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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
Menschenfreundlicher Hund?!
01. September 2002 21:10

: Mehr als Fremde ertragen muß doch ein Hund nicht, wenn er nicht mag.

Ich denke auch, man sollte nicht auf Biegen und Brechen versuchen, einen reservierten Hund zu everybodys Darling zu machen. Was ist so schlimm daran, wenn ein Hund nicht zu jedem hinrennt um sich streicheln zu lassen oder um Leckerchen zu betteln. Im Gegenteil, ich finde es eher lästig, da man ständig aufpassen muss, da ja viele Leute auch vor schwanzwedelnden gossen Hunden eine höllische Angst haben. Bei einem Rettungshund sollte natürlich ein ausreichendes Vertrauen zu Menschen vorhanden sein und die Bereitschaft, mit bekannten Menschen zu spielen. Ist der Beute- oder Fresstrieb gross genug, wird man auch mit einem reservierteren Hund keine Probleme in der Rettungshundearbeit haben. Er muss sich deswegen ja nicht vun jedem wildfremden Menschen durchknuddeln kassen.

Viele Grüsse
Biggi


02. September 2002 06:46

Hallo,

finde ich wirklich superinteressant was ihr euch einfallen lassen habt um eueren Hund menschenfreundlicher zu machen. Meine Kleine ist auch eher reserviert Fremden gegenüber.

Was mir allerdings zu Denken gibt:
Ich habe einen Entwurf des DRK-Eignungstest gesehen. Da drin ist eine Übung, bei der der Hundeführer mit seinem Hund in der Mitte aus einem Kreis von 5 fremden Personen steht. Einmal sollen diese Personen abwechselnd den Hund durch Namen rufen locken und ihm ein Leckerli geben. Zum anderen soll genau die gleiche Übung mit Spielzeug gemacht werden. D.h. es wird abwechselnd dem Hund gerufen und kurz mit ihm gespielt.

Alle reservierten Hunde würden da ja eh durchfallen, oder? Ihr würdet nach dem Test keine Chance mehr bekommen, mit dem Hund in der RH-Arbeit weiterzumachen. Denn 'zeigt der Hund Ängstlichkeit, weicht aus,.... ist er von der RH-Arbeit auszuschliessen.'

Bin gespannt, wieviele Hunde dann noch übrig bleiben.

Anna

02. September 2002 07:05

Ja, oder ich mache eben keinen Rettungshund aus ihm - vielleicht hat er an Agility (nur zum Beispiel) mehr Spaß. Arbeit sollte ja doch den Anlagen des Hundes entsprechen, finde ich, und nicht gegen sie gehen...


Grüße
josh (mit Leika, die immer noch alle Menschen fantastisch findet).

02. September 2002 07:49

Das beste Argument für die ganze Arbeit mit meiner Hündin in Richtung "Menschenfreundlichkeit" ist, sie bei der Suche zu beobachten. Sie geht darin wirklich vollkommen auf und ist sehr ergeizig. Im Übrigen haben wir nie Zwang hinter den Menschenkontakten gesetzt sondern versucht, ihre Bedürfnisse nach Spiel und Streicheln geschickt zu nutzen. Für den Hund war das weniger Stress als für uns. Sie geht, wenn wir denn "normal" spazieren gehen, an anderen Menschen völlig unbeteiligt vorbei, sie interessieren sie einfach nicht - finde ich auch vollkommen o.k.!!! Sie hat aber gelernt, bei der Suche sind Menschen was ganz Tolles.
Ich finde damit kann man gut leben und als "Zwang", gar verglichen mit irgendwelchen pysischen Zwangsmitteln, sehe ich das überhaupt nicht. M.E. kann man keinen Hund zur RH-Arbeit zwingen, er muss das schon sehr gerne machen. An der Motivation kann man hingegen arbeiten und das haben wir gemacht.

Trotzdem gebe ich gerne zu, dass ich mir für den nächsten Hund mehr natürliche Veranlagung zum Menschen hin wünsche.

02. September 2002 07:49

: : Alle reservierten Hunde würden da ja eh durchfallen, oder? Ihr würdet nach dem Test keine Chance mehr bekommen, mit dem Hund in der RH-Arbeit weiterzumachen. Denn 'zeigt der Hund Ängstlichkeit, weicht aus,.... ist er von der RH-Arbeit auszuschliessen.'

Hallo Anna,

gerade da muss man unterscheiden, hat der Hund wirklich Angst vor der Berührung durch Menschen oder mag er einfach nur nicht angefasst werden.
Ich würde meine Hündin jetzt mal als menschenfreundlich betrachten. Sie spielt mit jedem, geht auf Fremde zu und ist eigentlich offen für alles. Aber: Sie mag nicht von Fremden nicht geknuddelt und mehr als nötig angefasst werden. Klar, du kannst sie anfassen und streicheln. Aber man merkt deutlich, dass es ihr nicht angenehm ist. Ist das jetzt Angst? Jeder kann mir den Hund mit einem Spielzeug entführen, sie bleibt sicher am Opfer, auch wenn es versucht den Hund zu verjagen.

Wir hatten mal einen Hund im Training, der hatte Angst vor Menschen. Er hat die komplette Länge der Leine als Flucht benutzt, hat sich nicht getraut, das Leckerchen aus der ausgesteckten Hand zu nehmen. SO einen Hund "menschenfreundlich" zu machen ist benahe unmöglich. Einen RH aus ihm zu machen ist meiner Meinung nach Tierquälerei, weil der Hund keinen Kontakt zu Menschen möchte und es nur Stress für ihn wäre, die Nähe zu Fremden zu ertragen. Hier sollte man eine hundgerechte Beschäftigung suchen, in der dieser Hund nur mit seinem HF zusammen arbeiten muss und Fremde keine ertragen braucht.

Viele Grüße

Christina

02. September 2002 08:02

War auch kein persönlicher Angriff gegen Dich - nur finde ich es nicht richtig, dem Hund alles Spielen und alle Zuwendung zu entziehen, nur damit er Fremde als toll begreift, weil die als einzige noch mit ihm Spielen. Das ist psychischer Druck.

Grüße
josh