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Hund + Umwelt

Für unsere Hunde ist es gar nicht so einfach, sich in unserer Umwelt zurecht zu finden. Nicht nur Nachbars Katze soll in Ruhe gelassen werden sondern auch das Reh im Wald. Strassenverkehr und Jogger, die nicht gerne angesprungen werden, sind weitere Stolpersteine für viele Hunde. Hier ist Raum für solche Themen. 
Friedliches Hundeland? lang
01. Oktober 2001 15:30

Hallo Mina!
Vielen Dank für Deine Antwort. Du hast recht, mit meinem Hund habe ich sehr viel Glück gehabt.
Die Regelung in Kalifornien finde ich im Ansatz recht gut, weil sie Hundehalter zwingt ihre Ignoranz zu überdenken. Doch welch ein Leben für die Hunde an der 2m Leine...
Land/Dorf ist für mich, wenn man den Leinenzwang mißachten könnte, weil keine Menschenseele da ist, die es merken stören könnte; das sind Spazierwege, wo der vom Menschen zur Verhaltensstörung getriebene Hund laufen kann, ohne Mitmenschen zu verängstigen.

Jeder Hund hat ein Recht zu leben und geliebt zu werden. All die schlauen Ideen der Gesetzgeber scheinen nicht zu funktionieren oder nicht hundgerecht zu sein.
Es geht mir auch gar nicht um die Hunde, sondern um die Halter. Wie Du schon sagtest, sind auch Hunde mit einem Herz aus Gold unterschiedlich sensibel.
Aber es gibt nun einmal Menschen, die Angst vor Hunden haben. Da reicht es meiner Meinung nach nicht, zu brüllen: "Der tut nix!". Außer bei Yorkies kenne ich viele Hundehalter, die absolut kein Verständnis für z.B. Moslems haben, die keinen Kontakt mit Hunden wünschen, weil diese als unrein gelten. Egal wie lieb der Hund ist.
In Städten, wo sich die Menschen ballen und der Hund angeleint durch die Abgase übers harte Pflaster laufen muß ist es für mich klar, auf unausgelastete, quengelige, neurotische Hunde zu stoßen. (Es sei denn, der Besitzer macht sich die Mühe, täglich für Stunden ins Grüne zu fahren, was ja auch vorkommt).

Da es nie ausschließlich umsichtige und verantwortungsvolle Menschen geben, sondern das volle Spektrum der Persönlichkeiten erhalten wird, werden Hunde auch weiter von eigensüchtigen Menschen gehalten werden. Wahrscheinlich würde es auf der Welt um einiges langweiliger, wenn meine Utopie Realität würde.

Viele Grüße
Marina

P.S. Es war überfüllt und überhitzt im Zug. Ich war total genervt und die Mutter hatte alle Hände voll zu tun, ihr Jüngstes zu beruhigen... Mein Hund hat mich mal wieder schwer beeindruckt. Von ihr kann ich noch einiges lernen.


01. Oktober 2001 16:09

Hallo!
:
Ich würde es gerne vermeiden, daß Hunde herumlaufen, die unachtsame oder schlecht erzogene Kinder beißen.

Ich hätte auch gerne, dass keine schlecht erzogenen Kinder gibt ... es gibt sie aber ... und nicht grad wenige !

Klar sollten Kinder wissen, daß man fremde Hunde nicht ungefragt streichelt, aber wenn sie es doch tun, müssen sie in einigen Fällen eine lebenslangen (zu hohen) Preis dafür zahlen.

"Draussen": ganz klar oft ein schlimmer Fehler des HF ... aber oft genug frage ich mich auch: "WO WAREN DIE ELTERN ???" Meist sind das nämlich sehr kleine Kinder (so 2-3 Jahre alt), die meiner Meinung nach nicht alleine und ohne Aufsicht in nächster Nähe irgendwo rumzulaufen haben.
Und ich kenne auch Kinder, die mit allen Mitteln versucht haben auf ein gesichertes! Grundstück zu kommen, um den höchst agressiven Wachhund dort zu ärgern.

: Was müßte sich ändern, was kann man tun, um in einem Land zu leben, in dem man beim Anblick eines Hundes nicht an Bißverletzungen denkt?

Dass auch die Eltern wieder mal an ihre Aufsichtspflicht denken ??? Dass Kindern endlich mal wieder der natürliche Umgang mit Tieren und der Respekt vor Tieren beigebracht wird ?
In unserer "Sagrotan"-verseuchten Welt wahrscheinlich frommes Wunschdenken :-(
:
: Natürlich hatte sich die Kleine bevor Mama reagieren konnte auf den Hund gestürzt und sich ans Ohr gekrallt.

Da ich mit sowas rechne, reagiere ich da seeehr schnell ... ein Kleinkind kommt gar nicht bis zu meinem Hund wenn ich das nicht will. Die Gefahr, dass das Kind meinem Hund unabsichtlich Schmerzen zufügt ist mir viel zu gross. NACH einem erklärenden Gespräch mit dem Kind, KANN (MUSS aber nicht) mein Hund zu dem Kind Kontakt aufnehmen. Wenn sie nicht will, ist das Thema für mich erledigt ... kein Streicheln.
:
: Ich finde, daß Hunde, die solche Situationen nicht gelassen bleiben, nicht in unserer urbanen Gesellschaft gehalten werden sollten. (Ich wäre Mietwagen statt Zug gefahren).

Man könnte andersrum auch behaupten, die Mutter mit den Kleinkindern hätte Mietwagen fahren können ... schliesslich bleibt auch nicht jedes Kind gelassen, bloss weil ein Hund mal freundlich Kontakt aufnehmen will und ihm die Hand ableckt.
Wenn ich mir meines Hundes nicht sicher bin, bleibt schliesslich auch noch die Lösung Maulkorb ... der ist allemal billiger als ein Mietwagen.

: Warum braucht jemand, der in einer Stadt wohnt, wo ihm ständig Kinder begnen, einen Hund, der sich Kindern gegenüber nicht sicher souverän verhält?

Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, dass das an den Kindern liegen könnte ???
Mein Hund WAR ein absoluter Kinderfan. Ich habe sie von Welpenbeinen an mit meinen Nichten und Neffen, und auch mit den Nachbarskindern spielen lassen (natürlich immer unter Aufsicht). Tja, mein Hund wurde grösser und grösser ... und eines Tages sassen 2 der Nachbarsbuben (neu zugezogen) auf dem Garagendach und bewarfen meinen Hund mit Steinen. Bei nächster Gelegenheit wurde ihr dann draussen im Garten über den Gartenzaun noch ein Stock draufgeknallt ... und DAS war's dann mit der Kinderliebe. Sie ist gottseidank nach wie vor nicht aggressiv gegen Kinder ... aber seeehr reserviert ... und ich weiss nicht, wie sie reagiert, wenn ihr ein Kind weh tut und kein Gartenzaun dazwischen ist.
Soll ich mich und meinen Hund jetzt auf einen einsamen Bauernhof vermitteln ????

: So wie z.B. nur noch die Kühe mit den höchsten Milchleistungen beim Menschen Daseinsberechtigung haben, sollten nur noch die friedlichsten Hunde in Städten wohnen.

... und auch nur noch die friedlichsten Kinder ???

: Neulich kam mir in den städtischen Sportanlagen zwei Frauen mit zwei problematischen Rüden (mit Maulkorb) entgegen, die mir noch lange hinterherkeiften, weil ich meinem Hund zu dicht an den Rüden vorbeigegangen bin, und diese deswegen nur schwer wieder zu beruhigen waren. "Müssen sie die Hunde unbedingt auf einem Joggingpfad führen und dann solche Rücksichtnahme fordern?" habe ich mich da gefragt... Aber es war sehr bezeichnend.

Musst DU Deinen Hund wirklich so nah dran vorbeiführen ?
Warum hast DU ein Problem damit Rücksicht zu nehmen ?

Nimm's lieber wie es tatsächlich in der grossen weiten Welt ist:
Hunde sind Hunde, und Kinder sind Kinder ... und beide sind unberechenbar, nicht immer lieb und nicht immer gut erzogen ... aber deshalb wirklich weniger liebenswert ?
Die Eltern und die Halter werden das anders sehen.

Viele Grüsse
Christiane (die die meisten Kinder trotzdem mag)
& Kira (noch lange nicht perfekt)

01. Oktober 2001 15:44

Hallo Sarah!
Vielen Dank für deine Antwort!

: Autofrei wird die Stadt dann auch gleich, schliesslich sind Autos viel
: zu gefährlich für Kinder und es wäre ja schrecklich, wenn man ihnen
: erklären müsste, dass sie nicht einfach über die Strasse rennen dürfen.

Es geht mir nicht nur um die Kindersicherheit. Meine Idee war: Wieviel Platz ist für evtl. beißende Hunde in menschlichen Ballungsräumen? Muß sich der Mensch anpassen und Bisse hinnehmen oder sollte sich auf der Hundeseite etwas ändern.

Nochmal Danke, daß du mir den Denkfehler gezeigt hast. Leben gefährdet die Gesundheit.

: Es braucht von beiden Seiten Toleranz und Verantwortungsbewusstsein,
: wenn ich einen Hund habe, der in ganz alltäglichen Situationen zu
: einer Gefahr werden könnte, dann habe ich dafür zu sorgen, dass
: niemand zu schaden kommt.

Wie würdest du das einrichten? Die Toleranz und das Verantwortungsbewußtsein sind nicht vorhanden, sonst hätten wir die Hundegesetze nicht, würden sich die Leute nicht über die Haufen aufregen... Was müßte sich ändern, damit der schöne Traum Wirklichkeit werden könnte?

Viele Grüße
Marina


01. Oktober 2001 16:00

Hallo Karin!

: Ich hätte gern, wenn es keine Gewaltverbrecher etc. geben würde. Zuerst muss man doch mal bei den Menschen anfangen.

Auja, gute Idee. Was genau würdest du bei den Menschen anfangen? Denkst du, das man mit Gesetzen etwas verändern könnte?


: Warum nimmst du nicht etwas Rücksicht????? Die Frauen haben ja alles getan um ihre "problematischen Rüden" zu sichern. Ich finde wir sollten alle Rücksicht aufeinander nehmen. Wenn man schon sieht, dass ein Hund mit Maulkorb kommt, kann man doch einen grösseren Bogen machen.

Der Bogen war 8m groß und noch weiter hätte ich nicht ausweichen können, da eine Hecke den Weg begrenzte.

Viele Grüße
Marina


01. Oktober 2001 16:14

Hallo Marina,


Wie würdest du das einrichten? Die Toleranz und das Verantwortungsbewußtsein sind nicht vorhanden, sonst hätten wir die Hundegesetze nicht, würden sich die Leute nicht über die Haufen aufregen... Was müßte sich ändern, damit der schöne Traum Wirklichkeit werden könnte?

*Ziemlich viel...Toleranz und Verantwortungsbewusstsein erreicht man
nicht durch Verbote und Gesetze, sondern das sind Resultate von
Erziehung und Kultur auf der Grundlage von Wissen, Erfahrung und
Respekt. Ich bemühe mich darum, dass niemand sich durch meinen Hund
gestört oder bedroht fühlt, wobei ich aber auch meinem Hund ein
artgerechtes, würdiges Leben ermöglichen will.
Ich weiss nicht, warum es gewissen Leuten so schwer fällt ein bisschen
Rücksicht zu nehmen.


Gruss,
Sarah

02. Oktober 2001 04:56

Hallo Marina,

: Außer bei Yorkies kenne ich viele Hundehalter, die absolut kein Verständnis für z.B. Moslems haben, die keinen Kontakt mit Hunden wünschen, weil diese als unrein gelten. Egal wie lieb der Hund ist.

Habe jetzt die ganzen Postings verfolgt - deine Sichtweise ist ein
bißchen sehr einseitig - ich habe Hunde und Kinder - und kann nur
bestätigen, daß abgesehen von meinen Kindern, die mit Hunden auf-
gewachsen sind - Hunde das geringere Problem sind - die Problematik
kommt überwiegend von unerzogenen Kindern! Es ist an jeder Schule
üblich für Kinder Verkehrserziehung zu unterrichten - warum nicht
auch den richtigen Umgang mit Hunden? Traurig genug, daß wir in
einer Welt leben, in der Kindern der natürliche, normale Umgang mit
Tieren gelehrt werden muß........
Zu deiner Aussage bezüglich Rücksichtnahme auf die Kultur der Moslems
vermisse ich die Rücksichtnahme der Moslems auf unsere Kultur - oder
wieso kann ich mit meinen Kindern sonst in die Situation kommen, daß
meine Kinder mitansehen müssen, wie auf einem öffentlichen Platz ein
Schaf geschächtet wird?

Margot