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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Warum wird man Rettungshundeführer?
23. März 2000 07:45

Hallo Ira,

ich sehe dass im großen und ganzen auch so wie Du, aber was hilft es mir (und dem Opder), wenn ich finde und dann wie der Ochs am Berg stehe und nicht weiss, was ich als nächstes tun soll? Auch dauert es ja eine gewisse Zeit, bis der Notarzt vor Ort ist. Am wichtigsten finde ich aber, dass man auch in Kontakt mit Verletzten kommt und im Ernstfall nicht noch von diesem Anblick abgelenkt ist. Je häufiger man in Kontakt mit Verletzten und Kranken kommt, desto alltäglicher wird der Umgang mit ihnen. Da ist es sicher optimal, wenn man schon von berufswegen damit vertraut ist.

Viele Grüße

Christina

23. März 2000 07:53

Hallo Rolf,

jeder kann in seiner Freizeit mit seinem Hund tun und lassen was er will. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Nur sollte man sie Suchspiele nicht mit Rettungsdienst vergleichen oder bezeichnen. Das hat mich eher gestört.
Ich mag es auch nicht sonderlich, wenn RH-Arbeit mit Hundesport verglichen oder verwechselt wird. Das beziehe ich jetzt nicht auf Dich, sondern auf viele Hundesportler, die, wenn sie alles erreicht haben, der Meinung sind auch noch "Rettungshundesport" zu machen.

Viele Grüße

Christina


23. März 2000 11:05


: Nur sollte man sie Suchspiele nicht mit Rettungsdienst vergleichen oder bezeichnen. Das hat mich eher gestört.

Deswegen schrieb ich auch "Rettungs- bzw. Suchhundearbeit". Ich, die ich das Ganze nur zum Spaß betreibe, würde meinen Hund nicht als Rettungshund und mich nie als RH-Führerin bezeichnen.

Warum also die Aufregung?

Tschau
Katrin

28. März 2000 07:01

:Hallo Christina,
ich steige etwas spät in diese Diskussion ein, aber ich habe zufällig in einem CACIB-Ausstellungskatalog von 1997 folgenden "Aufruf" einer Hundestaffel gefunden und schreibe dir einige Auszüge: "... Sie wollen sich mit ihrem Hund sinnvoll beschäftigen, da ein Hund eine sinnvolle Aufgabe braucht? In der Rettungshundearbeit kann ihr Kund lernen, mit anderen Hunden friedlich umzugehen, sich an sie und andere Menschen zu gewöhnen, sich auch auf schwierigem Gelände zurechtzufinden, sich im Gehorsam zu üben und sich im Straßenverkehr und in allen Situationen, die ihn ablenken könnten, sicher zu bewegen. Dies alles kommt ihnnen auch im täglich Umgang mit ihrem Hund zugute......Wenn sie einen Rettungshund ausbilden oder sich einmal unverbindlich informieren möchten melden sie sich unter...."
Es hat vermutlich jeder eine andere Motivation einer Rettungshundestaffel beizutreten, aber man sollte nicht im Vorfeld schon verurteilen. Wenn so geworben wird, ist es verständlich, daß auch "Normalhundebesitzer" in die Rettungshundearbeit hineinschnuppern möchten. Hast du schon immer schon gewußt, was auf dich zukommT??? Ob du geeignet bis??? Oder dein Hund??? Im Laufe der Zeit, wird sich sicher die Spreu vom Weizen trennen, wie halt überall. Und es werden sicher Übungsstunden in Menschen und Hundd investiert,die sich dann als nicht geeignet erweisen. Aber das wird sicher auch bei Leuten passieren, die nicht nur über den Hund in eine Staffel eingestiegen sind.
So, das wollte ich nur mal gesagt haben - ich bin übrigens KEIN Mitglied einer Rettungshundestaffel.
Viele Grüße, Birgit + Brack

28. März 2000 08:42


Hallo Birgit,

besser spät als nie...

Ja, die Motivation ist am Anfang schon unterschiedlich, sollte sich aber schnell ändern. Wenn man jedoch nur des Hundes Willen anfängt, ist das nicht der optimale Weg. Staffeln, die so Mitglieder suchen, naja, dazu schweige ich besser mal...Bei uns wird keine Werbung in Zeitungen geschaltet. Wer Interesse an uns hat, findet uns auch ohne Werbung.
Als ich angefanden habe, wusste ich sehr wohl, auf was ich mich einlasse, da ich schon vorher, ohne Hund im DRK tätig war. Die RHS wurde erst später gegründet. Dann habe ich mir meinen Hund zugelegt und danach bin ich erst in die Staffel eingetreten.
Wenn man sich entscheidet einen Hund als RH auszubilden, hat man die Möglichkeit schon im Vorfeld auf eine bestimmte Eignung des Hundes zu achten, bevor man ihn kauft. Das schließt eine Niete zwar nicht aus, reduziert aber die Wahrscheinlichkeit...

Viele Grüße

Christina

28. März 2000 21:34

Sicherlich sind die Motivationen der Einzelnen sehr unterschiedlich mit der Rh Ausbildung zu beginnen. Vielen ist auch der Umfang, vor allem aber der Umstand, daß sie als Hundeführer mehr lernen und machen müssen als der Hund, unbewußt. Auch gibt es viele die der Meinung sind bei einer RH Staffel die Grundausbildung zu machen ist angenehmer als in einem Hundesportverein. So ist es zwangsläufig, daß im Laufe der Zeit viele auch wieder abspringen, wenn sie merken was vor allem von ihnen selber gefordert wird - das gehört nun mal dazu und ist auch ok so. Nicht jeder kann wissen was ihn erwartet.

Leider springen auch viele ab weil sie sich in der Staffel mit der Zeit nicht mehr wohl fühlen (gerade in den Staffeln die einem Verband angehören). Leider ist auch bei RH nicht alles in Ordnung. Es gibt viele Staffel die nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen oder in denen das Gruppen Zusammengehörigkeitsgefühl nicht stimmt. In der Ausbildung hapert es in den letzten Jahren auch immer öfter.

Ich selber werde das Gefühl nicht los, daß der Konkurrenzkampf unter den Staffeln dazu geführt hat, daß rein aus Prestigegründen regelrecht Staffeln aus dem Boden gestampft werden sollen - egal ob sie was taugen oder nicht.

Auch bei den "alten Hasen" finden sich oft mehr falsche Motivationen (ich bin wer, weil ich RH'ler bin, in meiner "Uniform" bin ich erst jemand etc.) Insgesamt ist alles bürokratisch und langsam geworden - von daher sollte weniger die Motivation der "Neuen" als eher der "Alten" hinterfragt werden.


Was mich an deiner These stört ist die Aussage "den Hund für ein Menschenleben zu opfern" und dies gewaltig.

Mein Hund ist kein Hilfsmittel sondern mein Partner. Ein Partner der die Gefahr nicht einschätzen kann, die ihm im Einsatz ev. droht. Wenn ich also schon ein Leben riskiere, dann doch bitte erst mal mein eigenes und nicht das meines Hundes.
Es ist zudem ein Unterschied, ob man theoretisch bereit wäre ein Leben zu riskieren oder der Situation wirklich schon ausgesetzt war.

Oberstes Ziel in jedem Einsatz ist nicht das Retten eines Menschenlebens, sondern die möglichst unversehrte Rückkehr ALLER Teams aus dem Einsatz. Wir sind nicht dazu da NUR diesen einen Menschen zu retten - nach diesem Einsatz kommen andere, bei denen ebenfalls unsere Hilfe benötigt wird.
Ich jedenfalls gehe lieber selber drauf, als meinen Hund unter den Trümmern, im Fluß oder auf der Autobahn zu lassen oder die Verantwortung für den Tod eines meiner Teams (Mensch UND Hund) tragen zu müssen.

Zudem geben alle unsere Teams in jedem Einsatz mind. 150% und die Hunde noch mehr. Von daher ist die Gefährdung schon groß genug. Wir solltzen von dem Anspruchsdenken weg kommen jeden retten zu können - wir können nur das Menschmögliche machen, daß muß reichen (mit der Konsequenz auch u.U. nicht helfen zu können).

Hundeführer die so wenig Verantwortung für ihren Partner Hund haben, diesen nur als "Hilfsmittel" zu sehen und bereit sind diesen im Einsatz drauf gehen zu lassen - denen wird bei uns sehr eindeutig nahe gelegt sich eine andere Staffel zu suchen - sorry.

Ganz abgesehen davon wäre es erst einmal notwendig, daß die Staffel endlich mal damit anfangen ihre Hunde auch in der Leichensuche auszubilden um EINDEUTIG zwischen Lebend- und Totanzeige unterscheiden zu können. Nur dann ist eine Gefährdung des Hundes in heiklen Situationen auszuschließen. und nicht nur des Hundes sondern auch der Bergungskräfte (Technik als Kontrolle ist auch nicht 100%)
Allerdings bildet keine einzige deutsche Staffel offiziell in der Leichensuche aus (außer uns). Wie gesagt es hapert noch vieles im RH Bereich und Erfahrungen aus den Einsätzen finden nur sehr langsam Einfluss in der Ausbildung / Prüfung.

ciao suchhunde