Rettungshunde

: Hallo,
:
Das Thema Prüfungsordnungen finde ich sehr interessand.
Ich habe mit wachsendem Intresse diese Antworten gelesen.
Was ich mich frage und was mich wundert ist dieses.
Wenn so viele Meinungen letztlich zu einem Ergebniss führen,
nämlich Menschenleben retten.
Wenn alle die einen RH führen und auch Einsatzerfahrungen mit bringen,
und diese Einsatzerfahrung dann zusammengefasst werden könnten.
Und wenn alle Rettungshundeorganisationen mit ihren Einsatzteams als oberstes Ziel "Menschenleben retten" haben.
Warum gibt es denn so viele Prüfungsordnungen.
Letztlich können wir alle mit unseren Hunden "nur Menschenleben retten"

Viele Grüße
ein nachdenklicher Heinz

Hallo,

: Warum gibt es denn so viele Prüfungsordnungen.
: Letztlich können wir alle mit unseren Hunden "nur Menschenleben retten"

DAS frage ich mich schon lange :-).
Aber ich werde es wohl nie verstehen...

Gruß
Andreas

Hallo!

: : Allerdings sagt es einiges über Arbeitseifer und Kondition des Hundes aus, wenn er hintereinander 5 Opfer sucht und sicher anzeigt, ohne zwischendurch bestätigt zu werden.
: Nein. Über die Kondition sagt es nichts aus. In so einem kleinen Gebiet bis zu 5 Personen - da fällt der Hund ja quasi über jedes drüber. Die Such-/Laufleistung ist da nicht sehr gefordert.

Sehe ich auch so! Ich glaube auch nicht, daß es unbedingt etwas über den Arbeitseifer aussagt - eher über die Frustrationstoleranz. Ich kenne einen Hund, der jeden stundenlangen Einsatz bis zur letzen Minute voller Elan und Eifer sucht - aber wenn er gar keine
Bestätigung bekommt, wird er total verunsichert. Wenn sich nicht mal der Hundeführer wenigstens mit Lob freut, denkt der Hund wohl, daß er etwas falsch macht oder nicht kapiert hat, was er heute tun soll, auf jeden Fall kann man zuschauen, wie der Spaß nachläßt. Sowas finde ich nicht unbedingt gut - gerade, weil es eben auch noch realitätsfremd ist, da man im Einsatz seinem Hund schon irgendwie zeigt, daß er gut war.

Grüße, Kaya

Hallo!

: Ein Hund, der nicht wirklich hochmotiviert, vielleicht sogar primärmotiviert arbeitet, wird Dir spätestens nach dem 3. verbellten Opfer ohne Bestätigung den Vogel zeigen oder zumindest deutlich abbauen.

Ein hochmotivierter Hund, dessen Motivation das folgende Spiel ist (egal, ob nun mit Opfer, Hundeführer oder sonst jemandem) wird auch abbauen, weil er spätestens beim 3. Opfer davon ausgehen muß, daß er nicht das Richtige macht. Mag Hunde geben, die dann erst recht hoffen, daß das nächste Opfer das richtige ist, aber die Sensibelchen werden einfach nur verunsichert - und das unnötigerweise.

Und primärmotiviert, da habe ich ein bißchen Zweifel. Suchen, ja, aber anzeigen? Höchstens die 3 % notorische Dauerbeller, bei denen man während der Suche schon dauernd denkt, sie hätten ein Opfer gefunden, wenn sie am Suchgruppenhelfer vorbeikommen.

: Man könnte dann auch eine Art Lotterie veranstalten: Ich mache mit einem unausgebildeten Hund so oft die Prüfung, bis endlich mal gar kein Opfer versteckt ist - und schon habe ich einen geprüften Rettungshund! *gg*

Kann man bei Euch beliebig oft antreten? Also bei den Prüfungsordnungen, die ich kenne, gibt es immer eine Höchstzahl von Versuchen - nach zwei oder drei Fehlversuchen ist meistens Schluß.

Grüße, Kaya

Hallo!

: : Warum gibt es denn so viele Prüfungsordnungen.
: : Letztlich können wir alle mit unseren Hunden "nur Menschenleben retten"

Vielleicht, weil jeder, der an einem PO-Text feilt, andere Prioritäten setzt, was für die Ausbildung das A und O ist? Es sind ja nicht nur die Prüfungsordnungen, die sich unterscheiden ...

: DAS frage ich mich schon lange :-).
: Aber ich werde es wohl nie verstehen...

Ist auch nicht wirklich zu verstehen - Kindergarten!

Grüße, Kaya

Hallo Kaya,

: Und primärmotiviert, da habe ich ein bißchen Zweifel. Suchen, ja, aber anzeigen? Höchstens die 3 % notorische Dauerbeller, bei denen man während der Suche schon dauernd denkt, sie hätten ein Opfer gefunden, wenn sie am Suchgruppenhelfer vorbeikommen.

Bei manchen Hunden habe ich den Eindruck, daß auch das Verbellen für sie Teil des Spieles ist und ihnen Spaß macht. Das sind dann meist auch die, die wirklich drangvoll in tiefer Tonlage verbellen und nicht "bitte, bitte gib mir das Balli".
Mit dem Alpha gemeinsam auf "Jagd" gehen, dann die "Beute" "stellen" und verbellen - ich glaube daß die RH-Arbeit für die Hunde nichts anderes ist.
Ich kann das jetzt nicht wissenschaftlich belegen, sondern das ist nur so meine persönliche Idee, die mir bei der Beobachtung der Hunde kommt.

Und zum Thema Bestätigung bzw. Nicht-Bestätigung von erwünschtem Verhalten, kann man bei den Clickerern Nachdenkenswertes erfahren.
Anfangs wird erwünschtes Verhalten immer bestärkt, dann mal ja, mal nein (also variable Bestärkung).
Wenn der Hund mal das Kommando "Sitz" beherrscht, gibt man ihm schließlich auch nicht nach jedem "Sitz" ein Leckerli, sondern eben nur noch hin und wieder, und der Hund wird durch Ausführen des Kommandos ohne Bestärkung nicht notwendigerweise frustriert. (Ab und zu gibt's unvermittelt einen "Jackpot", denn jede Bestärkung, die für den Hund vorhersehbar ist, verliert mit der Zeit an Motivationskraft.)
Das erzeugt dann beim Hund ein ähnliches Gefühl, das wir Menschen am Spielautomaten haben: Wenn wir einmal nach Fehlversuchen etwas gewonnen haben, dann wird die Bereitschaft, Fehlversuche in Kauf zu nehmen, um wieder an den Jackpot zu kommen, deutlich erhöht, ohne Frust zu erzeugen.
Erscheint mir einleuchtend, aber natürlich würde ich das nie mit einem Hund im Aufbau ausprobieren, sondern nur mit routinierten Hunden.

: Kann man bei Euch beliebig oft antreten?

Da bin ich jetzt ehrlich gesagt überfragt.
Aber vielleicht kann einer der alten BRH-Hasen hier im Forum etwas dazu schreiben.

Grüße
Sabine S.
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