Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Rudelbildung, gut oder schlecht?

geschrieben von Sunny2(YCH) 
Rudelbildung, gut oder schlecht?
18. September 2001 09:14

Hallo,

wir gehen abends immer mit 3 oder 4 anderen Hunden gemeinsam Gassi, etwa anderthalb Stunden auf Feldwegen.
Und das seit etwa 4 Monaten.
Innerhalb der Hundegruppe bilden sich nun bestimmte Strukturen heraus, das habe ich unter "zwei gegen einen" bereits beschrieben.
Kommt ein außenstehender Hund zu unsrer Gruppe, geht es manchmal problemlos, manchmal wird er auch bedrängt (keine Beisserei).
Bis jetzt waren wir alle der Meinung, den Hunden mit diesen gemeinsamen Runden etwas gutes zu tun, nun habe ich in einem anderen Beitrag gelesen, schon zwei Hunde seien ein Rudel und damit unberechenbar, d.h. sie könnten fremde einzelne Hunde angreifen.

Liegt also eine Gefahr in der Rudelbildung?


Fragende Grüße,

Sunny und Sam

Es handelt sich bei unseren übrigens um ansonsten brave Hunde zwischen 40 und 50 cm Schulterhöhe.


19. September 2001 08:21

: Hallo Sunny,
die Schwierigkeit ist die, wenn ein Hund wegrennt (jagt, Leute anbellt etc.) machen die anderen mit. So nach dem Motto: da ist was los, da muß ich hin....

Die meisten Mehrhundhalter haben damit schon im eigenen Rudel Schwierigkeiten, einen Hund bekommst Du in der Regel immer abgerufen, bei zwei oder mehr, die sich aufhetzen, mitziehen.....

Ich würde mit allen HF ein Gespräch zu diesem Thema führen und dann vielleicht ein wenig Unterordnung machen. Alle frei, alle zurückrufen, nur einen zurückrufen, alle aus der Bewegung Sitz/steh oder so etwas. Das muß geübt werden....

Wenn euch ein Hund entgegenkommt, alle zurückrufen, Lage peilen und dann einen Hund zuerst hinlaufen lassen. Wenn´s keine Schwierigkeiten gibt, den zweiten usw. Es muß das Ziel sein, daß der entgegenkommende Hund eine Chance hat, mit der Situation vertraut zu werden. Stellt euch vor, ihr (müßt ohne Sprachkenntnis) in eine Gruppe von 50 Leute, eine falsche Aussage/Bewegung und ihr steht mit dem Rücken zur Wand... So ähnlich geht es dem entgegenkommenden freilaufenden Hund. Er hat im Zweifelsfalle nämlich gegen ein Horde von Hunden keine Chance.
Ob es sich um ein stabiles Rudel handelt oder ob besser von einer Horde zu sprechen ist, wäre zu überlegen.
Rudel = lebt täglich zusammen, mit hoffentlich anerkanntem menschlichem Chef
Horde = meist Gruppe von HF, die gemeinsamen Spazierengehen und die Hunde überwiegend sich selbst überlassen (nicht böse gemeint: Hausfrauentrasch und -Klatsch). Bedingt durch die Gespräche wird meist nicht auf die Hunde geachtet und wenn einer rennt, ist es zuspät...

Ich kann dir leider keinen vernümpfigen Rat geben, außer den: stell deinen Hund in den Gehorsam, daß der sich immer abrufen läßt, übe dies während der Gänge (sitz, bleib, hier etc.) und wenn die HF-Gruppe nicht akzeptiert, würde ich mich davon trennen bwz. nicht regelmäßig mitgehen..

Sabine & simbär




19. September 2001 10:15

Hallo Sabine,
danke für Dein Posting!
Eigentlich machen wir schon genau das, was Du auch sagst- heranrufen und sitzen lassen(häufig kommen Radler, Jogger, Inliner, da rufen wir sie her, nicht weil sie was tun würden, sondern weil viele Leute bei einer Hundeansammlung unsicher reagieren. Kommen andere Hunde die wir nicht kennen bzw. wissen daß sie unverträglich sind, müssen unsre auch her zu uns), das klappt gut, wenn einer jagt -Whippet und Austr. Shep. rasen manchmal davon, kehren aber schnell wieder zurück - bleiben die anderen da...unsrer kriegt öfter mal den Ball geworfen zwischendurch und findet das dann auch interessanter als das Rumlaufen mit der Meute...insofern kann man vielleicht sagen, daß alles o.k. ist?

Was die Hausfrauengespräche ;-))) betrifft: Unsre menschliche Gruppe hat eine Altersspannweite von 6 bis 75 Jahren, und auch die Überzeugungen, inwieweit man einen Hund überhaupt erziehen kann, sind seehr unterschiedlich ("...da kann man nix machen" "...zu stolz zum Gehorchen.." "Schätzchen komm Du jetzt???" *ggg*). Thema Hundeerziehung wäre dadurch ein Problem, schätz ich...wobei wir uns natürlich austauschen über andere Hundethemen.
Danke jedenfalls für Deine Tips, wir üben weiter...

liebe Grüße,
Sunny und Sam






03. Oktober 2001 22:35

Hallo Sunny

Ich denke, dass diese Spaziergänge in erster Linie mal etwas Tolles sind! Die Gefahr dabei hast Du, denke ich, erkannt. Ich würde Gehorsam üben auch im Rudel und bei Begegnungen mit anderen Hunden nicht das ganze Rudel auf's mal darauf los lassen.

Ich habe selber drei Hunde - einen alten und ein Päärchen. Begegnungen mit anderen Hunden verliefen bisher ausnahmslos (!) problemlos, wenn ich zuerst den gegengeschlechtlichen Hund laufen liess, dann den gleichgeschlechtlichen - der Alte kommt aus Tempo-Gründen meist als letzter an... Um die Hunde gestaffelt Kontakt aufnehmen zu lassen, genügt schon ein leiser Rückruf eines der Hunde. So fühlt sich der fremde Hund nicht unter Druck, und bei meinen fällt die Rudel-Wirkung weniger ins Gewicht.