Hallo Susanne!
Linus schreibt:
: Ich weiß ja nun nicht, was für ein Typ du bist.
Das ist denke ich das Wichtigste. Ein eher gemütlicher Typ wird mit einem hibbeligen Hund sicher nicht ganz so gut zusammenpassen. Kann natürlich auch sein, daß beide sich auf die Dauer angleichen, aber generell würde ich sagen, daß es doch besser ist, wenn weder Hund noch Halter sich furchtbar ändern müssen, um zueinander zu passen.
Ich stelle mir mal ein paar Mischungen vor, die vielleicht nicht so günstig sind (wie gesagt, Ausnahmen bestätigen die Regel):
- Hektischer Mensch und Hovawart oder Collie
- Dominanter, lauter Mensch und Border Collie oder Berner Senne
- Ruhiger Mensch und Mali, ADH oder RS
- Vorsichtiger Mensch und DSH, Rotti, Mali oder RS
Wahrscheinlich schreien jetzt gleich Hunderte auf, die sich genau in einer dieser Paarungen wiederfinden oder den einen oder anderen Hund anders einteilen würden. Ich gehe jetzt halt einfach von den Hunden aus, die ich schon selbst erlebt habe.
Der einzige Labbi, den ich selber kenne, scheitert im Moment noch an einem unfähigen Herrchen, generell würde ich die Rasse aber auch zu den potentiell geeigneten zählen - wenn jemand sich nicht als BC- oder als Gebrauchshund-Typ einschätzt, ist das vielleicht keine schlechte Mitte.
: Der Hund wird selbstverständlich mein Partner sein, nur möchte ich auch mit ihm arbeiten können und nicht hinterher feststellen, daß er sich doch nicht so eignet.
Das läßt sich vielleicht mit der Rasse (oder Mischung) ein bißchen beeinflussen, aber ob der Hund dann einen Herzfehler hat, HD, Epilepsie oder sonst was, da steckt man halt nicht drin. Ich hoffe, daß Du dem "ungeeigneten" Hund dann nicht den Rücken kehrst.
: Mein letzter Hund war ein Mix aus dem Tierheim, der sich aber bestimmt nicht für die Rettungshundearbeit geeignet hätte (zu ängstlich).
Das "ängstlich" kannst Du sicher bei einem Welpen selber noch sehr gut beeinflussen. Im Prinzip ist jede mittelgroße Hunderasse und die entsprechenden Mixe geeignet. Ein Hund, der gerne spielt oder arbeitet, macht die Sache oft leichter. Gute Sozialisation auf Mensch und Tier ist sehr wichtig, aber weniger eine Frage der Rasse als vielmehr der Haltung vor der Abgabe und später bei Dir.
: Jetzt möchte ich mich besser vorher erkundigen. Die Rasse ist für mich erstmal zweitrangig, da ich eigentlich alle Hunde mag. Deshalb frage ich ja hier um mir mal ein paar Anregungen zu holen.
Ich mag auch eigentlich alle Hunde. Auch Katzen, Vögel oder Meerschweinchen, sogar Fische. Aber wenn ich mir verschiedene Hunde in ihrem Verhalten anschaue, dann merke ich schon, welcher Hund zu mir passen würde und für welchen vielleicht ein ruhigeres Frauchen oder ein strengeres Herrchen besser wäre. Oder ich weiß, daß ich es, wenn ich die Wahl habe, netter finde, wenn mein Hund nicht ganz kurze Haare hat, aber auch nicht so lange, daß ich nach jeder Suche im Wald eine Stunde lang Tannenzweige absammeln muß. Sogar die Farbe kann mit eine Rolle spielen - es gibt nun mal Leute, die unbedingt schwarz oder auf keinen Fall schwarz oder gerne etwas buntes oder ... haben.
Schau Dir mal daraufhin andere Hunde an - vielleicht kannst Du ja bei einer Staffel auch mal zuschauen und die jeweiligen Hunde in Action erleben. Es gibt innerhalb einer Rasse so große Unterschiede und Dein Anteil im Team ist so groß, daß es wirklich am besten ist, wenn Du Dein eigenes Gefühl etwas genauer kennenlernst und Dich danach entscheidest.
Und Hündin und Rüde sind absolut gleich geeignet und ebenfalls nur eine Frage der Einstellung - eventuell aber auch der der Staffel, das kannst Du aber vielleicht vorher schon abklären. Und wenn Du noch nicht in einer Staffel bist, dann würde ich jetzt schon - ohne Hund - dort hingehen. Alles, was Du schon vorher lernst, kommt Deinem Hund zugute.
Grüße, Kaya