Hallo,
"Ausbilder" in einem Verein ist ein Vereinsamt in das der/die Betreffende gewählt wird und dies unabhängig von einer fachlichen Qualifikation. RH Staffeln sind im Prinzip auch "nur" Vereine.
Es sollte so sein, daß das Wissen immer wieder erweitert wird, z.B. durch Lehrgänge, Fortbildungen, Bücher etc. Leider bieten die Vereine / Verbände in der Regel diese Lehrgänge nur Mitgliedern des jeweiligen Verbandes an, "Fremde" können hier nicht mitmachen. So ist eine verbandsübergreifende Weiterbildung nicht möglich. In diesen Lehrgängen wird vor allem Wissen bez. der theoretischen Grundlagen vermittelt. Wie dies dann den Teams "rüber gebracht" wird bleibt dem Können des Ausbilders überlassen. Der wichtigste Ausbildungspunkt bei der ganzen Geschichte "Menschenführung" wird allerdings nicht vermittelt. Rettungshundeausbildung ist in allererster Linie die Ausbildung der Menschen. Von daher ist hier noch einiges im Manko (z.B. Krisenintervention, Stress etc.)
Im übrigen darf man sich unter Lehrgängen nicht etwa vorstellen, daß diese über einen längeren Zeitraum stattfinden, sondern lediglich Wochenendlehrgänge sind. Da die Lehrgänge ca. 3-4 mal im Jahr stattfinden / man daran teilnehmen kann, ist eine Umsetzung für den Ausbilder recht schwierig. Besser wäre eine kontinuierliche Ausbildung der Ausbilder, vor allem bevor man das Amt des Ausbilders übernimmt
Man kann auch als Ausbilder gewählt werden, wenn man keine Lehrgänge besucht hat. Gerade bei jüngeren Staffeln wird halt der gewählt, der sich zur Verfügung stellt. Auch ältere, etablierte staffeln kleben oft am alten Ausbilder, da bei der Wahl oft eingefahrene Strukturen / Vereinspolitik bestimmend sind.
Ansonsten bedeutet "Ausbilder" zu sein, bei jedem Team immer wieder dazu zu lernen, denn jeder Hund / Mensch ist unterschiedlich und fordert andere Förderungen.
Lehrgänge und Fortbildungen nützen nichts, wenn dem Ausbilder das gewisse Händchen fehlt. Theoretisches Wissen allein bedeutet nicht automatisch dies auch umsetzen zu können. Ein guter Ausbilder wird auch immer wieder Fehler zu machen und daraus wieder lernen. Vor allem aber wird ein guter Ausbilder zwar sehr viel theoretische Grundlagen haben, dann aber immer aus dem Bauch heraus handeln.
Da die Ausbildung zum RH sehr umfassend ist, sollte ein Ausbilder immer bestrebt sein, sein theoretisches und praktisches Wissen nicht nur in bekannten Ausbildungspunkten sondern vor allem in neuen zu erweitern. Dies setzt eine vereinsfremde Weiterbildung voraus und hier hapert es oft, da außer auf einigen Symposien doch immer noch zu sehr in Verbandsstrukturen gedacht wird. Eine einheitliche verbandsübergreifende Ausbildung der Ausbilder gibt es in Deutschland nicht..
Der Hund und sein Hundeführer sind es von dem der Ausbilder lernt auszubilden - jeden Tag neu. Ausbilder zu sein bedeutend vor allem Verantwortung zu tragen.
P.S. in der Schweiz ist dies differenzierter zu sehen, da dort strikt zwischen Katastrophenhund Sport und Einsatz unterschieden wird. Dies bezieht sich auch auf die Ausbildung der jeweiligen Ausbilder. Kompetenter Ansprechpartner für den Bereich Einsatz ist in der Schweiz Edi Bucher. Im Internet findest du die jeweiligen Ansprechpartner der Rettungskette / Katastrophenhunde unter www.redog.ch/MEMBER/rgs.html
ciao suchhunde
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: Grüässli & Merci
: Jenny
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