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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Malinois als RH
20. November 2001 16:10

Hallo suchhunde,

: der Hund sucht das Spielzeug und nicht das Opfer

das würde ich so nicht mal sagen. Ich habe eher den Verdacht, daß das Opfer für ihn die Beute ist...:-((

: der Hund hat keinen Respekt vor dem Opfer, in Bezug auf entsprechend auf das Opfer ausgeprägte Beißhemmung im Spiel

damit hast du wohl den Nagel auf den Kopf getroffen.
"Mangelnde Beißhemmung" beschreibt unser Problem sehr gut.


: das Nervenkostüm des Hundes scheint nicht gerade stabil zu sein, weshalb ich auch ein mangelndes Selbstbewußtsein beim Hund vermute (überspielt durch starken Bewegungsdrang und niedrige Reizschwellen bei unterschiedlichsten Reizen, meist in Aggression wahrscheinlich auch in Schreckhaftigkeit)

Schreckhaft ist er nicht, er wirkt superselbstbewußt, aber dieses schnelle Abrutschen vom Spiel in einen ernsten Kampf spricht für einen Wesensmangel.

: der HF ist nicht der Rudelführer der konsequent die Spielregeln bestimmt

Solange oder sobald der HF anwesend ist, ist alles bingo. Dann wird er ins Platz gelegt und bleibt dort.
Aber es kann ja langfristig nicht Sinn der Sache sein, daß der HF vor dem Hund beim Opfer ist...


:
: Ich würde an die Ursachen gehen und erst einmal sowohl den HF als auch den Hund im Selbstbewußtsein aufbauen, um die notwendige Ruhe und Ausgeglichenheit zu bekommen (ohne den Trieb zu verlieren).

Man muß wahrscheinlich erstmal außerhalb der Suche versuchen, dem Hund das richtige Spielen mit dem Helfer incl. Beißhemmung beizubringen (Freiwillige vor!!).
Ob sich das lohnt und ob es überhaupt möglich ist, werden wir bald entscheiden müssen.

Danke für Euren klaren Worte.

Susanne


20. November 2001 16:29

Hallo,

nicht alle Hunde, und wenn sie noch so einen tollen Trieb haben, sind als Rettungshunde geeignet. Das muß man manchmal akzeptieren.
Wir hatten mal ein ähnliches Problem mit einem 1,5 j Riesenschnauzer, der von Anfang an so aggressiv war. Er fiel durch den Eignungstest und damit war es dann für uns erledigt. Die Gesundheit der Helfer geht vor.
Lange Zeit später kam übrigens heraus, daß dieser RS heimlich doch mit Uraltmethoden im SCH gearbeitet wurde.
Bei einem Golden, der roh zu uns kam, aber ansatzlos Helfer und Ausbilder derbe anging, haben wir uns relativ schnell zur Nichtausbildung entschlossen.
Es sind nicht immer nur die Schlaftabletten, die ungeeignet sind.

Gruß
Andreas

20. November 2001 16:59

Hallo Susanne,

eine weitere Alternative wäre das Bringseln oder Rückverweisen (dann ist er schnell wieder vom Opfer weg *grins*).
Er kann sich am Opfer "selbstbestätigen" indem er das Bringsel aufnimmt und tragen darf. Ich befürchte nur, das der Trieb, der ihn am Opfer zu Übersprungshandlungen veranlasst, damit nicht zu befriedigen ist...

Tani

20. November 2001 21:09

Hallo,

: nicht alle Hunde, und wenn sie noch so einen tollen Trieb haben, sind als Rettungshunde geeignet. Das muß man manchmal akzeptieren.

Jein....einen Hund mit starken Trieb würde ich nicht so schnell aufgeben. Bei mir ist es umgekehrt. Ich habe keine Lust auf Schlaftabletten. Mir wird auch langsam klar warum einige Staffeln keine Schutzhunde ausbilden möchten. Wir haben in unserer Staffel einen Schäfer-Mali Mix (SchH3) der erst nur SCHH kannte und seit 1/2 Jahr in unserer Staffel ist. Dieses Team ist ein absoluter Selbstläufer. Auch hier mußten wir den Hund auf Abstand halten aber das ist doch eins der einfachsten Übungen. Ich verstehe nicht warum man da immer so eine Wissenschaft draus machen muß. Natürlich kloppe ich nicht wie bescheuert auf den Hund rum und wenn Du Dir selbst mal eine leere weiche Plastikflasche gegen den Kopf haust merkst Du das ich recht habe und dies dem Hund nicht weh tut. Ich würde jedenfalls lieber einen Mali mit viel Trieb und meinetwegen mit SCHH Erfahrung als RH ausbilden als einen Golden mit dem ich jeden Stein einzeln umdrehen muß (tschuldigung es gibt auch bei dieser Rasse gute Vertreter).

Viele Grüße
Sabine, die übrigens auch einen SCHH Hund hat.





: Wir hatten mal ein ähnliches Problem mit einem 1,5 j Riesenschnauzer, der von Anfang an so aggressiv war. Er fiel durch den Eignungstest und damit war es dann für uns erledigt. Die Gesundheit der Helfer geht vor.
: Lange Zeit später kam übrigens heraus, daß dieser RS heimlich doch mit Uraltmethoden im SCH gearbeitet wurde.
: Bei einem Golden, der roh zu uns kam, aber ansatzlos Helfer und Ausbilder derbe anging, haben wir uns relativ schnell zur Nichtausbildung entschlossen.
: Es sind nicht immer nur die Schlaftabletten, die ungeeignet sind.
:
: Gruß
: Andreas

20. November 2001 21:17

Hallo Exane,

Es war ein Vorschlag....nichts weiter. Aber bei uns hat es bei einigen Hunden gut gewirkt und den Tip habe ich von einer Ausbilderin die ihren Mali sowohl im SCHH wie auch als RH ausbildet und in beiden Disziplinen absolut top Ergebnisse erzielt. Aber wer so ein Problem lieber wegclickern möchte der soll das tun....jedem das seine.

Viele Grüße
Sabine

P.S.: Ist Dein Tervueren aus Belgien? Ich weiß das dort noch einige wenige im Ringsport geführt werden aber für Otto-Normal Verbraucher so gut wie gar nicht an diese Welpen heranzukommen ist.

20. November 2001 21:39

Hallo Reinhold,

warum wirst Du eigentlich so unsachlich?


: Ich würde das Spielzeug in einen Stahlkoffer packen und das
: unerwünschte Verhalten des Malinois einfach ignorieren und
: wenn ich mich dazu in einen Stahlgitterkäfig setzen müsste.
: Ich würde in aller Seelenruhe warten, bis sein "Tobsuchtsanfall"
: vorüber ist.

Da kannst Du evtl. lange warten. smiling smiley
:
: Wenn er sich ordentlich benimmt, nicht bedrängt, den richtigen
: Abstand zu mir als Helfer hat, mich schön verbellt usw. usw., erst
: dann würde ich den Koffer öffnen. Dieser Hund muss dafür
: bestärkt werden, dass er sich ordentlich benimmt. Nur so
: kann er richtiges Verhalten am Opfer lernen. Strafe kann ihm
: das richtige Verhalten am Opfer nicht beibringen.
:
Du scheinst mir ziemlich viel Angst vor Hunden zu haben. Irgendwann mußt Du aus Deinem Stahlkäfig auch wieder raus....und was machst Du wenn er dann nicht den Abstand einhält?

Bei mir wird der Hund auch für richtiges Verhalten bestärkt aber er soll auch Respekt vor dem Opfer haben. Ich weiß nicht wie lange Du in Deinem Stahlkäfig zubringen möchtest ich hätte das Problem mit einfacheren Mitteln wesentlich schneller im Griff, da bin ich mir sicher.

Außerdem würde mich interessieren wieviele Malis Du schon in der Ausbildung hattest?

: Merke: Das Verhalten das jener Malinois an den Tag legt,
: hat man ihm beigebracht, indem man ihn für sein ungebührliches
: Verhalten mit dem Spielzeug bestärkt hat. Hier müßte mal ein
: fremder Ausbilder zugucken und das Timing beobachten.
:
Richtig, trotzdem kann man das Verhalten auch wieder ändern.

: Das falsche Verhalten hat der Hund garantiert nicht aus seiner
: Wurfkiste mitgebracht, man hat es ihm anerzogen. Was er
: mitgebracht hat, ist vielleicht ein überschäumendes Temperament.
: Und das sollte man ihm nicht nehmen, sondern nur in die richtigen
: Bahnen lenken.

Die meisten machen den Fehler einen Mali im Trieb zu fördern und das ist eben falsch. Bei einem Mali sollte man den Anker werfen und nur mit Ruhe arbeiten. Trieb haben diese Hunde geerbt. Das ist auch der Grund warum man in Deutschland überwiegend durchgeknallte Malis sieht und in Belgien nervenstarke Malis. Falsche Ausbildung und zuviel Triebförderung den diese Hunde nicht nötig haben.
:
: Kurz und deutlich: Er wurde falsch ausgebildet.
:
Ach was....

: Jetzt heißt es für ihn umlernen:
:
: Wie man dazu sinnvoll einen sekundären Bestärker einsetzt, das
: habe ich schon mal, weiter unten, zu erklären versucht. Gerade
: in solchen Fällen wirkt so ein Dingens Wunder. Mit so einem
: sekundären Bestärker kann man den Hund exakt dann bestärken,
: wenn er sich zivilisiert benimmt. Dann erst wird der Stahlkoffer
: geöffnet und das Spielzeug herausgenommen.

Das liebe ich so an den Clicker Fanatikern. Jedes Problem muß beclickert werden. Bloß keinen Zwang das ist ja soooooooo böse. Hunde untereinander sind da übrigens viel unkomplizierter.
:
Viele Grüße
Sabine, die übrigens z.Z. extrem viel clickert (aber nicht für jedes Problem nur weil es gerade IN ist.)