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Schutzarbeit trotz Staffel?

geschrieben von Jenny(YCH) 
Schutzarbeit trotz Staffel?
26. Februar 2002 13:45

Ich möchte mit meiner Hündin gerne einer Rettungshundestaffel beitreten. Allerdings ist meine Hündin noch ein "rohes Ei" was Ausbildung betrifft. Sie weiß zwar was ich mit Sitz und Platz meine und folgt auch meistens, aber Kommandos wie Hier, Fuß usw. sind ihr ziemlich fremd. Habe ich zwar auch mit ihr geübt und sie hat es auch sehr schnell kapiert, aber ich war nie konsequent mit dem Training. Wir waren auch im Welpenkurs, aber da mußte ich nach 3 Wochen aufhören, weil mein Meniskus gerissen ist. Jetzt möchte ich wieder mit einem Kurs beginnen, interessiere mich aber eben auch für die Ausbildung zum Rettungshund bzw. HF. Kann ich beides machen, oder würde das meinen Hund verwirren? Ich habe schon einige Abrichteplätze erlebt und es geht auf jedem anders zu. Kann mir da jemand weiterhelfen, der vielleicht selber in einer Hundestaffel Mitglied ist?

Liebe Grüße
Jenny & Lina, die vielleicht mal Menschenleben rettet


26. Februar 2002 13:52

Hallo,

beides parallel würde ich mit einem rohen Hund und "rohem" Halter nicht machen. Schon gar nicht, wenn du bisher nicht konsequent warst.
Wenn du ernsthaft Rettungshundeausbildung betreibst, hat du für anderes erstmal eh keine Zeit mehr.
Viele Staffel würden dich dann auch ablehnen.
Mach doch erstmal eines richtig und wenn dein Hund dann fertig ist, kannst du noch immer das andere anfangen.

Gruß
Andreas

26. Februar 2002 16:22

Hallo Jenny,

ich kann Andreas nur zustimmen.

: Kann ich beides machen, oder würde das meinen Hund verwirren?

Unter Umständen schon, kommt auf die Kompetenz der Ausbilder an. Aber wenn du selbst noch keinerlei Erfahrung hast, würde ich dir auch raten, erstmal eins richtig zu machen.

Meine Staffel nimmt übrigens keine Hunde auf, die SchH machen oder gemacht haben, weil die Ausbilderin sagt, dass es zu gefährlich ist. Ansichtssache, aber damit musst du rechnen, wenn du zuerst SchH machst und dann später noch RH machen willst.

Grüße
Katrin + Vlin

27. Februar 2002 12:38

Hi Katrin,
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: Meine Staffel nimmt übrigens keine Hunde auf, die SchH machen oder gemacht haben, weil die Ausbilderin sagt, dass es zu gefährlich ist. Ansichtssache, aber damit musst du rechnen, wenn du zuerst SchH machst und dann später noch RH machen willst.

Traurig, daß sich dieses Vorurteil so hartnäckig hält. Das Problem ist eigentlich, daß viele RH-Ausbilder so triebstarke Hunde nicht kontrollieren können. Deshalb sprechen sie bei triebstarken Hunden meist nur wenig Trieb an und bleiben wenn überhaupt nur im Beutebereich. Eine absolute Leistungssteigerung erhält man allerdings wenn man beutebezogene Aggression mit anspricht, bloß da trauen sich wieder die wenigsten ran, da sie ja nichtmal den normalen Beutetrieb richtig ausreizen können. Und das sind wieder genau die Leute, die aus eigener Inkompetenz den Schutzdienst ablehnen. Aber gerade was Triebarbeit angeht, kann man von den SCHlern eine Menge lernen. Schließlich machen sie das schon seit über 100 Jahren.

Gruß Mike

27. Februar 2002 13:03

:
: Traurig, daß sich dieses Vorurteil so hartnäckig hält. Das Problem ist eigentlich, daß viele RH-Ausbilder so triebstarke Hunde nicht kontrollieren können. Deshalb sprechen sie bei triebstarken Hunden meist nur wenig Trieb an und bleiben wenn überhaupt nur im Beutebereich. Eine absolute Leistungssteigerung erhält man allerdings wenn man beutebezogene Aggression mit anspricht, bloß da trauen sich wieder die wenigsten ran, da sie ja nichtmal den normalen Beutetrieb richtig ausreizen können.

Aha, und was machst Du mit Deinem ach so triebstarken, beuteaggressiven Hund, wenn er vom Opfer mal ernsthaft mit einem Stock bedroht wird o.ä.? Kommt in der Einsatzpraxis übrigens gar nicht mal so selten vor.

:Und das sind wieder genau die Leute, die aus eigener Inkompetenz den Schutzdienst ablehnen.

Ein Hund, der nicht über den Spiel/Beutetrieb genügend motivierbar ist, oder der über eine niedrige Reizschwelle verfügt und deshalb schnell von der spielerischen in eine ernste Aggression abrutscht, eignet sich nicht als Einsatzhund.

:Aber gerade was Triebarbeit angeht, kann man von den SCHlern eine Menge lernen. Schließlich machen sie das schon seit über 100 Jahren.

... und viele machen es auch noch genauso wie vor 100 Jahren. :-((

Gruß
Eva


27. Februar 2002 15:22

Hi,

: Aha, und was machst Du mit Deinem ach so triebstarken, beuteaggressiven Hund, wenn er vom Opfer mal ernsthaft mit einem Stock bedroht wird o.ä.? Kommt in der Einsatzpraxis übrigens gar nicht mal so selten vor.

Unsere Opfer spielen des öfteren aggressiv oder ängstlich...das muß ein Hund kennen. Unsere Hunde reagieren darauf mit einem erlernten Verhalten, nämlich bellen und was machen Deine Hunde?
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: :Und das sind wieder genau die Leute, die aus eigener Inkompetenz den Schutzdienst ablehnen.
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: Ein Hund, der nicht über den Spiel/Beutetrieb genügend motivierbar ist, oder der über eine niedrige Reizschwelle verfügt und deshalb schnell von der spielerischen in eine ernste Aggression abrutscht, eignet sich nicht als Einsatzhund.

Wer redet hier von niedriger Reizschwelle? Ich glaube Du hast keine Ahnung wovon ich rede. Das Wort Aggression ist leider negativ besetzt...es bedeutet nicht nur angreifen im Sinne einer Kampfhandlung sondern auch an etwas herangehen, etwas unternehmen, aktiv werden. Dieses aktiv werden, soll sich in die Suche und in die Anzeige kanalisieren. Genauso wie auch ein Tennisspieler aggressiv spielen kann, deshalb verprügelt er nicht seinen Gegner sondern lenkt diese Aggression in sein Spiel. Genauso kann man die Aggressionen eines Hundes in gewünschtes Verhalten lenken....nur können das nicht viele RH'ler.

: :Aber gerade was Triebarbeit angeht, kann man von den SCHlern eine Menge lernen. Schließlich machen sie das schon seit über 100 Jahren.
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: ... und viele machen es auch noch genauso wie vor 100 Jahren. :-((

Machen was? Kannst Du mal konkreter werden? Ich habe von Triebarbeit geredet und Du?

Gruß Mike