Sicherlich sind die Motivationen der Einzelnen sehr unterschiedlich mit der Rh Ausbildung zu beginnen. Vielen ist auch der Umfang, vor allem aber der Umstand, daß sie als Hundeführer mehr lernen und machen müssen als der Hund, unbewußt. Auch gibt es viele die der Meinung sind bei einer RH Staffel die Grundausbildung zu machen ist angenehmer als in einem Hundesportverein. So ist es zwangsläufig, daß im Laufe der Zeit viele auch wieder abspringen, wenn sie merken was vor allem von ihnen selber gefordert wird - das gehört nun mal dazu und ist auch ok so. Nicht jeder kann wissen was ihn erwartet.
Leider springen auch viele ab weil sie sich in der Staffel mit der Zeit nicht mehr wohl fühlen (gerade in den Staffeln die einem Verband angehören). Leider ist auch bei RH nicht alles in Ordnung. Es gibt viele Staffel die nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen oder in denen das Gruppen Zusammengehörigkeitsgefühl nicht stimmt. In der Ausbildung hapert es in den letzten Jahren auch immer öfter.
Ich selber werde das Gefühl nicht los, daß der Konkurrenzkampf unter den Staffeln dazu geführt hat, daß rein aus Prestigegründen regelrecht Staffeln aus dem Boden gestampft werden sollen - egal ob sie was taugen oder nicht.
Auch bei den "alten Hasen" finden sich oft mehr falsche Motivationen (ich bin wer, weil ich RH'ler bin, in meiner "Uniform" bin ich erst jemand etc.) Insgesamt ist alles bürokratisch und langsam geworden - von daher sollte weniger die Motivation der "Neuen" als eher der "Alten" hinterfragt werden.
Was mich an deiner These stört ist die Aussage "den Hund für ein Menschenleben zu opfern" und dies gewaltig.
Mein Hund ist kein Hilfsmittel sondern mein Partner. Ein Partner der die Gefahr nicht einschätzen kann, die ihm im Einsatz ev. droht. Wenn ich also schon ein Leben riskiere, dann doch bitte erst mal mein eigenes und nicht das meines Hundes.
Es ist zudem ein Unterschied, ob man theoretisch bereit wäre ein Leben zu riskieren oder der Situation wirklich schon ausgesetzt war.
Oberstes Ziel in jedem Einsatz ist nicht das Retten eines Menschenlebens, sondern die möglichst unversehrte Rückkehr ALLER Teams aus dem Einsatz. Wir sind nicht dazu da NUR diesen einen Menschen zu retten - nach diesem Einsatz kommen andere, bei denen ebenfalls unsere Hilfe benötigt wird.
Ich jedenfalls gehe lieber selber drauf, als meinen Hund unter den Trümmern, im Fluß oder auf der Autobahn zu lassen oder die Verantwortung für den Tod eines meiner Teams (Mensch UND Hund) tragen zu müssen.
Zudem geben alle unsere Teams in jedem Einsatz mind. 150% und die Hunde noch mehr. Von daher ist die Gefährdung schon groß genug. Wir solltzen von dem Anspruchsdenken weg kommen jeden retten zu können - wir können nur das Menschmögliche machen, daß muß reichen (mit der Konsequenz auch u.U. nicht helfen zu können).
Hundeführer die so wenig Verantwortung für ihren Partner Hund haben, diesen nur als "Hilfsmittel" zu sehen und bereit sind diesen im Einsatz drauf gehen zu lassen - denen wird bei uns sehr eindeutig nahe gelegt sich eine andere Staffel zu suchen - sorry.
Ganz abgesehen davon wäre es erst einmal notwendig, daß die Staffel endlich mal damit anfangen ihre Hunde auch in der Leichensuche auszubilden um EINDEUTIG zwischen Lebend- und Totanzeige unterscheiden zu können. Nur dann ist eine Gefährdung des Hundes in heiklen Situationen auszuschließen. und nicht nur des Hundes sondern auch der Bergungskräfte (Technik als Kontrolle ist auch nicht 100%)
Allerdings bildet keine einzige deutsche Staffel offiziell in der Leichensuche aus (außer uns). Wie gesagt es hapert noch vieles im RH Bereich und Erfahrungen aus den Einsätzen finden nur sehr langsam Einfluss in der Ausbildung / Prüfung.
ciao suchhunde