützen werde. Witzigerweise habe ich mal probiert bei ihr stehenzubleiben und sofort wurde wieder gepöbelt. Es funktioniert und ich bin sehr glücklich ! Langsam bemert Suse daß sie mit Artgenossen auch Spaß haben kann und vor allem das ihr keiner grundlos was böses will.(Sie hatte als Welpe andere Erfahrungen gemacht) Glücklicherweise sind alle Hunde dort sehr freundlich, vielleicht weil diese von klein auf gelernt haben mit vielen Artgenossen auf engem Raum klar zu kommen. Ich bin auch immer in der Nähe so dass ich sollte es doch einmal eskalieren sofort zu Stelle sein kann.

Ich möchte noch sagen daß ich niemanden verurteilen möchte jeder sollte selber entscheiden wie er seine Hunde erzieht, allerdings sollten derartig starke Verletzungen wie sie hier beschrieben worden sind, vermeidbar sein.

Schön das es Hundehalter wie dich gibt + darausfolgende normal reagierende sozialisierte Hunde


Viele Grüße


Anja + Suse

05. Juni 2001 22:37

Hallo Anja,

ist doch wohl nicht Dein Ernst, was Du da schreibst.

: Ich muss ehrlich sagen ich habe mich teilweise sehr geärgert über Attilas Ansichten, so dass eine Antwort wahrscheinlich nicht so sachlich rübergekommen wäre.

Na, da habe ich ja nochmal Glück gehabt, nicht wahr?

: Ich denke, daß Attila etwas unsicher und vieleicht sogar ängstlich an solche Sitationen rangeht, daß überträgt sich natürlich auf die Hunde.

Unsicher sind die Hunde keineswegs, im Gegenteil: ihrer Sache fast schon zu sicher ("Da kommt wieder so ein Teil an, das machen wir jetzt nieder"winking smiley. Natürlich möchte ich sie in diesem Verhalten nicht bestärken, versuche selbstverständlich alles, damit sie "brave" Hunde, die vorbeigeführt werden, ungestört passieren lassen, und dies gelingt auch ohne weiteres. Ängstlich bin ich höchstens um der fremden Hunde willen, weil ich immer schon weiß, was gleich losgeht, wenn wieder mal einer ohne den dazugehörigen Menschen angerannt kommt.

: Ich spreche da aus Erfahrung: Ich habe eine kleine Jack Russel Hündin, diese war noch nie sonderlich an anderen Hunden interessiert und wenn dann doch mal einer auf uns zugerannt kam war es oft so, daß sie diese sofort verjagte. Wobei ich betonen möchte, daß dabei nie einer verletzt wurde.

Deine Erfahrungen reichen leider nicht aus. Ein Jack-Russel-Terrier ist kein Schäferhund; und ein Jack-Russel-Terrier ist keine zwei Schäferhunde. Mein Rüde ist ein großer, dominanter Bursche, der grundsätzlich nicht zurücksteckt; die Hündin aus einer DSH-Leistungszucht und so ziemlich die wildeste, beutegeilste Hündin, die ich je gesehen habe, und mit den üblichen Tricks überhaupt nicht zu beherrschen. Zusammen geben sie ein hübsches, aber auch gefährliches Gespann ab. Ich erwarte nichts anderes, als daß entgegenkommende Hundehalter, die mich mit meinen Hunden sehen, registrieren, daß ich sie heranrufe und an die Leine nehme, um dies dann ebenfalls zu tun, anstatt ihre Tiere weiter herumtollen zu lassen. "Der tut nix", na schön, meine tun aber was, und daß sie es tun, ist nur zu verhindern, wenn andere Hundehalter Vernunft walten lassen, und die heißt in diesem Falle: Leine.

:Kommt es dazu versuche ich ganz ruhig zu bleiben und drehe mich komplett von meinem Hund weg.

Ich bleibe auch "ganz ruhig", weil ich ohnehin nicht mehr ändern kann, was dann geschieht. Oder hast Du gedacht, ich stehe in verkrampfter Haltung und zerre an den Leinen? Das ist eben die Hundewelt, ich kalkuliere das ein; dort herrscht weder Demokratie, noch werden die Grundrechte anerkannt. Leider werden die meisten Hundebesitzer schon beim ersten Knurren und Zähneblecken hysterisch.

: Ich bin auch immer in der Nähe so dass ich sollte es doch einmal eskalieren sofort zu Stelle sein kann.

Das möchte ich doch mal sehen, was Du dann machst, wenn es "eskaliert" und z. B. ein Schäferhund und ein Rottweiler sich in der Wolle haben. Einen ernsten Kampf zu schlichten, wird Dir nicht einmal bei Kleinhunden gelingen, ohne daß Du selbst gebissen wirst. Einmal ist es mir gelungen, meinen Rüden abzulegen und seinen Gegner zu verjagen - leider nur einmal.

Gruß, Attila



06. Juni 2001 07:10

Hi Attila,

hatte am WE ein ähnliches Erlebnis, war im Wald mit Mann und unseren 3 Hunden unterwegs, alle frei (auf dem Weg versteht sich). Am Horizont taucht ein Pärchen ebenfalls mit 2 freien Hunden auf. Wir unsere angeleint, Basko ist bei Menschen schon mal kritisch, Rico bei bestimmten Rüden und Denny spielt "typisch DSH" ziemlich wild, auch nicht jederhunds Sache - also Kontakt bitte nach Absprache.

Beim Näherkommen erkennt man sich, der Förster mit seinen Hunden...großes Hallo und bevor ich noch papp sagen kann läuft Basko frei und der Förster läßt seine auch springen...dumm nur, dass Rico den Barney noch nicht kennt...also baut er sich in der Leine auf und was macht der "dumme" Golden, will den Wüterich gleich kennenlernen...rumms!

Also Leinen los und erstmals mitmischen wollende Denny fest halten (nach Jahren scheint sie jetzt ein Rudelgefühl zu entwickeln), derweil die Männer die Rüden trennen - alle ins Platz befohlen und in Ruhe weiter unterhalten. Passiert ist übrigens nix.

Diesmal war es mein Fehler, hab nicht dran gedacht rechtzeitig vorzuwarnen und dem Förster war entfallen, dass mein Rüde nur auf der Jagd unbedenklich verträglich ist.

Aber früher in der Stadt waren es uneinsichtige Besitzer von nicht hörenden der-tut-nichts´en, die meine Bitte einfach ignorierten - zum Kotzen, wie soll mein Hund da je lernen, dass er an der Leine keine Panik zu haben braucht...

Man kann übrigens sehr wohl sich beißende Hunde trennen, hab da als Jugendliche viel Übung gehabt (Boxer-Doggen-Mix gegen andere große Rassen). Bloß klappt das nur, wenn der andere Besitzer auch weiß, was zu tun ist (heute weiß das kaum wer, bzw. die meisten stehen nur hysterisch da). Bei zig Trennungen, die ich mit gemacht habe wurde nie ein Mensch verletzt, die Hunde wurden nur an den Hinterläufen gegriffen, niemals im Hals/Schulterbereich. Aber ein Risiko bleibt natürlich.

Was mir noch aufgefallen ist, früher durften die meisten Rüden sich auskämpfen und danach war das Thema durch oft entstanden lebenslange Hundefreundschaften, etwgige Schrammen wurden von den Besitzern als völlig normal erachtet. Heute werden, wie Du schon sagst, die meisten Besitzer gleich hysterisch, die Hunde sollen immer "lieb und friedlich" zueinander sein, mit dem Ergebniss, dass man über Jahre hinweg immer Streß hat, wenn sich die entsprechenden Tiere begenen...schade.


ups, mal wieder lang geworden
Grüße
Anke + Rico

06. Juni 2001 08:35

Hallo Bianca & Attila & alle anderen,

Bianca schreibt:

: Ja, das gibt es, auch Kinder kommen unverhofft
: angewackelt und wollen die Hunde streicheln.

Das stimmt. Ist übrigens, da muß ich Attila recht geben, schlimm genug. Was mir auffällt, ist, dass Kinder "vom Lande" derart unsinniges Verhalten weniger häufig an den Tag legen als "Stadtkinder". Obwohl unsere Hunde fremden Kindern ggü. neutral bis freundlich reagieren, bekomme ich da schon manchmal die Oberkrise, wenn ich sehe wie dumm manche Eltern sein müssen, ihren Kindern solch gefährlichen Unsinn zu erlauben. Von fremden Hunden hat man sich erstmal fernzuhalten und diese mit Respekt zu behandeln, punkt aus. Das ist meine Meinung.

Attila schreibt:

:: und als er sich mit Schreien und Drohgebärden
:: nicht vertreiben ließ, habe ich meinen Rüden abgeleint;
:: der hat sich des Huskys dann angenommen, so daß dieser
:: Reißaus nahm - quer über die Straße. [...] Nochmal gutgegangen.

...und Bianca entgegnet:

: Wieso lässt Du Deinen Rüden etwas regeln? Sorry,
: so etwas würde mir im Traum nicht einfallen!

Mh! Bianca, ich bin selber mit einem nicht gerade "sauberen" Hund geschlagen (ich habe zwei Rüden). Und ich verfolge in manchen Situationen die gleiche Strategie wie Attila. Das funktioniert ganz gut, ich kann dem Barney vertrauen, der wird das regeln ohne dass der andere nachher mit Löchern herumrennt und vor allem: Ich bekomme keinen Stress mit den "Meiner tut doch nix"-Besitzern. Gerade wenn ich hoffnungslos blauäugigen "Kleinterrier-Besitzern" begegne, deren steifbeinig daherkommende Mikrobe meint, er wäre der größte. Es tut mir leid, dass so krass ausdrücken zu müssen :-( aber das lehrt mich die Alltagserfahrung: Dann bin ich oft froh wenn der Barney das ohne Schaden regelt und ich mich mit dem Linus aus dem Schußfeld begeben kann, um Schlimmes (für den Größenwahnsinnigen) zu verhüten.

: Wieso soll es zwangläufig zu einer Rauferei kommen?

Wieso nicht? Sei es ein Verhaltensproblem (wie bei meinem Golden) oder ein sehr urtümliches Rudelverhalten oder etc.

: Wohl bemerkt, das habe ICH geregelt und
: nicht meine Hunde!

Hundeangelegenheiten können Hunde imo immer noch am Besten regeln.

: Es ist meines Erachtens auch sehr unwahrscheinlich,
: dass ein Hund alleine auf meine Zwei zugerannt kommt,
: um Streit anzuzetteln in meinem Beisein!

Das "angerannt kommen" reicht schon. Je nach Lage der Dinge reagieren manche Hunde da höllisch allergisch drauf.

: Sorry, meine Meinung ist eben, dass es wichtig ist,
: die Hunde zu sozialisieren, gerade in Bezug auf
: Artgenossen.

Ja, das ist es. Aber ebenso wichtig ist, zu wissen, dass Hunde nicht dafür geschaffen sind mit jedem gleich gut Freund zu sein. Meine Hunde z.B. zeigen innerhalb des Familienverbandes und ggü. "Freunden" absolut korrektes Sozialverhalten. Nicht aber ggü. fremden "Dahergelaufenen" - mit denen wollen sie nichts zu tun haben. Ich erwarte, dass sowohl andere Besitzer als auch deren Hunde das akzeptieren. Meine jedenfalls rasen (wie Du ja auch schreibst) nicht zu allen anderen Hunden hin. Ich weiss, in welch arge Bedrängnis ich damit deren Halter bringen kann. Vor allem übrigens auch, wenn Kinder im Spiel sind. Dann kann es nämlich wirklich gefährlich werden ....

: Passiert ist nix, warum auch?

Weil es tausend Gründe gibt, dass doch etwas passiert. Ich kann Dir sagen, was Linus mit diesem Westie (wäre es ein Rüde gewesen) getan hätte:

Alternative a) Der Westie wäre in einiger Entferung stehen geblieben

- es wäre nichts passiert.

Alt. b) Der Westie wäre imponierenderweise auf Linus zugedackelt

- er hätte ihn unangespitzt in den Boden gestampft (der Westie hätte es überstanden, bestimmt, aber es hätte furchtbar ausgesehen)

Alt. c) Der Westie wäre vorsichtig nähergekommen

- Linus hätte einen ganz tiefen Brummer abgelassen, der Westie wäre weggelaufen, Linus hätte ihn noch ein bißchen gescheucht und fertig. Wäre er nicht weggelaufen....siehe b)

....Wenn b) passiert, kann es wirklich richtig gefährlich werden. Ich habe keine Lust, dass der Linus mal so einen kleinen Selbstmörder falsch erwischt und der dabei draufgeht.

: wenn die Halter in jedem Hund die Bestie sehen,
: die sich an ihren Hunden vergreifen wollen.

Das tue ich nicht. Doch ich erwarte, dass diese dämliche Mentalität des "Meiner tut nix" endlich aufhört und ich erwarte, dass mir nicht irgendwelche Hunde, deren Halter diese nicht im Griff haben, Probleme bereiten und ich mich nachher noch anmachen lassen muß. Wegen so einem habe ich mal ein übles Loch in die Hand bekommen - seit dem reagiere ich da schon ziemlich heftig und verdammt sauer. Es gibt nun mal auch andere Hunde als die ewig wedelnden Superputzis....

Im Kurs "üben" wir das sogar manchmal, wenn nötig:

Ein ungebärdiger Border-Mix, rast zu allen Hunden, "will spielen". Dieser Hund muß dringend Disziplin lernen, denn früher oder später trifft er auf jemanden der ihm wirklich was böses will - und dann haben die Leute ein echtes Problem am Hals. Also habe ich die Besitzer gefragt ob es o.k. sei, wenn der Barney diesen Hund einmal etwas diszipliniert - auch als Lehrbeispiel für die anderen Gruppenteilnehmer. Die fanden das o.k. ! Also: Bei der nächsten Gelgenheit, wo dieser Hund wieder den Barney belästigte, habe ich ganz leise gesagt: "Hau ihm eine rein" :-) Und Barney tat wie gebeten. Es ist überhaupt nichts passiert - nichts! Aber der Border-Mix hat eine Regel gelernt, eine wichtige!

Wir wohnen in einer ländlichen Gegend, hier haben die (meisten) Leute noch Tierverstand! Da geht man sich erstmal aus dem Weg und fragt, ob es o.k. ist oder nicht und dann gibts auch keine Probleme.

Natürlich ist die Einstellung zu diesen Dingen immer geprägt von pers. Erfahrungen und vom eigenen Umfeld. Aber wenn man wirklich einen "kritischen" Hund sein eigen nennt - dann stehen viele Dinge in einem anderen Lichte da.

Ciao

Rolf & Barney

06. Juni 2001 14:01

: sein, mit dem Ergebniss, dass man über Jahre hinweg immer Streß hat, wenn sich die entsprechenden Tiere begenen...schade.
:
:
:
:Hi Anke + Rico!

Das mit dem Auskämpfen finde ich auch nicht sooo toll. Wenn beide in gleichem Ausmaß aggressiv u. groß sind - na bitte. Bei uns kursieren aber die Meinungen Dogge ./. Jack Russel könnte man auch auskämpfen lassen!!! Da denke ich, zieht eindeutig der Kleinere den Kürzeren. Ich würde meine Hündin auch nichts auskämpfen lassen, sondern erwarten, daß aggressive Tiere angeleint werden - so wie Ihr das augenscheinlich auch macht - dann leine ich meine sofort auch an! Leider hat sich das noch nicht zu allen rumgesprochen .. Viele Grüße von Gabie