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Hunde in den Medien

Hast Du eine Sendung gesehen, die Dir besonders gefallen hat oder Dich über einen Zeitungsartkiel so richtig gefreut? Hunde und deren Verhalten und Erziehung sind auch in den Medien ein immer gerne aufgegriffenes Thema. Diskutier mit uns darüber.  
Bissige Golden Retrieverhündin
29. März 2000 14:05

Hallo Antje,
so trifft man sich wieder...
: Lägen die Dinge anders (= offensichtliche cholerische, unberechenbare Reaktionen in Bezug auf Kinder), wäre ich warscheinlich für das Einschläfern der Hündin, denn für mich steht in diesem Fall die Unversehrtheit eigenen und fremder Kinder an erster Stelle. Aber dann muß das am Wesen des Hundes liegen und nicht an der Dämlichkeit der Menschen.:

Oh, da müßten sehr, sehr viele Hunde eingeschläfert werden. Unberechenbarkeit gehört auch heute noch zum Hund, natürlich im Gegenzug eine an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit. Wer beurteilt, ob ein Hund, der sich auffällig verhält- damit meine ich nicht, dass er schon ernsthaft zugebissen hat-dieses Verhalten nicht erworben hat, durch die Dämlichkeit der Menschen? Zumindest sollte ein Trainingsversuch unternommen werden, das Sozialverhalten (zwischenartlich) zu ändern und dann entscheiden. Wie gesagt, die reinen Choleriker gibt es halt nicht.


Viele Grüße

Carola

30. März 2000 05:32

Hallo Carola,

wenn man hier einen Nerventyp bezeichnen würde, meine ich nicht den Choleriker, denn der ist nervlich belastbar, sondern den Melancholiker, den nervlich schwachen Typ, bei dem dann "eine Sicherung durchbrennt" und er unangemessen reagiert. Ich rede auch nicht von einem Schnappen, Drohen, einem "Unfall" (auch das gibt es ja bei Hunden, daß sie mal "aus Versehen" zubeißen) oder sonst etwas in dieser Richtung, sondern von einem wirklichen "Beschädigen-Wollen", und das ist Kindern gegenüber, abgesehen von Ausnahmesituationen, ein absolut nicht tolerierbares Verhalten. Wie gesagt, mir ist es in dieser Beziehung egal, ob das dann angeboren oder erworden wurde, der Mensch beweist ja immer wieder, daß auch "nur" schlechtgeprägte Individuen oftmals nicht resozialisierbar sind. Hier steht für mich die Unversehrtheit von Kindern (die absolut nichts dafür können, wenn ich mich in Bezug auf das Einschätzen meines Hundes irre) höher als die evtl. Resozialisierung eines oftmals erbärmlich aufgezogenen Hundes.

Bei diesem Thema erlebe ich oftmals extreme Ansichten in beide Richtungen. Etwas mehr Mittelmaß wäre hier angebracht, keine Übertreibungen in beide Richtungen. Manche Leute machen es sich halt zu einfach mit dem Einschläfern von Hunden ("Er hat das Kind angeknurrt..."winking smiley, andere gefährden Unbeteiligte (und manchmal auch sich selbst) durch vierbeinige "tickende Zeitbomben" (manchmal ohne zu wissen, was sie da an der Leine haben). In beiden Fällen tut man nichts Gutes.

Viele Grüße

Antje

30. März 2000 20:46

Hallo Antje,

:
: wenn man hier einen Nerventyp bezeichnen würde, meine ich nicht den Choleriker, denn der ist nervlich belastbar, sondern den Melancholiker,:

ja klar.




: Bei diesem Thema erlebe ich oftmals extreme Ansichten in beide Richtungen. Etwas mehr Mittelmaß wäre hier angebracht, keine Übertreibungen in beide Richtungen.:
Das ist wohl war. Das ist aber das Einfache, was schwer zu machen ist...

Bei uns sitzt eine Dogge im Tierheim, die ein Kleinkind am Kopf verletzt hat. Anfangs sollte sie sofort eingeschläfert werden. Sie kam aus einer schlechten Haltung und war auf Kinder nicht geprägt , bzw., hatte schlechte Erfahrungen mit Kindern gesammelt. Ein Test ergab, dass der Hund ansonsten unauffälliges Verhalten Menschen gegenüber zeigt.
Einschläfern oder einen geeigneten Platz für den Hund finden, unter Umständen auch eine gute Gruppenhaltung im Tierheim? Es ist ein Mitgeschöpf.

Viele Grüße

Carola



31. März 2000 04:27

Hallo Carola,

bei der Vermittlung eines solchen Hundes übernimmt man eine sehr große Verantwortung. Ich bewundere Menschen, die das können. Man muß den Platz für dieses Tier ganz genau aussuchen, die Leute, die den Hund übernehmen, müssen extrem zuverlässig sein, und trotzdem muß man damit leben, irgendwie mitschuldig zu sein, wenn gerade mit diesem Hund doch noch einmal etwas passiert. Das ist eine Verantwortung, die ich nicht tragen wollte.

Sofern kein geeigneter Platz gefunden wird und dieser Hund über Jahre im Tierheim verbleibt, ist das O.K., wenn er vom Sozialverhalten her Umgang mit Menschen (die aber im Tierheim nie viel Zeit haben und Gassigehen/Spielen mit Kindern ist ja bei einem solchen Hund ausgeschlossen) und vor allem anderen Hunden haben kann (z.B. ganz oder stundenweise Gruppenauslauf). Aber was ist mit den Hunden, bei denen das nicht funktioniert (ich denke da z.B. an viele Pit Bulls etc.), die jahrelang 24 Stunden am Tag in einem Tierheimzwinger vor sich hinvegetieren? Ich hatte einen Staff Bull und ich weiß, daß für ihn unter diesen Umständen das Einschläfern die humanere Lösung gewesen wäre.

In vielen Tierheimen wird in solchen Fällen wohl eine gute Lösung gefunden. Leider kenne ich aber auch Fälle, in denen "Risiko-Hunde" an absolut ungeeignete Leute abgegeben wurden (aus mangelnder Menschenkenntnis oder weil die Verantwortlichen zu blauäugig waren) oder aber einige Hunde seelisch und teilweise auch körperlich jahrelang unsagbar leiden. Das hat dann in meinen Augen beides nichts mehr mit Tierschutz zu tun.

Viele Grüße

Antje

02. April 2000 21:27

Hallo Sarah

: Ich finde es einfach erschreckend, dass die ganzen Medien so darauf
aus sind, Hunde schlecht zu machen.

Tja, mit Sensationen läßt sich halt immer noch am meisten Geld verdienen, da ist die Wahrheit völlig wurscht. Ein Beißunfall oder gar Todesfall durch einen Hund ist doch eine viel vermarktungsfähigere Sensation als ein banaler Raubüberfall.
Vielleicht muß der Hund hier auch ein Stück die Rolle des ausgerotteten Wolfs übernehmen.

: Würden vermehrt vernünftige, aufklärende Berichte gedruckt, dann wäre es wenigstens nicht so ungerecht.

Nur läßt sich mit Aufklärung und Vernunft kaum Leserschaft gewinnen. Wer will schon aufgeklärt werden? Das Lesepublikum will sich an Sensationen aufgeilen und seine vorgefaßten Meinungen bestätigt sehen. Mehr nicht. Und das bedienen die Medien.

Wenn das anders werden soll, dann nur, weil es eine entsprechende Lobby gibt, die informiert. Und wenns ankommen soll, am besten in eine rührselige Story verpackt, nach dem Motto: Hund rettet Kind (Beschreibung, wie Hund vorsichtig an Kind gewöhnt wurde); Hund warnt vor Feuer (Beschreibung, wie Hund als Welpe in die Familie integriert wurde); Hund bewahrt vor Selbstmord (Beschreibung, wie tolle Freunde Herrchen o. Frauchen und Hund in Hundeschule fanden und wieviel Spaß sie an Erziehungs- / Agility- / etc.-Kursen haben).

Vielleicht sollten "Wir, das Forum" mal in der Richtung aktiv werden, ich bin sicher, daß hier ein ganz riesiges Potential brachliegt, was positive Hundestories angeht.

Tschüsi, Charlotte