Hallo liebe Yorkies,
die Hunde müssen wirklich schon auf Erden Engel sein! So viele schöne Situationen, wie sie mir - und anderen Menschen - schon beschert haben.
Ich habe seit vielen Jahren immer alte Hunde vom Tierschutz übernommen, die niemand mehr wollte, die von den Vorbesitzern eingeschläfert werden sollten, weil sie ja nun "alt" sind oder einfach ausgesetzt wurden. Die vernachlässigt, gequält und einfach arme Seelen waren. Und dennoch gaben Sie mir eine Chance, an ihnen das wieder - zumindest ein Stück weit - gut zu machen, was ihnen vorher widerfahren war......
Und seltsamerweise wurden fast alle diese Hunde - die schon im stolzen Alter von 10 oder 12 erst zu mir gekommen waren - uralt.
Meine erste Schäferhündin, aus fürchterlicher Haltung, psychisch komplett durch den Wind, war 10, als ich sie übernahm. Mit 15 konnte sie nicht mehr laufen (vorne Arthrose, die sich versteift hatte, hinten Rückenlähmung durch Cauda equina oder schwere Spondylose). Dennoch signalsierte sie mir, dass sie leben möchte. Weil sie sich zum ersten Mal geliebt fühlte. Es schien, als nehme sie jeden Tag bewußt mit. Ich könnte viel über Nancy berichten, aber das würde zu weit führen. Nur so viel: Sie lebte noch 1 Jahr!!! komplett gelähmt. Ich trug sie, 25 Kilo schleppte ich zum Gassi raus. Sie war glücklich so. Mit 16 1/4 ging sie erst von mir (wegen eines Liegegeschwürs).
Ich finde das zeigt, dass das Alter auch davon abhängt, wie wohl sich der Hund fühlt. Nicht nur natürlich. Aber auch die Psyche ist dafür verantwortlich.
Nancys "Nachfolgerin" Leni - wieder eine Schäferhündin, die ich mit 12 aus dem Tierheim bekam, als völlig deprimierten Hund, der sich aufgegeben hatte und niemandem mehr vertraute - ist inzwischen auch 15, kann kaum noch laufen, hatte vor bösartigsten Krebs, zwei OPs weggesteckt wie nix, vor 10 Wochen eine fiebrige Infektion weggesteckt. Der Tierarzt war sicher, dass sie am nächsten Tag erlöst werden muß. So schlecht ging es ihr. Doch sie stand am nächsten Tag auf, torkelte zum Auto und wollte spazieren fahren! So viel Lebenswille. Mit15 Jahren. Weil die letzten drei Jahre für sie ein neues, ein schönes Leben begonnen hat, an dem sie hängt. Das ist meine Erklärung.
In wieweit sie auch so lange bei mir bleiben, weil ich sie brauche, weil Gott sie schickt, weiß ich nicht, kann aber gut sein.
Für irgendetwas sind immer auch die traurigen Momente gut. Und durch die alten Hunde habe ich wirklich das Leben schätzen, das Alter würdigen und meine Vierbeiner unendlich lieben gelernt!
Ich wünsche Euch allen, dass Ihr viel Zeit mit Euren Hunden verbringen dürft. Wir hoffen jetzt auf ein gemeinsames Weihnachtsfest mit Leni, und ich bin sicher, dass sie sich das auch wünscht und daher schaffen wird.
Sorry, etwas lang geworden,
Sabine