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Wilderer !

geschrieben von Micha(YCH) 
Wilderer !
06. Mai 2002 17:49

Hallo !
Ich habe eine Frage. Ein Hund, der "in der Freizeit" wildert, aber beim Suchen nicht. Ist der für euch einsatzfähig? Für mich ist das zu riskant. Was haltet ihr davon? Was für Tips kann ich dem HF geben?
Greetz
Micha + Monty

06. Mai 2002 19:16

Hallo,

: Ich habe eine Frage. Ein Hund, der "in der Freizeit" wildert, aber beim Suchen nicht. Ist der für euch einsatzfähig? Für mich ist das zu riskant. Was haltet ihr davon? Was für Tips kann ich dem HF geben?

ich kenne Ausbilder, die sagen, dass ein Hund, der in der Freizeit wildert, besonders geeignet wäre wegen hoher Trieblage.
Man muss es dann natürlich in die richtige Bahn lenken.
Andere wiederum sagen, dass ein Hund absolut wildrein sein muss.
Wie immer verschiedene Meinungen.
Allerdings ist die Suche eine Art von gemeinsamer Jagd, hat Martin heute wunderbar geschrieben. Siehe Link.

Ich kenne einen Hund, der nur in die Trümmer geht, weil er in der Fläche wildern geht. Das Manko dürfte aber eher in der Erziehung liegen.
Ich kenne nicht wenige Rettungshunde, die privat wildern würden, aber in der Suche nie.
Meiner würde auch privat loswildern, wenn ich ihn lassen würde, aber in der Suche ist er schon öfters über Rehe und Karnickel richtig gestolpert und hat sie völlig ignoriert, wir haben halt was Besseres gejagt mit mehr Aussicht auf Erfolg :-)

Also: es liegt an HF und Ausbilder, das in den Griff zu bekommen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Und sicher gibt es sehr unterschiedliche Grade in der Wilderei.

Gruß
Andreas

06. Mai 2002 20:53

Hallo Andreas!

: Ich habe eine Frage. Ein Hund, der "in der Freizeit" wildert, aber beim Suchen nicht. Ist der für euch einsatzfähig? Für mich ist das zu riskant. Was haltet ihr davon? Was für Tips kann ich dem HF geben?

Wenn das wirklch so ist, daß der Hund bei der Suche dem - noch nicht zu riechenden - Opfer den Vorzug gibt vor dem - gerade vor ihm flüchtenden - Reh oder Hasen, dann ja. Aber ich kenne kein so ein Exemplar. Ich kenne Hunde, die in der Freizeit wildern WÜRDEN, aber Herrchen oder Frauchen hindern sie (erfolgreich) daran. Diese Hunde suchen auch bei Wildbegegnungen weiter, wenn sie je kurz nachsetzen würden, wären sie mit einem Ruf auch wieder zu bremsen.

Was ich aber schon erlebt habe, ist ein (geprüfter) Hund, der die ganze Suchkette für eine Viertelstunde lahmlegt, weil er besseres zu tun hat (Rehlein jagen!). War Gott sei Dank nur ein Einsatztest, aber der Hund hat daraufhin die Einsatzfähigkeit entzogen bekommen.

Und bei einer Großsuche mit an die 100 Hunden sei irgendwann im Funk zu hören gewesen, daß eine Staffel leider pausieren muß, weil die Hunde gerade gemeinsam irgendwelchem Viehzeug nachrennen. Kurz darauf wurde dann anscheinend noch gemeldet, daß sie erfolgreich waren, und der Förster mußte sein Reh "abholen". Klasse Vorstellung!

Mag vielleicht tatsächlich so ein Wunderexemplar geben, aber meiner Meinung nach ist es eine Erziehungsfrage, ob Hundi in Extremsituationen abrufbar ist. Wenn das bei Wild nicht funktioniert, dann würde mir das als Hundeführer zu denken geben.

LG, Kati


06. Mai 2002 20:56

Hallo Micha!

Ich hab aus Versehen an Andreas geanwortet statt an Dich.

LG, Kati

06. Mai 2002 21:31

Hallo,


: Wenn das wirklch so ist, daß der Hund bei der Suche dem - noch nicht zu riechenden - Opfer den Vorzug gibt vor dem - gerade vor ihm flüchtenden - Reh oder Hasen, dann ja. Aber ich kenne kein so ein Exemplar. Ich kenne Hunde, die in der Freizeit wildern WÜRDEN, aber Herrchen oder Frauchen hindern sie (erfolgreich) daran. Diese Hunde suchen auch bei Wildbegegnungen weiter, wenn sie je kurz nachsetzen würden, wären sie mit einem Ruf auch wieder zu bremsen.

genau diese Hunde meinte ich. Sie würden privat hemmungslos wildern, wenn sie dürften und könnten, aber trotzdem suchen sie lieber :-).

In der Suche habe ich solche Exemplare öfters erlebt, die trotz direktem Wildkontakt weitersuchten.

:
: Was ich aber schon erlebt habe, ist ein (geprüfter) Hund, der die ganze Suchkette für eine Viertelstunde lahmlegt, weil er besseres zu tun hat (Rehlein jagen!). War Gott sei Dank nur ein Einsatztest, aber der Hund hat daraufhin die Einsatzfähigkeit entzogen bekommen.

Hab ich glücklicherweise noch nicht erlebt.

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: Und bei einer Großsuche mit an die 100 Hunden sei irgendwann im Funk zu hören gewesen, daß eine Staffel leider pausieren muß, weil die Hunde gerade gemeinsam irgendwelchem Viehzeug nachrennen. Kurz darauf wurde dann anscheinend noch gemeldet, daß sie erfolgreich waren, und der Förster mußte sein Reh "abholen". Klasse Vorstellung!

Sowas darf natürlich nicht passieren.


: Mag vielleicht tatsächlich so ein Wunderexemplar geben, aber meiner Meinung nach ist es eine Erziehungsfrage, ob Hundi in Extremsituationen abrufbar ist. Wenn das bei Wild nicht funktioniert, dann würde mir das als Hundeführer zu denken geben.

Keine Wunderexemplare, sondern konsequente Erziehung und das Angebot einer wesentlich angenehmeren und erfolgreicheren Alternative.
Ich gehe mit meinem Hund gemeinsam auf Menschenjagd :-).

Gruß
Andreas


06. Mai 2002 22:36

Hallo Andreas!

: : Mag vielleicht tatsächlich so ein Wunderexemplar geben, aber meiner Meinung nach ist es eine Erziehungsfrage, ob Hundi in Extremsituationen abrufbar ist. Wenn das bei Wild nicht funktioniert, dann würde mir das als Hundeführer zu denken geben.
: Keine Wunderexemplare, sondern konsequente Erziehung und das Angebot einer wesentlich angenehmeren und erfolgreicheren Alternative.
: Ich gehe mit meinem Hund gemeinsam auf Menschenjagd :-).

Mit "Wunderexemplar" meinte ich einen Hund, der in der Freizeit (womöglich erfolgreich) hemmungslos, ungehindert und auch nicht zu hindern wildert, bei der Suche aber gar nicht auf die Idee käme, zu jagen.

Verhinderte Jagdhunde würde ich auch für mögliche gute Suchhunde halten, denn Herrchen zeigt da schon, daß es die Oberhand hat, und Hundi akzeptiert die angebotene Alternative - daß er dann die Alternative "Jagd auf Menschen" erst recht akzeptiert, ist ja fast schon logisch.

LG, Kati