Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Bringsler im Trümmereinsatz

geschrieben von Anna(YCH) 
Bringsler im Trümmereinsatz
02. April 2002 10:44

Hallo!

Ich habe eine Frage, die mir sehr am Herzen liegt: Was haltet ihr von Bringslern in Trümmern? Oder welche Staffel hat welche?

Ich habe nämlich mit meinem Bringsler an einem Trümmerlehrgang teilgenommen, und es würde mich sehr reizen, auch neben der Flächensuche noch in diese Richtung zu arbeiten. Da die Ausbilderin in Trümmern bisher nur Verbeller ausgebildet hat, war sie genau wie ich leicht überfordert, was die Frage anging, wie ein Bringsler in den Trümmern anzeigen soll. Wir haben dann beschlossen, dass sie nicht auf verbellen umgestellt wird, sondern weiterhin durch aufnehmen des Bringsels ein Opfer anzeigt. Dann sollte sie bei verdeckten Opfern durch scharren und eventuelles bellen (was bei ihr auch ganz gut klappt, wenn auch noch nicht ausdauernd) die genaue Lage anzeigen.
Was haltet ihr davon, reicht das aus? Oder haltet ihr es für einen Bringsler zu gefährlich in den trümmern (doppelter Weg)?
Freue mich über Meinungen!

LG Anna


02. April 2002 11:27

Hallo,

ich nehme das Thema mal auf weil diese Frage des öfteren gestellt wird und Bringseln immer häufiger angewandt wird.
Warum gebringselt wird da werden die unterschiedlichsten Erklärungen und Begründungen angegeben.

Fakt ist jedoch - ein Beller ist ein Allrounder bei der Anzeige, weil man ihn sowohl in der Fläche, in den Trümmern und, wer dies auch macht, im Wasser einsetzen kann.
Alle anderen Anzeigearten sind nun einmal nicht so vielfältig anwendbar.

Die logische Folge wäre eigentlich zu sagen, wenn ich in der Fläche bringseln will, verzichte ich gleichzeitig auf die Trümmer- und/oder Wassersuche. Nur wollen das dann viele nicht.
Bringseln in den Trümmern bedeutet: Halsband und Bringsel sowie doppelter Weg des Hundes. Bei allen anderen Hunden macht man extra Halsband und Kenndecke in den Trümmern ab, damit er nirgendwo hängen bleiben kann. Wenn man also unbedingt bringseln will, heißt das: sinnlose Gefährdung des Hundes - und wer das machen will muß es auch verantworten - Punkt.

Das Bellen nun in den Trümmern zu machen ist auch paradox, weil man ja dann auch in der Fläche gleich wieder das Bellen machen könnte.

Das Scharren in den Trümmern zu machen ist vollkommen sinnlos, weil dir ein ausschließlich scharrender Hund wohl schlecht die Anzeigestelle zeigen kann, wenn er außerhalb des Sichtfeldes ein Opfer gefunden hat.

Natürlich kann ein Hund in der Fläche bringseln, in den Trümmern bellen, im Wasser scharren und bei einer Leiche von mir aus Männchen machen. Beibringen kann man das den Hunden und wenn sie es richtig erlernt haben, werden sie dies auch situationsbedingt richtig anwenden. Die Frage wäre nur: was soll das?

Im Endeffekt ist es doch viel einfacher (auch wenn der Weg anfangs länger und schwieriger erscheint) den Hund zum Beller auszubilden und damit alles in einem Aufwasch zu erledigen. Oder - zu sagen die Anzeigeart XY ist mir aus dem Grund XY lieber und deswegen mache ich die anderen Sucharten später nicht. Nur - eine Entscheidung muß man treffen.

see you
Bernd




02. April 2002 13:39

: Hallo!
:
: Ich habe eine Frage, die mir sehr am Herzen liegt: Was haltet ihr von Bringslern in Trümmern? Oder welche Staffel hat welche?
:
:
Hallo Anna,

kurze Antwort: Gar nix.

Richtige Trümmereinsätze sind an sich schon saugefährlich. Echte Trümmer sind von ihrer Struktur her nicht mit den sterilen und ungefährlichen Übungsgeländen zu vergleichen. Wenn Du mal gesehen hast, wieviele enge Löcher und Spalten ein Hund durchdringen und wieviele mit Armierungseisen gespickten Schuttgeflechte überwinden muss, da kann man kein Halsband und noch zusätzlich ein baumelndes Bringsel am Hund gebrauchen (von der Kenndecke ganz zu schweigen).

Auch den Freiverweis lehnen wir in den Trümmern ab (doppelter Weg=doppelte Gefährdung; die Gefahr, dass der Hund die Witterung auf dem Rückweg nicht wiederfindet ist zu gross; Probleme bei der lokalisierten Anzeige). Unser Freiverweiser macht deswegen nur Fläche.

Eine Anzeige nur durch Scharren ist auch nicht sinnvoll, da der Hund oft genug ausser Sicht arbeitet. Deswegen ist das Bellen in den Trümmern die einzige sinnvolle Anzeigeart.

Ich kann Bernd nur zustimmen: besser seinlassen....

LG
Daniela S.

08. April 2002 11:49

Hallo Bernd

: Warum gebringselt wird da werden die unterschiedlichsten Erklärungen und Begründungen angegeben.

Und genau hier liegt auch die Antwort auf die Frage Bringsler in Trümmern?!
Natürlich sollte kein Hund in den Trümmern Bringseln, aufgrund der damit verbundenen Gefahren.
Wenn man aber hinterfragt warum die HF Bringseln oder Rückverweisen, lautet die Antwort oft, der Hund bleibt nicht sicher am Opfer; und dies häufig, weil der Hund alleine nicht selbstsicher genug ist, um Fremde anzubellen. Ist der HF jedoch in der Nähe (Sichtkonktakt) funktioniert dies meist recht gut. Damit ist das Verbellen in der Flächensuche nicht anwendbar, in den Trümmer und auf dem Wasser jedoch sehrwohl.

Auch kann der Hund lernen zu unterscheiden, ob Bringseln oder Verbellen angesagt ist. (Als ich bei meiner Hündin in einer Kurzsuche das Bringsel vergaß, "schaute sie verdutzt" vor ihre Brust und fing an zu bellen...)

Tani