Hallo Bianca & Attila & alle anderen,
Bianca schreibt:
: Ja, das gibt es, auch Kinder kommen unverhofft
: angewackelt und wollen die Hunde streicheln.
Das stimmt. Ist übrigens, da muß ich Attila recht geben, schlimm genug. Was mir auffällt, ist, dass Kinder "vom Lande" derart unsinniges Verhalten weniger häufig an den Tag legen als "Stadtkinder". Obwohl unsere Hunde fremden Kindern ggü. neutral bis freundlich reagieren, bekomme ich da schon manchmal die Oberkrise, wenn ich sehe wie dumm manche Eltern sein müssen, ihren Kindern solch gefährlichen Unsinn zu erlauben. Von fremden Hunden hat man sich erstmal fernzuhalten und diese mit Respekt zu behandeln, punkt aus. Das ist meine Meinung.
Attila schreibt:
:: und als er sich mit Schreien und Drohgebärden
:: nicht vertreiben ließ, habe ich meinen Rüden abgeleint;
:: der hat sich des Huskys dann angenommen, so daß dieser
:: Reißaus nahm - quer über die Straße. [...] Nochmal gutgegangen.
...und Bianca entgegnet:
: Wieso lässt Du Deinen Rüden etwas regeln? Sorry,
: so etwas würde mir im Traum nicht einfallen!
Mh! Bianca, ich bin selber mit einem nicht gerade "sauberen" Hund geschlagen (ich habe zwei Rüden). Und ich verfolge in manchen Situationen die gleiche Strategie wie Attila. Das funktioniert ganz gut, ich kann dem Barney vertrauen, der wird das regeln ohne dass der andere nachher mit Löchern herumrennt und vor allem: Ich bekomme keinen Stress mit den "Meiner tut doch nix"-Besitzern. Gerade wenn ich hoffnungslos blauäugigen "Kleinterrier-Besitzern" begegne, deren steifbeinig daherkommende Mikrobe meint, er wäre der größte. Es tut mir leid, dass so krass ausdrücken zu müssen :-( aber das lehrt mich die Alltagserfahrung: Dann bin ich oft froh wenn der Barney das ohne Schaden regelt und ich mich mit dem Linus aus dem Schußfeld begeben kann, um Schlimmes (für den Größenwahnsinnigen) zu verhüten.
: Wieso soll es zwangläufig zu einer Rauferei kommen?
Wieso nicht? Sei es ein Verhaltensproblem (wie bei meinem Golden) oder ein sehr urtümliches Rudelverhalten oder etc.
: Wohl bemerkt, das habe ICH geregelt und
: nicht meine Hunde!
Hundeangelegenheiten können Hunde imo immer noch am Besten regeln.
: Es ist meines Erachtens auch sehr unwahrscheinlich,
: dass ein Hund alleine auf meine Zwei zugerannt kommt,
: um Streit anzuzetteln in meinem Beisein!
Das "angerannt kommen" reicht schon. Je nach Lage der Dinge reagieren manche Hunde da höllisch allergisch drauf.
: Sorry, meine Meinung ist eben, dass es wichtig ist,
: die Hunde zu sozialisieren, gerade in Bezug auf
: Artgenossen.
Ja, das ist es. Aber ebenso wichtig ist, zu wissen, dass Hunde nicht dafür geschaffen sind mit jedem gleich gut Freund zu sein. Meine Hunde z.B. zeigen innerhalb des Familienverbandes und ggü. "Freunden" absolut korrektes Sozialverhalten. Nicht aber ggü. fremden "Dahergelaufenen" - mit denen wollen sie nichts zu tun haben. Ich erwarte, dass sowohl andere Besitzer als auch deren Hunde das akzeptieren. Meine jedenfalls rasen (wie Du ja auch schreibst) nicht zu allen anderen Hunden hin. Ich weiss, in welch arge Bedrängnis ich damit deren Halter bringen kann. Vor allem übrigens auch, wenn Kinder im Spiel sind. Dann kann es nämlich wirklich gefährlich werden ....
: Passiert ist nix, warum auch?
Weil es tausend Gründe gibt, dass doch etwas passiert. Ich kann Dir sagen, was Linus mit diesem Westie (wäre es ein Rüde gewesen) getan hätte:
Alternative a) Der Westie wäre in einiger Entferung stehen geblieben
- es wäre nichts passiert.
Alt. b) Der Westie wäre imponierenderweise auf Linus zugedackelt
- er hätte ihn unangespitzt in den Boden gestampft (der Westie hätte es überstanden, bestimmt, aber es hätte furchtbar ausgesehen)
Alt. c) Der Westie wäre vorsichtig nähergekommen
- Linus hätte einen ganz tiefen Brummer abgelassen, der Westie wäre weggelaufen, Linus hätte ihn noch ein bißchen gescheucht und fertig. Wäre er nicht weggelaufen....siehe b)
....Wenn b) passiert, kann es wirklich richtig gefährlich werden. Ich habe keine Lust, dass der Linus mal so einen kleinen Selbstmörder falsch erwischt und der dabei draufgeht.
: wenn die Halter in jedem Hund die Bestie sehen,
: die sich an ihren Hunden vergreifen wollen.
Das tue ich nicht. Doch ich erwarte, dass diese dämliche Mentalität des "Meiner tut nix" endlich aufhört und ich erwarte, dass mir nicht irgendwelche Hunde, deren Halter diese nicht im Griff haben, Probleme bereiten und ich mich nachher noch anmachen lassen muß. Wegen so einem habe ich mal ein übles Loch in die Hand bekommen - seit dem reagiere ich da schon ziemlich heftig und verdammt sauer. Es gibt nun mal auch andere Hunde als die ewig wedelnden Superputzis....
Im Kurs "üben" wir das sogar manchmal, wenn nötig:
Ein ungebärdiger Border-Mix, rast zu allen Hunden, "will spielen". Dieser Hund muß dringend Disziplin lernen, denn früher oder später trifft er auf jemanden der ihm wirklich was böses will - und dann haben die Leute ein echtes Problem am Hals. Also habe ich die Besitzer gefragt ob es o.k. sei, wenn der Barney diesen Hund einmal etwas diszipliniert - auch als Lehrbeispiel für die anderen Gruppenteilnehmer. Die fanden das o.k. ! Also: Bei der nächsten Gelgenheit, wo dieser Hund wieder den Barney belästigte, habe ich ganz leise gesagt: "Hau ihm eine rein" :-) Und Barney tat wie gebeten. Es ist überhaupt nichts passiert - nichts! Aber der Border-Mix hat eine Regel gelernt, eine wichtige!
Wir wohnen in einer ländlichen Gegend, hier haben die (meisten) Leute noch Tierverstand! Da geht man sich erstmal aus dem Weg und fragt, ob es o.k. ist oder nicht und dann gibts auch keine Probleme.
Natürlich ist die Einstellung zu diesen Dingen immer geprägt von pers. Erfahrungen und vom eigenen Umfeld. Aber wenn man wirklich einen "kritischen" Hund sein eigen nennt - dann stehen viele Dinge in einem anderen Lichte da.
Ciao
Rolf & Barney