Training trotz Hitze
04. August 2003 11:59


Hallo
wie haltet ihr es in den Staffeln bei dieser wahnsinns Hitze.
Trainiert ihr wie üblich mit den Tieren, in abgespeckter Version oder laßt ihr das Training ganz ausfallen.

Gruß Brunhilde

04. August 2003 12:28

Hallo Brunhilde,

was wäre, wenn Ihr jetzt nicht trainiert, und dann kommt ein Einsatz bei solchen Witterungsbedingungen???

Schon Sporthunde müssen bei solchen Temperaturen gewöhnt sein zu arbeiten, denn auch an wichtigen Prüfungstagen kann es so heiß sein. Hunde, die "richtig arbeiten" (Rettungshunde, Suchhunde etc.) sollten meiner Meinung nach bei jeder Witterung gewohnt sein zu arbeiten, weil das Geruchsfeld auch immer stark von der Witterung beeinflußt wird.

Viele Grüße

Antje


04. August 2003 21:42

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: Hallo
: wie haltet ihr es in den Staffeln bei dieser wahnsinns Hitze.
: Trainiert ihr wie üblich mit den Tieren, in abgespeckter Version oder laßt ihr das Training ganz ausfallen.
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: Gruß Brunhilde

Hi Brunhilde!
Wir trainieren ganz normal, egal bei welchem Wetter. Allenfalls bei Eisregen lassen wir das Training ausfallen, oder bei starkem Gewitter unterbrechen wir, solange es zu gefährlich ist.
Die Hitze ist für die Hunde nicht so dramatisch, wenn sie das gewöhnt sind. Natürlich gibt´s ab+zu Wasser und am Schluß wird noch mal Schwimmen gegangen oder mit dem C-Rohr geduscht.
Was willst Du denn im Einsatz machen? Suche erst nach Einbruch der Dunkelheit?
Letztes Training am Samstag war im Steinbruch, bei 32 Grad im Schatten, und der Basalt hat natürlich noch zurückgestrahlt. Die Hunde haben trotzdem normal gearbeitet.

VG Daniela


05. August 2003 11:16

Hallo also irgendwie gibts noch ein Tierschutzgesetz und irgendwie haben hier wohl einige keine Ahnung von der Anatomie und Physiologie des Hundes! Ich glaube da gehts doch nur ums eigene Ego.Der Hund hat nicht so viele Möglichkeiten die Temperatur abzubauen der Mensch wohl. Wir haben bei Hunden Temperaturmessungen am Körper gemacht da steigt die Außentemp. bis auf 45° unter Belastung. Und der Hund wird seinem HF gegenüber meistens alles machen was er verlangt, also auch bei 30° im Schatten oder auf Trümmern herumturnen mit einer Bodenabstrahlung von bis zu 50°.Schlimm genug das man das noch im Einsatz machen muß. Und selbst da kann man planen, wieviele VP sind schon Std oder Tage weg bevor eine Suche gestartet wird? Ist muß ich zugeben immer Situationsabhängig. Also ihr Hundfreunde gönnt den Vierbeinern auch mal Ruhe, jeder Hochleistungssportler hat Ruhephasen und unsere Hund sind das auch.

Bruno

05. August 2003 11:29

Hallo!

Ich finde folgendes gut: kleine Sucharbeiten, von nur 3-4 min, die für den HUnd einfach ok sind und in denen er lernen kann mit den veränderten Geruchsbedingungen bei Hitze umzugehen- nebenbei, was der HF selbst machen muss, ist Ausdauertraining für den Hund. Joggen, Radfahren, etc etc. Und das sollte ein HUnd bei 25°C auch noch schaffen. Allerdings muss klar sein, dass jeder HF in einem Einsatz entscheiden können muss, ob sein HUnd jetzt auf den Zehen daherkriecht oder noch top ist. Und dass eine Flächensuche im Herbst bei 10°C und feuchter Witterung für einen geübten HUnd auch nach 1 h weniger ein Problem ist als bei 30 °C und schwirrender Luft ist wohl eh klar???

Auf keinen Fall würde ich einen Hund bei den Temperaturen in einem Training auspowern. Klein aber fein, damit der Hund was lernen kann. Mehr nicht.

Edith

05. August 2003 12:30

Hi Bruno!

Hallo also irgendwie gibts noch ein Tierschutzgesetz und irgendwie haben hier wohl einige keine Ahnung von der Anatomie und Physiologie des Hundes!

Du kannst getrost glauben, daß ich sowohl Ahnung vom einen wie vom anderen habe. Ich denke, ich bin sehr gut in der Lage, einzuschätzen, ob ein Hund bei Hitze gut arbeiten oder noch arbeiten kann, ober er bereits Erschöpfungsanzeichen zeigt oder kurz vorm Kollaps steht. Interessanter Weise arbeiten alle Hunde ausgesprochen freudig - man soll es nicht glauben, aber kein Hinweis auf irgendwelche Ermüdungen etc.- und nicht, weil die Hunde wer-weiß-wie triebig wären und arbeiten würden bis zum umkippen.
Auch qualitativ läßt die Arbeit der Hunde nicht zu wünschen übrig, sie lokalisieren genau wie immer. Wir arbeiten mit allen Hunden, gleich ob Einsatzhund oder Junghund, und auch bei den Junghunden gibt es keine Konzentrationsschwächen zu beobachten.
Allerdings laufen da auch keine stundenlangen Suchen, sondern Suchen über vielleicht 20-30 Minuten, mit kurzer Pause nach jedem Opfer. Die meisten Hunde trinken nur einen Schluck und wollen lieber weitersuchen, als im Schatten liegen.

Ich glaube da gehts doch nur ums eigene Ego.

Nee, absolut nicht. Aber das kannst Du halten, wie Du willst ;-)

Der Hund hat nicht so viele Möglichkeiten die Temperatur abzubauen der Mensch wohl. Wir haben bei Hunden Temperaturmessungen am Körper gemacht da steigt die Außentemp. bis auf 45° unter Belastung.

?? Du meinst wohl, auf der Felloberfläche?? Wie habt ihr das denn gemessen? Fieberthermometer?? Das besagt zunächst gar nichts. Diese Temperatur hast Du auf der Oberfläche Deines Kopfhaares mitunter ebenfalls. Die Oberflächentemperatur ist dann in erster Linie durch die Sonnenbestrahlung bedingt. Das Fell isoliert (genau wie Dein Overall), und die Körperinnentemperatur (und ausschließlich um die gehts) kann gehalten werden.
Wenn Du mal den Test machst und unmittelbar nach einer anstrengenden Arbeit die Innentemperatur mißt, wirst Du auch im Winter feststellen, daß sie auf febrile Werte ansteigt, mitunter sogar auf über 40°C. Innerhalb von wenigen Minuten kühlt sich die Temperatur aber wieder ab, sobald der Hund sich ausruht, bzw. genau: seine Muskeln ruhen. Die produzieren nämlich die Wärme.


Und der Hund wird seinem HF gegenüber meistens alles machen was er verlangt, also auch bei 30° im Schatten oder auf Trümmern herumturnen mit einer Bodenabstrahlung von bis zu 50°. Schlimm genug das man das noch im Einsatz machen muß. Und selbst da kann man planen, wieviele VP sind schon Std oder Tage weg bevor eine Suche gestartet wird? Ist muß ich zugeben immer Situationsabhängig.

Schön wär´s. Da erwischen wir offensichtlich immer die falschen Einsätze.

Also ihr Hundfreunde gönnt den Vierbeinern auch mal Ruhe, jeder Hochleistungssportler hat Ruhephasen und unsere Hund sind das auch.
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Danke für den wertvollen Tipp ;-))!

Daniela