seit 20 Jahren Hundebesitzerin - aber .

Ich muß mir meine Wut von der Seele schreiben:

Gerade war ich mit meiner Mutter, deren Mittelschnauer (11 Jahre) und meiner Airedale-Hündin im örtlichen Tierpark.

Dabei passierte folgendes. Der Mittelschnauer meiner Mutter schiß ca. alle 20 Meter in die Rabatten. Meine Aufforderung, die Scheiße wegzumachen, wurde mit "das ist bei ihm nur Aufregung, da kommen immer noch ein paar ?Tropfen? abgetan (weggemacht hat sie es dann aber trotzdem, Gott sei Dank - ohne Aufforderung wäre es aber liegengeblieben.
Ich hatte meiner Mutter schon mehrmals vorgeschlagen das Supermarkt-Futter nicht mehr zu geben, da ihr Hund es doch anscheinend nicht verträgt (pro Spaziergang hockt er sich teilweise 10-15mal hin ...) aber: Meine Mutter sagt, sie füttert das Zeug schon seit 20 Jahren, da wechselt sie doch nicht ... .

Der nächste Hammer:
Beim Zwischenstop im ziemlich vollen Außencafe legt sich ihr Hund mitten in den Weg zwischen den Tischen - alle Leute mußten drüber steigen etc.. Ein ca. 4jähriges Mädchen will vorbei, hat aber Angst. Ich fordere meine Mutter auf, ihren Hund an die Seite zu nehmen, aber ganz im Gegenteil, sie redet auf die Kleine ein: "Der tut nichts, komm doch, brauchst keine Angst zu haben ...". Ich sagte ihr, das sie sowas nicht bringen kann ... sie antwortet: So weit kommt das noch, der kann ja wohl da liegen bleiben, wo er will".

Nach dem Cafe-Besuch läuft ein 3jähriges Kind von hinten mit ausgestreckten Armen auf meinen Hund zu, der Vater sagt der Kleinen, daß sie das nicht dürfe. Meine Mutter geht dazwischen und meint: Na klar darf sie das, streichel die Hunde ruhig ... .
Ich habe dann ebenfalls noch versucht, ihr klar zu machen, daß das Verhalten des Kindes nicht richtig war und irgendwann mal schiefgehen kann. Das wollte sie aber nicht unbedingt einsehen.

Das war dann aber noch nicht alles.
Beim Rausgehen trifft sie noch eine Bekannte und fängt das Plaudern an ... die obligatorische Laufleine war nicht gesperrt und weil sie sich so angeregt unterhält, merkt sie nicht, daß ein anderer Hund vorbeigeht. Ihr Hund allerdings merkt das schon, läuft fünf Meter weiter, wickelt eine Passantin ein, stürzt sich auf den Münsterländer.
Meine Mutter versuchte dann nur, die in die Leine verwickelte Passantin endgültig zu Fall zu bringen, indem sie an dem anderen Ende der Leine ebenfalls noch zieht, anstatt ihren Hund von dem anderen zu trennen.
Nun gut, es ist kein Blut geflossen und die Passantin ist auch nicht gefallen - aber trotzdem: sie hat sich noch nicht mal entschuldigt.

Was mich jetzt wirklich ärgert:

Ich wohne in NRW und muß Sachkunde nachweisen, da ich noch keine drei Jahre einen Hund besitze - meiner Mutter wird Sachkunde unterstellt, da sie schon seit über 20 Jahren 40/20 Hunde hält.

Das ganze Klima gegen Hundebesitzer ist so dermaßen beschissen und das kann ich auch voll verstehen wenn es noch mehr solcher Hundebesitzer gibt - ausbaden tun das aber die verantwortungsbewußten Hundebesitzer den anderen ist es nämlich völlig egal.

Was mich noch mehr frustriert ist, die mangelnde Einsicht in Fehlverhalten. Ich rede mir den Mund fusselig und es ändert sich nichts.

Was habe ich eine Wut! Toller Sonntag!
GRRR

Silke

Hallo Silke!

Ja, ich kann Deinen Ärger gut nachvollziehen und verstehen. Ich habe mit meinen Schwiegereltern den gleichen "Spaß" (haben auch seit 20 Jahren Hunde, aber leider immer noch kein Buch zu dem Thema gelesen, denn das kann man alles so).
Ich kann Dir aber noch was sagen: Du kannst sagen, was Du willst, es ist in den Wind gepustet. Würde aber die Nachbarin oder der nette Herr von gegenüber das sagen, was Du angekrittelt hast, wäre es zumindest mal das Ausprobieren wert! Der Prophet gilt halt nix im eigenen Land ;-)
Solltest Du also etwas intrigant veranlagt sein, versuch doch mal, die Ideen durch jemanden anders anbringen zu lassen. Töchter haben nämlich einfach keine Ahnung...

Mitfühlende Grüße,
Katja

Arme Silke!

Da hilft nur noch, nie wieder mit deiner Mutter zusammen spazieren zu gehen!

Tröstende Grüße - JanaL+P

Ich hatte schon überlegt, sie in ein heim für schwererziehbare Mütter zu geben, habe aber noch keine gute Adresse gefunden ... .

Das mit dem nie mehr mit Muttern spazieren gehen kann ich nicht bringen. Mein Vater ist vor nicht allzu langer Zeit verstorben, ich bin Einzelkind, Kontakte hat Muttern nicht allzu viele und ganz selbständig ist sie auch nicht.

Mir ist aber danach, im Familienbuch zu überprüfen, ob sie wirklich meine Mutter ist ... .

Gruß die genervte Tochter Silke

Hallo Katja,

das mit den Nachbarn (die sich ja ebenfalls beschweren, der Hund bellt nämlich ohne Ende) hilft auch nicht - die sind nämlich alle blöd und haben was gegen Hunde ... .

Leid tut mir ehrlich gesagt ihr Hund - "der mag keine Artgenossen" - "der braucht keine Erziehung" (deshalb ist er auch immer an der Leine) - hoffentlich kann ich es ihr ausreden nach diesem Hund wieder einen anzuschaffen.

Mit vielen Dank für's Mitgefühl...
Silke

Hi,

ich wäre auch genervt :-)), aber Deine Mutter scheint doch eher gedankenlos als böswillig.

Versuch doch mal beim nächtsten Mal wo zu laufen wo nicht so viel los ist.
Ds mit dem Futter müßte ihr doch der TA erklären können - ständiger Dünnflitsch ist ja nicht i.O. *intrigenotwendig*

Ich weiß ja nicht wie alt Deine Mutter ist, aber sie ist kein Einzelfall, der Typ "Mami mit Hund" (sorry !!) ist doch recht verbreitet.

Auch-keine-Chance-gegen-Mutter-Gruß
Gabi