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Zweiklassensendung

geschrieben von Sabine F.(YCH) 
Zweiklassensendung
18. März 2001 18:09

Vielleicht kommt es nur mir so vor, aber irgendwie mausert sich die Sendung "Tiere suchen ein Zuhause" in meinen Augen zu einer Zweiklassengesellschaft für Hunde: "Kampfhunde" und "normale" Hunde. Bei "Kampfhunden" wird jede "schlechte" Eigenschaft ausführlich dargelegt (z.B. Unverträglichkeit mit anderen Hunden oder es wird als Wunder angepriesen, wenn sich ein wunderschöner Stafford-Welpe als Schoßhund betätigt). Dagegen dürfen die "normalen" Hunde Kinder beissen, jeden anderen Hund ankläfften oder sich nicht mit gleichgeschlechtlichen Vierbeinern vertragen ("er verträgt sich nicht so gut mit anderen Rüden" - "Ach Gott, wirklich????"winking smiley, es wird noch als liebenswerte "Macke" dargestellt. Und wieso darf ein Tierheimleiter einen Boxer-Stafford-Bull-Mix als Kreatur bezeichnen?

Obwohl ich schon froh war, daß in der heutigen Sendung die Auflagen zur HVO nicht schon wieder breitgetreten wurde ...

Sabine


18. März 2001 20:23

Hallo,

komisch, ich habe die Sendung auch gesehen. Kann man mal sehen, wie unterschiedlich eine Wahrnehmung sein kann. Obwohl ich nun wirklich beim Thema Kampfhunde mehr als sensibel geworden bin, habe ich diese von Dir geäußerten Töne in dieser Form nun wirklich nicht wahrgenommen.

mfg
sabine+spike

18. März 2001 20:46

Hallo,

bei der heutigen Sendung hat man sich ja direkt zurückgehalten. Auch wenn Frau Lduwig sich es sich wieder nicht verkneifen konnte, sich positiv zur Kastration von "Kampfhunden" zu äußern (auch wenn - zugegeben - die Tierheime gerade mit diesen überfüllt sind!). Aber gerade bei Listen-Hunden wird die Verträglichkeit mit Vierbeiner oder anderen Tieren immer so herausgestellt, als wäre es die große Ausnahme. Und bei (zugegeben) hübschen Mischlingen wird diese Macke als fast unglaubwürdig abgetan. In der letzten Sendung wurde doch auch ein Staff vorgestellt, der seinen Maulkorb gerne trägt! Und in der Sendung davor meinte Frau Ludwig noch, daß es gut sei, wenn diese Hunde kastriert werden (und damit aussterben), da niemand diese Hunde braucht! Und direkt danach kam dieser herzige Bericht über die neuestes Züchter-Kreation!

Wieso macht eigentlich diese Sendung nie ein Rasseportrait gerade über die verfehmten Rassen (wie Bullterrier, Amstaff, Stafford Bullterrier etc.)? Auch wenn zur Zeit wenig Interessenten zum nächsten Züchtern rennen würden (zum Glück), schaden könnte es diesen Rassen auf keinem Fall. Werde den WDR deswegen mal anmailen.

Sabine

18. März 2001 22:46

Hallo Sabine,

also als regelmäßiger Zuschauer der WDR-Sendung wunder ich mich sehr über Deine Meinung bzw. Wahrnehmung.
Ich hab genau das umgekehrte Gefühl, daß nämlich grade die sog. Kampfhunde in dieser Sendung sehr positiv dargestellt werden. Und Frau Ludwig hat schon etliche Male betont, daß grade die Rassen normalerweise sehr menschenfreundlich sind.
Und auch der Anteil der Hunde der Listen I und II ist meiner Beobachtung nach recht hoch.
Ich denke grade diese Sendung trägt sehr zum positiven Bild dieser Rassen bei. Und Kastrationen werden im Zusammenhang mit allen Hunden betont in dieser Sendung. Was angesichts der übervollen Tierheime und der langen, langen Verweildauer in den Tierheimen ja auch wohl angebracht ist.
Und letzlich wird die Kastrationspflicht für diese Tiere kommen samt anderer Auflagen, daran kann der WDR nichts ändern.
Ich finde es sogar oft etwas blauäugig wenn so wie heute z. b. gesagt wurde, die beiden Staffs könnten man prima zusammen vermitteln.
Ob es schon Rassepotraits der von Dir angesprochenen rassen gab, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall wurden schon erfolgreiche Vermittlungen gezeigt. Und auch grade Bullterrier in Not ist seit Jahren Stammgast in dieser Sendung.
Vielleicht solltest Du Dir zum Vergleich (falls möglich) mal die MDR Sendung anschauen. Für die gehören große Hunde z. B. grundsätzlich in den Zwinger oder in Haus und Garten.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

19. März 2001 15:10

Hallo Sabine,

also zunächst mal, ich hab´gegen keine Rasse etwas, aber seien wir mal ehrlich: Wir "brauchen" überhaupt keine Rasse. Genau genommen "brauchen" wir nicht mal Hunde, von Hunden, die bestimmte Aufgaben erfüllen wie Rettungshunde, Blindenhunde etc. vielleicht mal abgesehen. Einen Hund besitzen zu wollen ist zunächst mal purer Egoismus.
Ich habe einen Hund, weil ich Hunde gern mag, weil ich keine Lust habe, allein spazieren zu gehen usw. Aufhören muß der Egoismus an der Stelle, wo eine artgerechte Haltung des Hundes in Frage steht. Also beschäftige ich mich mit dem Hund (auch wenn ich mal lieber was anderes täte), gehe bei jedem Wetter spazieren, verzichte auf Flugreisen etc. Außerdem würde ich mir keinen Hund anschaffen, der mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen leben muß, weil ich z.B. platte Nasen so süß finde.
Die Kastration von Tierheimhunden finde ich in jedem Fall, gerade aber bei Rassehunden sinnvoll, da es, wie du schon sagtest, ja bereits mehr als genug Tiere im Tierheim gibt. Und ich fürchte, das die sogenannten "Kampfhunderassen" auf lange Zeit kein so unbeschwertes und freies Leben führen können, wie manche ihrer Artgenossen. Versteh mich nicht falsch, ich finde das auch furchtbar und blöd, aber wie gesagt, wir "brauchen" weder Bullterrier, noch Dackel oder Schäferhunde.
Wichtig finde ich, das die Hunde die da sind, gut vermittelt werden, deshalb wären Rasseportraits vielleicht nicht schlecht, wenn´s zum Abbau von Vorurteilen führt.

Gruß, Anja


20. März 2001 10:10

Hallo Wilma,

so ganz kann ich dir aber nicht zustimmen. Einen Cocker der beist als lieben Hund mit einer "Macke" hinzustellen und zu meinen bei einem so kleinen Hund sei das kein Problem, ist im meinen Augen ein riesengroßer Schwachsinn um dan im gleichen Atemzug zu behaupten man brauche keine Kampfhunde. Mann braucht auch keine beissenden Cocker, und das damit abzutun daß man das ihm ja abgewöhnen könne ist eine Frechheit. Das heist für mich im Klartext ein Cocker/Pudel/Dackel usw. darf beissen und ein Staff oder Pitty ist eine Kampfmaschine wenn er beist. Fr. Ludwig hat mal versucht auch für "Kampfhunde" zu kämpfen, inzwischen allerdings hab ich immer mehr das Gefühl daß sie sich den Mund verbieten läßt und gegen diese Hunderassen indirekt auch hetzt indem sie sie als äußerst problematisch hinstellt. Aber ich kenne genug Hunde die nicht unter die HVOs fallen und die mit Artgenossen genauso problematisch sind wie die Kampfhunde, das hat nichts mit der Rasse zutun sondern sehr viel mit der Sozialisierung des einzelnen Hundes. Genauso wie oftmals nur die Rüden als unverträglich hingestellt werden, auch Hündinen können das sein und da knallt es erheblich mehr wenn die aneinandergeraten.Mein Mann hatte est gestern den Fall eines Joggers,der auf dem Weg zur Arbeit von eimem Hund gebissen wurde. Es war kein Kampfhund, auch kein Schäferhund, oder ein Herdenschutzhund nein es war ein niedlicher Pudel, ein Hund der laut dem Zuchtverband völlig aggressionslos ist. Müssen jetzt auch alle Pudel kastriert werden? Ich schweife ab, tut mir leid, die Kastration ist kein Allheilmittel und mann sollte als Modaratorin etwas mehr Rückgrat haben.
Viele Grüße
Kerstin