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Einsatzfähig?

geschrieben von Klara(YCH) 
Einsatzfähig?
11. April 2002 13:33


Bei uns hat sich ein Paar beworben, sie will mit dem Hund arbeiten, er als Helfer. Die Krux dabei, der Hund ist sehr vielversprechend, aber die HFin ist körperlich behindert (Unterschenkelprothese)und er geht an Gehhilfen, bei einem Teil der Staffel kommt nun das soziale Gewissen zu Tage und der andere sagt klar nicht Einsatzfähig, also auch keine Ausbildung. Ich selbst bin Unschlüssig, in 14 Tagen werden wir abstimmen. Wie handhabt Ihr so etwas?

Klara

11. April 2002 14:03

Helferarbeit ja, wenn vorher klipp und klar gesagt wird, daß es niemals zu einem Einsatz kommt.
Mitarbeit als Hundeführer nein, weil es nicht verantwortbar ist das Team diesen Belastungen auszusetzen und weil es nicht fair ist jemandem Hoffnungen zu machen, die nicht erfüllbar sind. Das soziale Gewissen beinhaltet auch jemandem nichts vorzumachen sondern ehrlich zu sein.

Sicher es gibt Behinderte, die Leistungen erbringen, die Nichtbehinderte nicht bringen - s. behinderte Sportler vs. Otto Normalbürger, aber ich denke darum geht es hier nicht.

Oberstes Ziel im Einsatz ist es: ALLE Teams kommen gesund wieder zurück und deshalb dürfen sie nur entsprechend diesem Ziel eingesetzt werden.


see you
Bernd


11. April 2002 16:48

Hi!
Ich würde sagen nein!
Unsere Nachbar hat Beinprotesen und längere Spaziergänge sind ihm einfach unmöglich, da die Prothese anfängt zu scheuern.
Klingt hart, ist aber auch im Nachhinein das Beste für Alle.

LG Anna

PS: Ausnahme währe vielleicht, wenn die HF beweisen könne, dass sie die Prothese nicht weiter behindert. Allerdings sehe ich schon das erste Hindernis beim Durchqueren eines Waldes mit viel Unterholz.

11. April 2002 17:53

Hallo Klara!

Ich würde sagen, die Entscheidung muß von den Personen selbst abhängen. Wir mußten schon Leute ablehen, die alles andere als behindert waren, aber trotzdem so unbeweglich, daß sie im Wald einfach nicht einsatzfähig gewesen wären. Andererseits bin ich auf dem Gipfel des Killimanjaro, der immerhin fast 6000 m hoch ist, einer italienischen Frau um die vierzig mit Unterschenkelprotese begegnet. Also entscheidet nicht "Gehbehindert, deshalb nicht geeignet.", sondern "Diese Person mit dieser Behinderung ist - wie wir gesehen haben - in der Lage / nicht in der Lage, schwieriges Gelände zu meistern."

Eigentlich sollte sich sowas aber schon im Training eindeutig zeigen - Kandidaten, die in den Übungsgebieten nicht vorwärtskommen, merken meistens noch in der Probezeit selbst, daß sie sich da überschätzt haben.

Grüße, Kaya



11. April 2002 19:01

Hallo Karla,


: bei einem Teil der Staffel kommt nun das soziale Gewissen zu Tage und der andere sagt klar nicht Einsatzfähig, also auch keine Ausbildung.

Wenn ich so was lese, krieg ich bald die Krise. Das "soziale Gewissen..." - was soll denn das? So nach dem Motto: ach, die arme Frau, lassen wir sie doch mitmachen, egal ob es Sinn macht oder nicht. Das ist Diskriminierung pur.

Der andere Teil liegt genauso falsch und denkt genauso diskriminierend. Nur weil sie eine Unterschenkelprothese trägt, heisst das nicht, dass sie nicht einsatzfähig ist (siehe auch Kayas Antwort).

Dabei ist die Sache doch so einfach: lasst die Frau mitmachen und wenn sie es nicht packt, d.h. wenn sie den körperlichen Anforderungen nicht gewachsen ist, wird sich das schnell bemerkbar machen. Dann geht es eben nicht. Aber sie von vornerein auszuschliessen finde ich unverschämt.

Viele Grüsse,
Kerstin Hk

11. April 2002 20:07

Hi Klara,

mach es davon abhängig, wie fit und beweglich die Frau ist - es gibt Leute mit Prothesen, da käm man nie von selber drauf, dass sie welche haben...sprecht sie darauf an, dass ihr nur HF brauchen könnt, die schritthalten können, erklärt auch warum, fragt, ob sie mit einem entsprechenden Geländetest einverstanden ist, damit Ihr Euch sicher sein könnt...wer ernsthaft an RH Arbeit interessiert ist, sollte das verstehen können, oder?

Grüßlis
Anke