von Anne(YCH) am 07. Januar 2002 16:55
Hallöchen,
ich kann Anke nur recht geben : Verallgemeinerungen bringen einen nicht weiter. Schwarze Schafe gibt es überall, unter den Jägern genauso wie unter angeblichen Tierschützern.
Ich persönlich passe auf, daß mein Hund nicht die Wege verläßt und in Felder oder Wald rennt. Wenn ich das Gefühl habe, daß er Wildwitterung aufnimmt und mir aus der Hand zu gehen beginnt, dann nehme ich ihn lieber an die Leine. Meinem Hund und mir selbst zuliebe. Was ist, wenn mein Hund ein Reh hetzt, eine Straße überquert und dabei einen schweren Autounfall verursacht ?? Damit könnte ich nicht ohne weiteres leben ...Ganz davon zu schweigen, daß mein Hund sich selbst auch in Gefahr bringt, sei es durch Straßenverkehr oder einen Jäger.
Ich habe hier in der Gegend übrigens erst von einem Jäger gehört, der einen Hund erschossen hat. Dies geschah, nachdem er den nachweislich wildernden Hund mehrere Male eingefangen und nach Hause gebracht hatte. Dem Besitzer, der den Hund bei offenem Tor auf dem Hof hielt, schienen die Warnungen und Erklärungen des Jägers jedoch egal zu sein und traf keine Vorkehrungen, seinen Hund vom Streunen abzuhalten. Als der Hund dann während der Brut- und Setzzeit ein Kitz riß, wurde er von dem Jäger erschossen, der das Ganze bei seiner abendlichen Revierrunde beobachten konnte. Dies ist jedoch ein Einzelfall, und wenn jemand unverantwortlich gehandelt hat, dann doch der Hundehalter !
Wenn ich meinen Hund draußen nicht vom Jagen abhalten kann, dann muß er eben an die Leine. Ich kann doch nicht - nur weil ich nicht in der Lage bin, meinen Hund entsprechend zu kontrollieren - irgendwelchen Jägern den Buhmann zuschieben. Jäger sind auch nur Menschen, also sprecht die bei Euch zuständigen Jäger doch einfach mal freundlich an, stellt Euch vor und fragt, wie Ihr Euch verhalten sollt. Wenn Euer Hund gehorsam ist und sich in Eurer Nähe auf den Wegen hält, dann wird Euch fast jeder Jäger auch während der Zeit des Leinenzwanges nicht "verjagen". Zudem lebt ein solcher Hund auch dann sicherer, wenn er wirklich mal jagen sollte, denn dann kennt der Jäger den Hund und weiß, zu wem er gehört. Jeder normale Jäger wird sich zuerst an Euch wenden-- das Erschießen eines Hundes ist nur das allerletzte Mittel, sonst droht eine Zivilklage und der Entzug des Jagdscheins.
MfG,
Anne
p.s.: Und jeder Nicht-Vegetarier sollte sich mal vor Augen führen, daß das Brathähnchen auf seinem Teller sich auch nicht "totgelacht" hat ...