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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Trümmersuche
31. März 2002 11:05

: Hallo,
:
: man mag es nennen wie man will - die Abläufe im Nervenkostüm bleiben beim Hund die gleichen. Ich nenne es nun mal so wie es ist.
:
: Ansprechen eines Triebes führt zur Triebstimmung (Helfer mit Spielzeug läuft weg) - dies muß dann zwangsläufig zur Triebhandlung führen (hinterher rennen und suchen) - diese Triebhandlung muß sich in einer Endhandlung (Beute machen, niederreißen, fressen) lösen können damit es zur Triebbefriedigung führt.

Hi Bernd,

hier eine kleine Anregung:

"Was ist Trieb?"

/forum/archiv5/archiv4/19/msg288355.html

Unten ist ein Link zum Anklicken.

Viele Grüße
aus Deutschlands Wildem Südwesten
Reinhold + Ayko

02. April 2002 06:43

Hallo Jens,

:
: wie oft trainiert Ihr so auf Trümmer?

So gut wie jede Übungsstunde. Wir üben immer von morgens bis abends in Trümmer und Fläche.

Was für Gelände stehen Euch dabei zur Verfügung (Schwierigkeitsgrad)?

Staffeleigenes Trümmergelände mit mittlerem Schwierigkeistgrad, dass aber flexibel strukturiert ist, wodurch auch ein hoher Schwierigkeitsgrad erlangt werden. Was schwierig ist, ist aber subjektiv. Was für unsere Teams leicht erscheint mag für andere schwierig sein und umgekehrt. Zusätzlich üben wir auf Abbruchgeländen und in sonstigen interessanten Gebieten (z.B. in Zügen der Dcool smiley.

Was für Verstecke benutzt Ihr?

Öh, alles was uns einfällt.

Sind die Verstecke unter Sicht oder können die Hunde durchgucken?

Beides. Unser Gelände bietet von fast offenen Verstecken bis zu Verstecken, die mit Dämmmaterial abgedichtet sind alles.

Wie sieht bei Euch die Versteckarbeit aus?. Helft Ihr den Hunden am Versteck oder nicht?

Wir helfen nicht!! Bei guter Anzeige wird intermittiernd bestätigt.

Kommt Hilfe vom HF oder nur von Innen und warum?

Bestätigt wird der Hund nur vom Opfer. Der HF hat die Klappe zu halten;-)

Hattet Ihr schon mal einen Trümmereinsatz und wie sah da die Anzeige aus?

Wir hatten schon ca. 10 Trümmereinsätze und bei lebenden Personen sah die Anzeige wie im Training aus.

Bis dann,
Helmuth:


02. April 2002 09:01

Hallo Helmut,
:
: Wir hatten schon ca. 10 Trümmereinsätze und bei lebenden Personen sah die Anzeige wie im Training aus.

Wie tief lagen denn da die Opfer? Laut Aussage von unseren Auslandseinheiten zeigen die Hunde bei tiefer liegenden Opfern (wenig Geruch) nur noch mit Körpersprache an. Das entspricht auch unseren Erfahrungen bei den Gasexplosionen.

Gruß Sabine


02. April 2002 09:24

Hallo Jens,
:
: wie oft trainiert Ihr so auf Trümmer?

1 x die Woche.

Was für Gelände stehen Euch dabei zur Verfügung (Schwierigkeitsgrad)?

Wir hatten jetzt das Glück ca. 4 Monate auf sehr anspruchsvollem Gelände trainieren zu dürfen (Fabrikabriß). Ansonsten wechselnde Gelände von mitteleren bis schwierigen Schwierigkeitsgrad.

Was für Verstecke benutzt Ihr? Sind die Verstecke unter Sicht oder können die Hunde durchgucken?

Wir bauen jedesmal neue Verstecke und sehen zu das die Hunde keinen Sichtkontakt haben. Auch für die HF finde ich es wichtig, daß die Verstecke nicht als solche zu erkennen sind. Ich habe schon draufgestanden und nicht gemerkt das hier das Versteck sein könnte. Ich glaube, daß auch Hunde eine Vorstellung davon haben, wie Verstecke aussehen. Paletten, Decken, usw....



Wie sieht bei Euch die Versteckarbeit aus?. Helft Ihr den Hunden am Versteck oder nicht?

Wir haben unsere Methode schon des öfteren gewechselt. Früher haben wir den Hunden am Versteck von Innnen geholfen. Die Hilfen waren dann irgendwann nicht mehr notwendig. Es gibt aber Hunde die anfangen zu horchen, ob da nicht etwas aus dem Versteck kommt. Also haben wir die Hunde trieblich besser vorbereitet und keine Hilfe mehr aus dem Versteck gegeben. Dann haben wir eine zeitlang nachdem der Hund ohne Hilfe ins Bellen kam von Innen nochmal richtig Dampf gemacht. Was richtig ist kann ich nicht sagen. Alle Methoden haben letztendlich zum Erfolg geführt. Inzwischen sind wir wieder bei dem Punkt keine Hilfen zu geben. Erst kurz bevor der Hund bestätigt wird kommt nochmal ein anreizen aus dem Versteck.

Hattet Ihr schon mal einen Trümmereinsatz und wie sah da die Anzeige aus?

Wir waren bei 2 Gasexplosionen im Einsatz. Einmal waren die Anzeigen schwach (fiepen, Körpersprache des Hundes, kein Bellen), die Person lagen tief verschüttet und einmal kam eine deutliche Bellanzeige (da standen wir aber schon fast auf dem Opfer).

Gruß Sabine

02. April 2002 09:39


:
: Wie tief lagen denn da die Opfer? Laut Aussage von unseren Auslandseinheiten zeigen die Hunde bei tiefer liegenden Opfern (wenig Geruch) nur noch mit Körpersprache an. Das entspricht auch unseren Erfahrungen bei den Gasexplosionen.

Hallo Sabine,
die Qualität der Anzeige liegt nicht an der Tiefe der Opfer. Entscheidend ist doch eher, ob die Verschütteten Leben oder tot sind.
Nichts für ungut, aber dass Hunde bei wenig Geruch nicht durch Bellen anzeigen ist doch wohl ein Ausbildungsproblem. Wie in meinem anderen Posting geschrieben versuchen wir viele sogenannte "Weniggeruchverstecke" (klasse Wort :-) ) zu basteln, damit unsere Hunde auch solche Verhältnisse kennen und gut anzeigen!
Ein guter RH sollte bei wenig Witterung ausdauernd versuchen mehr Geruch zu bekommen. Schafft er es nicht, dann muss er die wenige Witterung anzeigen (!!), ansonsten ist es kein guter RH!!

Bis dann,
Helmuth

02. April 2002 11:25

Hi Helmuth,
: :
: : Wie tief lagen denn da die Opfer? Laut Aussage von unseren Auslandseinheiten zeigen die Hunde bei tiefer liegenden Opfern (wenig Geruch) nur noch mit Körpersprache an. Das entspricht auch unseren Erfahrungen bei den Gasexplosionen.
:

: die Qualität der Anzeige liegt nicht an der Tiefe der Opfer. Entscheidend ist doch eher, ob die Verschütteten Leben oder tot sind.
: Nichts für ungut, aber dass Hunde bei wenig Geruch nicht durch Bellen anzeigen ist doch wohl ein Ausbildungsproblem. Wie in meinem anderen Posting geschrieben versuchen wir viele sogenannte "Weniggeruchverstecke" (klasse Wort :-) ) zu basteln, damit unsere Hunde auch solche Verhältnisse kennen und gut anzeigen!

Wie sehen die wenig Geruchsverstecke aus? Wir haben unsere Opfer auch schon metertief im Sand eingegraben oder die Opfer waren in noch vorhandenen Kellerräumen während die Hunde mehrere Meter darüber auf Trümmern gesucht haben. In der Ausbildung haben wir gute Anzeigen, wie soll es dann ein Ausbildungsproblem sein? Du hast mir meine Frage auch nicht beantwortet. Wie tief lagen die Opfer im Einsatz? Dein Hund bellt also immer, egal wie wenig Geruch? Vielleicht hat er tiefere Opfer auch nicht angezeigt oder Du hast es nicht bemerkt, da er ja nicht gebellt hat. Wie kannst Du Dir da so sicher sein?

: Ein guter RH sollte bei wenig Witterung ausdauernd versuchen mehr Geruch zu bekommen. Schafft er es nicht, dann muss er die wenige Witterung anzeigen (!!), ansonsten ist es kein guter RH!!

Sehr gewagte Aussage. Ich glaube nicht, daß Du im Training solche Bedingungen schaffen kannst, die einem Einsatz nahe kommen. Wir haben technisch schon einige Möglichkeiten z.B. haben wir ein Versteck mal mit einem Radlader zugeschoben und trotztdem bezweifle ich, daß dieses Versteck auch nur annähernd so schwer war wie ein Verschütteter im realem Einsatz. Zwischen top Anzeige und gar keiner Anzeige wird es mit Sicherheit auch noch etwas dazwischen geben. Und ein erfahrener HF wird auch diese geringe Anzeige seines Hundes bemerken. Dein Selbstbewußtsein in allen Ehren aber ein bischen mehr Selbstkritik ist mir sympatischer.

Gruß Sabine