Ungebetene Erziehungseinmischung? :: Hund + Umwelt

Ungebetene Erziehungseinmischung?

von Sandra & Lena(YCH) am 01. Oktober 2001 14:52


Moin moin,

gerade in letzter Zeit ist mir beim Spazierengehen aufgefallen wieviele selbsternannte Hundetrainer es hier so gibt.

Ich habe eine 5 jährige Hündin aus dem Tierheim (seit 2 Monaten bei mir) und sie hat halt noch so ihre Macken und Probleme und auch wenn sie so scheint als sei sie mal gut erzogen gewesen (eigentlich kennt sie alle "Grundbefehle"winking smiley so ist es doch noch ein weiter Weg bis ich sie als gehorsam bezeichnen würde.

Nun ja, kaum erwähne ich in einem Gespräch das der Hund erst seit 2 Monaten bei mir ist regnet es gute Tipps und Ratschläge (nix dagegen freu mich immer und warum sollte man nur von eigenen Erfahrungen profitieren ?). Aber wenn auf einmal ein mir fremder Mensch meint er müßte mit meinem Hund schimpfen, ihr Befehle erteilen oder an meinerstatt andere Passanten ansprechen "keine Sorge die tut nichts..etc" dann werde ich doch sauer.

Ich bin zwar nicht der große Hundefachmann und Lena ist mein erster eigener Hund (aber bin mit Hunden aufgewachsen und hatte auch schon Pflegehunde)aber ich habe es in 2 Monaten immerhin geschafft der Hündin Panikattacken bei Glockenläuten, LKWs, Müllwagen, Mofas etc abzugewöhnen. Anstatt wie anfangs alles anzukläffen was 4 Beine hat beschränkt sie sich inzwischen (*fast* *g*) nur noch auf Katzen und direkt auf sie zukommende Hunde. Sie verbellt den Briefträger nicht mehr und hat aufgehört sich Bellduelle mit dem Nachbarshund zu liefern...

Will sagen ich weiß nicht alles und bin bestimmt nicht perfekt aber so falsch denke ich kann meine Erziehung nicht sein.

Leider sind die zwei "ungebetenen Hundetrainer" ausgerechnet die Besitzerinnen der 2 Hunde mit denen Lena wirklich gerne läuft und spielt und ich möchte ihr das auch nicht nehmen.
Ich hab natürlich auch schon freundlich darauf hingeweisen das ich es nicht gerne habe wenn man versucht mir das Erziehen aus der Hand zunehmen aber erntet nur ein beleidigtes "Ich wollte ja nur helfen..." (allerdings keine "Besserung des Verhaltens des anderen Hundebesitzers).

Tolles helfen, wenn ich Lena zurechtweise weil sie kläfft wie blöde heißt es "na aber laß sie doch sie will doch nur spielen" .. laß ich sie ne Weile bellen (war ein ihr bekannter Hund und die zwei bellen sich immer schon aus der Entfernung an).. bekomm ich zu hören "na aber das Gekläffe kann man doch nicht durchgehen lassen " und bevor ich auch nur irgendwie reagieren kann kommt auch schon "Lena aus, pfui ..."
Oder man schimpft mit ihr weil sie bei "Komm" nicht gleich kommt .. na warum sollte sie auch... bei uns ist "hier" der Befehl zum herkommen .. und "komm" heißt soviel wie trödel nicht und bleib mal in Sichtweite.

Ich weiß inzwischen echt nicht mehr ob ich mich darüber freuen soll oder nicht wenn wir besagte Hundehalterinnen im Park treffen, klar freu ich mich wenn Lena mit anderen Hunden durch die Gegend jagen kann aber für mich ist es arg stressig. Jeder Befehl den ich gebe wird in Frage gestellt (ruf ich sie ran kommt "Aber laß sie doch sie kommt schon nach".. laß ich sie ne Weile laufen (in Sichtweite)fängt garantiert die andere Hundebesitzerin an meinen Hund zu rufen.
Dafür gäbe es noch unzählige Beispiele, die meisten nur nervig aber es kam auch schon vor das einem anderen Hundehalter (mit frei laufendem Hund zugerufen wurde "die tut nichts" als Lena an der Leine rumzickte obwohl ich weiß das sie sehr wohl mal schnappt wenn ihr angeleint ein unangeleinter Hund zunahe kommt (kommt allerdings auf den Hund an). Ich hab das auch richtig gestellt und zum xten mal gewünscht das sich jeder um seinen eigenen Hund kümmert .. aber irgendwie stoß ich da auf taube Ohren.

Kommt sowas eigentlich häufiger vor oder hab ich einfach nur sehr viel Glück gleich zwei "Amateur-Hundeausbilder" gefunden zuhaben ? Und wie kann man uneinsichtigen Menschen sowas abgewöhnen?
(Ich hab schon überlegt nen Clicker mitzunehmen und immer C+B wenn sie den eigenen Hund rufen, tadeln, etc....)

Liebe Grüße

Sandra und Lena (die sehnsüchtig darauf wartet das Frauchen endlich den doofen PC abstellt und mit ihr rausgeht ...)


von Andreas(YCH) am 01. Oktober 2001 16:09

Hallo,

zum Glück ist sowas nicht ganz so häufig :-).
Dreh den Spieß einfach um: mach genau das mit deren Hunden, was sie mit deinem machen. Und übertreibe ein wenig.
Da müßten sie es eigentlich erkennen.
Gruß
Andreas

von Mina(YCH) am 01. Oktober 2001 16:18

Grüß dich Sandra,
du bist in einer anderen Form auf ein uraltes Problem gestoßen: das Kindchenbesserwisserschema smiling smiley. Jede Mutter eines Babys kann dir bestägigen, dass jeder wildfremde Passant besser weiß, warum das Baby jetzt gerade weint. Mir ging das so und fast allen anderen Mütter auch. Erst als mein Tierarzt bei der Untersuchung meiner Hunde die wilden Pfoten vergaß und mich darauf aufmerksam machte, dass mein Sohn etwas zu trinken brauch, flippte ich dann doch etwas aus smiling smiley. Wenn es so einfach wäre, dass mein Sohn aufhört zu weinen, dann wäre ich alleine auch drauf gekommen.
Und mit Hunden ist das oft nicht anders, denn man meint es ja nur gut gegenüber einem Hundeneuling. Da hilft nur eines, durchsetzen. Freundlich aber bestimmt. "Darf ich bitte die Erziehung meines Hundes selber übernehmen?" Oder du reichst einfach die Leine rüber, und sagst, dass man dir gerne den Hund nach Beendigung der des Erziehungsspaziergangs nach Hause bringen darf.
Trotzdem viel Spaß mit deinem Hund ... und der Umwelt smiling smiley. Freu dich, dass du nach zwei Monaten NUR so ein Problem hast!
Mina

von Kerstin mit Rakker(YCH) am 01. Oktober 2001 17:23

Hallo Sandra,
Du hast da ein sehr häufiges Phänomen entdeckt! Wie Mina schon schreibt, jede Mutter weiß da ein Lied von zu singen. Letztens ertappte ich mich sogar dabei, wie ich mit meiner imensen Erfahrung mit zwei Söhnen der Mutter eines Babys, die imerhin vier ältere Kinder hat, gute Ratschläge gab! Aber: es lag an ihr (sowieso liegt es ja meistens am anderen ;o)))). Erstens hatte sie mich um Rat gefragt, zweitens machte sie einen sehr unschlüssigen Eindruck.
Es ist sehr schwer, sich gar nicht von solchen Ratschlägen beeinflussen zu lassen. Auch fällt einem meist so auf die Schnelle kein Kritikpunkt zur Hundeerziehung des anderen ein. Ein schnippisches "meinen Hund erziehe immer noch ich" fördert die zwischenmenschlichen Kontakte ungemein. Wenn ich so lese, was du schreibst, hast du schon eine Menge erreicht. Dreh doch den Spieß einfach um und spiele mit deinem Hund auf eine Weise, dass die anderen Hunde sich am liebsten gleich anschließen. Dabei kann man den anderen auch gleich einige Befehle erteilen, anschließende Bemerkungen wie "hört aber auch nicht immer" kannst du dann je nach Bedarf einstreuen. und schon bekommst Du wieder gute Ratschläge..., ohje.
An was hattest Du bei den Treats gedacht? Smarties? Meine Trainerin meint immer, es müßte happ, schluck, weg sein. Schokolade geht also nicht. Chips?
Grüße an Lena und Dich
Kerstin mit Rakker


von Heidrun(YCH) am 01. Oktober 2001 17:16

Hi Sandra,

mein Hund hatte auch mal einen Spielkameraden mit so einer penetranten Besitzerin - sorry, sie ließ sich nicht ändern, im Gegenteil, das Problem war, daß sie immer mehr direkt meinen Hund ansprach (sonst hätte ich vielleicht noch geschluckt). Ich mußte hier die Konsequenz ziehen, mich nicht mehr mit ihr zu treffen, bzw. wenn zufällig doch, gehe ich weiter. Man findet schon andere (welche, die es dann auch wirklich können und wo man echt noch was lernen oder sich zumindest austauschen kann).

Liebe Grüße und alles Gute mit der "Neuen"
es scheint sich ja gut zu entwickeln

Heidrun

von Heike + Gina(YCH) am 01. Oktober 2001 18:17

Hallo Sandra,
na das geht doch noch.....;o))).Diesen Leuten kannst Du ja zur Not aus dem Weg gehen.Aber wenn plötzlich inerhalb der Familie so einige Verwanten (die selber noch nie einen Hund hatten )zum Hunde-Ausbildungs-General werden u. meinen Deinen Hund mal "ordentlich erziehen" zu müssen ,das ist noch viel schlimmer.Da soll der Hund dann nämlich pausenlos Sitz,Platz,Sitz,Platz,Sitz,Platz.....machen u.wenn das dann dem "Erzieher" langweilig geworden ist, am besten den Rest des Tages still auf der Decke liegen u. sich nicht mehr rühren und muxen.*grrrrrrrr*.

Viele Grüße,halte die Ohren steif (oder auf Durchzug)!
Heike + Gina


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