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zu: Fremde Hunde kommen angerannt.

geschrieben von Nicola mit Sally(YCH) 
zu: Fremde Hunde kommen angerannt.
08. Juni 2001 20:28

Hallo Hundefreunde,

wollte nur mal meine Meinung zu o.g. Thread kund tun, da das ein Thema ist, das einem schon ganz schön das Hundehalter-Dasein vermiesen kann! Es gibt kaum noch einen Gassi-Gang, bei dem man sich nicht über verantwortungslose Hundehalter aufregen muss, die ihren Wuffi NUR und IN JEDWEDER Situation unangeleint laufen lassen (merkwürdigerweise sind die Hunde, die ständig frei laufen, auch gerade die, die nun überhaupt keine Erziehung haben, und das hat rein gar nix mit Rasse oder Größe zu tun!)

Unsere Situation ist folgende: wir haben einen eigenen Hund und zusätzlich (an Wochenenden, Feiertagen etc.) einen Patenhund aus dem Tierheim zum Gassi-Gehen. Das bringt es natürlich mit sich, dass man manchmal mit einem Hund (nicht selten ein "Riesen-Teil"winking smiley unterwegs ist, den man a) selbst noch nicht so gut kennt und von daher nicht einschätzen kann und der b) einen auch nicht zwingenderweise als Rudelführer akzeptiert und auf jedes Kommando reagiert (vielleicht kannte er bis dato noch kein "Gassi-Gehen" etc.) Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, was es für eine Freude ist, wenn man zum ersten Mal einen 40-Kilo-Rottweiler ausführt, der 5 Jahre an der Kette gelebt hat, und direkt ein vergnügter "Der will nur spielen" angerannt kommt und besagter Rottweiler an der Leine einen "klitzekleinen Ausraster" kriegt und den Süßen "Der macht nix" am liebsten fressen würde...("Ach Gott, der böse Hund aus dem Tierheim..."winking smiley

Auch nicht schlecht: Vor ein paar Wochen waren wir mit unserer Hündin auf den Rheinwiesen, als wir von weitem was mit fliegenden Ohren anrennen sahen. Unser Hund "liebt" solche Situationen sehr und reagiert bei solchen Überfällen auch schon mal etwas "zickig" (was ich völlig normal finde). Wir haben Sally also beigerufen und angeleint, in der Hoffnung, dass die Besitzer der "fliegenden Ohren" dies als Zeichen deuten (Bitte seien Sie so scheissfreundlich und leinen Sie Ihren Hund auch an). Aber - weit gefehlt: Der Jagdhund kam angeschossen, fand offensichtlich Gefallen an unserer Hündin und hat sie direkt mal bestiegen! Kommentar der Besitzer (die dann mal gemächlich - ohne fliegende Ohren - ankamen): "Och, ist die heiss?". Entschuldigung: Ich hätte reinschlagen können, bis es fliegende Ohren gibt!!! Ist das zu fassen?!? Okay, unser Hund ist kastriert - aber ich wusste bis dato nicht, dass man das aus 500 Meter Entfernung erkennen kann!!!
Davon abgesehen: Ich finde es normal, dass ein Hundehalter, der einen anderen Hundehalter trifft und sieht, dass dieser seinen Hund anleint, sein Hirn einschaltet und denkt: "Aha, der leint seinen Hund an - das muss einen Grund haben!" Die Gründe können ganz unterschiedlich sein: Der Hund ist mit fremden Hunden vielleicht nicht ganz so verträglich (Ja,ja sowas gibt's - unser Dobi-Mix hatte, als wir ihn bekamen, SEHR große Probleme mit sämtlichen anderen Vierbeinern, egal ob Rüde, Hündin oder Welpe. Erst mit viel Zeit und Mühe haben wir es hinbekommen, dass er andere Hunde überhaupt mal an sich rangelassen hat und später auch mit Hunden, die er mochte, gespielt hat. Sehr aufbauend war es damals, wenn unsere mühsame Arbeit von Wochen in einem einzigen Spaziergang wieder zunichte gemacht wurde, weil irgendso ein A... seinen völlig unerzogenen Wauzi-Schnuffi auf unseren zurasen ließ - danach war's wieder aus mit Charly's Sozialverhalten aufgrund des asozialen Verhaltens von irgendeinem Volltrottel!)
Ein weiterer Grund könnte sein: Der andere Hund ist 'ne läufige Hündin - wer zahlt die Alimente, wenn was passiert?
Oder: Der Hund an der Leine ist krank und darf nicht mit anderen Hunden toben (unser DSH Otto hatte schwere HD und ist in seinen letzten Lebenstagen, bevor er eingeschläfert wurde, auf unseren kurzen Spaziergängen ständig von irgendwelchen "Spiel mit mir"-Monstern belästigt worden. Die Schmerzen meines Hundes wünsche ich diesen Besitzern!!!)

Um's auf den Punkt zu bringen: Ein Mindestmaß an Rücksicht ist doch wohl jedem zuzumuten! Bei Begegnungen mit anderen, den Hund an die Leine nehmen oder zumindest beirufen und sich dann verständigen: "Dürfen die Hunde miteinander spielen?" Punkt - Schluss! Ist das so schwer?!?
Und die, die "einen super-sozialen" Hund haben, sollten doch mal ein bißchen Rücksicht auf die nehmen, deren Hund vielleicht nicht ganz so super-sozial aufgewachsen ist. Denn das "tolle Sozialverhalten" des eigenen Hundes könnte bei einer solchen Begegnung vielleicht auch 'nen leichten Knacks abkriegen...


Gruß
Nicola mit Sally

08. Juni 2001 20:54

Bravo Nicola,


das haste richtig gut gesagt! Aber Du wirst Dir den Mund fusselig reden - weiß ich aus eigener Erfahrung.

Mein Hund macht bei einigen Hunden auch gerne einen Aufstand (vorzugsweise gleichgroße Schwarze) und deshalb nehme ich ihn dann an die Leine, wenn mir so ein Exemplar entgegenkommt.

Die Krönung bei solchen Begegnungen, wenn der andere Hund aufdringlich wird und ich bei 2 35kg-Kälbern den Aufstand nicht unterbinden kann, ist dann eine Bemerkung wie "wenn ihrer so reagiert, dann muß der einen Maulkorb tragen".

Mein Dux hatte letzten Herbst eine Bandscheibenquetschung, jeder Hopser war da einer zuviel - obwohl ich da schon absichtlich nicht in die offensichtlichen Freilaufgegenden gefahren bin, hatte ich oft genug das Problem mit solchen "der will nur spielen".

Ich persönlich versuche immer, ein wenig Rücksicht auf andere Menschen, Hunde und Kinder zu nehmen - und wenn das bedeutet, das mein Hund 5 Minuten an der Leine gehen muß, na und?


Ein wenig Rücksichtnahme ist wirklich nicht zuviel verlangt.

Aber leider ist es immer noch so, das diejenigen, die wirklich Rücksicht nehmen, am Ende doch die Dummen sind.


grüße, Gaby

08. Juni 2001 21:51

Hallo Nicola!
Du schreibst mir aus der Seele. Wie Gaby schon richtig bemerkte, kann man nicht von jedem Hundehalter Hirn verlangen. Ich trage zum Schutz meines Hundes immer eine Wasserpistole. Wenn fremde Halter ignorant ihre Hunde in die Gefahr (zum angeleinten Hund) und außerhalb ihres Einflußbereiches laufen lassen, dann hat der Hund eben Zitronenwasser im Gesicht. Meistens gibt es dann Zeter und Mordio, ich hätte das fliegende Ohr mißhandelt, aber die Polizei gab mir 2Mal Recht (hätten sogar einen saftigen Tritt nach dem fremden Hund noch für angemessen gehalten) und sagte dem anderen Halter, er hätte fahrlässig gehandelt und seinen Hund zurückrufen müssen.

Mit Idioten muß man leben.
Viele Grüße
Marina

09. Juni 2001 06:57

Hallo Nicola,


: Um's auf den Punkt zu bringen: Ein Mindestmaß an Rücksicht ist doch wohl jedem zuzumuten! Bei Begegnungen mit anderen, den Hund an die Leine nehmen oder zumindest beirufen und sich dann verständigen: "Dürfen die Hunde miteinander spielen?" Punkt - Schluss! Ist das so schwer?!?

Nö, schwer ist das nicht. Aber evtl. anstrengend. Denn um einen Hund zurückzurufen, muss er erst mal lernen, dass er zurückgerufen werden kann, und dann auch kommt. Ausserdem muss man seine Umgebung immer im Auge haben, gedankenverlorene Schwätzchen mit der Begleitung leiden darunter doch etwas. Und ausserdem, was hast Du denn, der tut doch nix. Warum soll er dann an die Leine, die ist doch nur für böse Hunde gedacht. *Achtung, Ironie!

: Und die, die "einen super-sozialen" Hund haben, sollten doch mal ein bißchen Rücksicht auf die nehmen, deren Hund vielleicht nicht ganz so super-sozial aufgewachsen ist. Denn das "tolle Sozialverhalten" des eigenen Hundes könnte bei einer solchen Begegnung vielleicht auch 'nen leichten Knacks abkriegen...
:
Oh ja, wie unten schon erwähnt, meine Kleine und der andere Rüde, die von dem "der-tut-nix"-Golden-Hovi angefallen wurden, hatten hinterher monatelang Probleme mit anderen ähnlich aussehenden Hunden. Und das, wo man heutzutage an jeder Ecke einen Golden trifft. Zum Glück hatten wir in der Welpengruppe sehr viele Golden gehabt, mit denen Yanta sehr gern gespielt hatte, und mit einigen immer noch Kontakt, so dass wir das ganze verhältnismässig gut in den Griff bekommen haben.
Aber es muss nicht sein!

Etwas Rücksichtnahme auf andere gehört dazu. Und man sollte doch in der Lage sein, seinen eigenen Hund abzuschätzen.

Gruss Cindy

09. Juni 2001 10:31

Hallo Marina,

das Problem ist aber auch seit diesen dämlichen Hundeverordnungen viel schlimmer geworden.

Angenommen, Du hast einen bösen Hund - einen, der wirklich zulangt.
Den nimmst Du an die Leine, der andere läuft munter auf Deinen Hund zu, kriegt was ab - und Dein Hund bekommt dann Maulkorbzwang verordnet, obwohl Dein Hund ordnungsgemäß an der Leine war.

Nur 2 Minuten müßte der andere Hund an die Leine - und es passiert gar nichts.

Es kann niemand wissen, wieso ein Hund an der Leine ist - will ich wirklich riskieren, das mein Hund verletzt wird, weil ich zu faul oder zu doof bin, meinen Hund mal eben an die Leine zu nehmen?
Wer ist denn für die Schmerzen des verletzten Hundes wirklich verantwortlich?


Muß man sich rechtfertigen, Rücksicht zu nehmen und verantwortungsvoll zu handeln, kein Risiko einzugehen?

Grüße, Gaby

09. Juni 2001 11:54

Hallo Nicola,
ein deutliches Wort, das Du da gesprochen hast ... Vielen Dank ... Leider lesen das immer die "Falschen". Denn die Leute mit "Der-tut-nix" sind ja tatsächlich immer der Meinung, das ihr Hund das Opfer ist, wenn dann mal wirklich etwas passiert.
Als meine Kleine mit einem Gipsbein am hinteren Bein unterwegs war (und zwar deutlich sichtbar in Signalfarben) , kamen auch die "Der-tut-nix" und "Der-will-nur-spielen", um sie dann fröhlich zu besteigen. Das meine Kleine dann wie am Spieß schrie, weil sie offensichtlich Schmerzen hatte, interessiert kaum einen der Hundehalter. Jedoch mein gezielter Tritt Richtung "Der-tut-nix" wurde mit Schimpfeinlagen "Tierquäler" seitens des Halters begleitet.
Kopfschüttel-Grüße
Nadja und Shiva