Hallo!
Ich hatte vor kurzem mal eine Disku mit einem "Trainer", der behauptete, dass sobald man mit einem RH Hund etwas anderes auch noch mache, dieser nicht mehr so gut sei. Ich denke das aber nun wirklich nicht. Was schadet es einem Rh, Obedience zu betreiben? Ich lerne meinen Hund besser kennen, weiß über ihn und seine Eigenheiten besser bescheid, oder was ist mit Agility? Dieser Trainer behauptete sogar, Agility sei Mord für RH ?!? Diese würden dann nur noch auf den HF schauen, nicht mehr suchen.
Das wiederum tritt sicher nicht bei einem Hund auf, der richtig ausgebildet wurde und bei einem, der nicht schon vorher Tendezen zeigte, sich nicht vom HF zu entfernen. Ich finde sogar, dass Agility ( natürlich nicht zu übertrieben) einem Hund Sicherheit gibt. Und natürlich auch wieder das Vertrauen in HF und sich selbst steigert.
Wenn wir uns nur noch auf das Suchen konzentrieren, dann können wir auch schnell Gewandheit und UO weglassen, oder?
Was hältr ihr davon?
Grüße
Edith und Arco
Der TRrümmer und Fläche geprüft ist und trotzdem bald in Gh3 startet. ( Wahrscheinlich suche er dann zwar niiiiiieeeee mehr wieder...*grins*)

Hallo!

: Ich hatte vor kurzem mal eine Disku mit einem "Trainer", der behauptete, dass sobald man mit einem RH Hund etwas anderes auch noch mache, dieser nicht mehr so gut sei. Ich denke das aber nun wirklich nicht.

Die Diskussion kommt mir bekannt vor. Wenn ich die Situation aus "klassischer" Schäferhund-Manier-Ausbildungssicht (Schäferhundler nicht böse sein, aber ich denke, man versteht, was ich meine) betrachte, ist etwas Wahres dran: Da kommt der Hund nur zur Arbeit aus dem Zwinger, das ist die Motivation. Vom Hundeführer kommt dann der Druck für den Gehorsam. Nur - wessen RH wird heute so gehalten und ausgebildet?

: Was schadet es einem Rh, Obedience zu betreiben?

Gegenfrage: Was ist der Unterschied zwischen Obedience und klassischer Unterordnung? Die wird ja sogar gefordert - also spricht gegen Obedience in meinen Augen auch nichts!

: Ich lerne meinen Hund besser kennen, weiß über ihn und seine Eigenheiten besser bescheid, oder was ist mit Agility? Dieser Trainer behauptete sogar, Agility sei Mord für RH ?!? Diese würden dann nur noch auf den HF schauen, nicht mehr suchen.

Das wäre für mich gar nicht das Problem, daß ich bei Agility sehe (wenn es nicht gerade um einen Hund geht, der sowieso nicht weg will von Herrchen). Ich habe eher ein Problem mit der Geschwindigkeit, weil ich von einem Trümmerhund eigentlich will, daß er konzentriert über die Trümmer geht und nicht möglichst schnell drüberhuscht. Aber auch das ist sicher nur bei manchen Hunden ein Problem. Abgesehen von der Tatsache, daß die viele Springerei halt nun mal auf die Knochen geht - das ist beim Springreiten nicht anders und ich muß mir dessen bewußt sein, daß mein Hund deshalb vielleicht ein paar Jahre weniger einsatzfähig sein wird, weil er mit Arthrose zu kämpfen hat (trifft natürlich schwerere Hunde proportional mehr).

: Das wiederum tritt sicher nicht bei einem Hund auf, der richtig ausgebildet wurde und bei einem, der nicht schon vorher Tendezen zeigte, sich nicht vom HF zu entfernen. Ich finde sogar, dass Agility ( natürlich nicht zu übertrieben) einem Hund Sicherheit gibt. Und natürlich auch wieder das Vertrauen in HF und sich selbst steigert.

Das ist sicher richtig. Irgendwo muß man halt das Hund-Hundeführer-Paar anschauen und feststellen, welche Probleme bestehen und welcher Hundesport dann eher Besserung verspricht oder aber die Probleme noch verstärkt. Ein sehr selbständiger Hund lernt beim Dogdancing vielleicht, mehr nach dem Hundeführer zu schauen, während es für einen anhänglichen Kandidaten tödlich wäre.

: Wenn wir uns nur noch auf das Suchen konzentrieren, dann können wir auch schnell Gewandheit und UO weglassen, oder?

Ehrlich gesagt - für mich würde einmal Gewandtheit und einmal UO bei der ersten Prüfung reichen. Damit weiß ich, daß eine Grundlage da ist. Ansonsten will ich von einem RH, daß er sucht und findet, ob die Grundstellung schief ist oder der Hund bei der Faßwippe von der Seite her aufsteigt ist eigentlich irrelevant für seine Einsatzfähigkeit. Meine Meinung.

: Der TRrümmer und Fläche geprüft ist und trotzdem bald in Gh3 startet. ( Wahrscheinlich suche er dann zwar niiiiiieeeee mehr wieder...*grins*)

Kaya und Junior (der auch Trümmer und Fläche geprüft ist, der mir aber wahrscheinlich unter der Woche im Kringel springen würde, wenn er nicht noch ein bißchen "Ausgleichssport" hätte - jeden Tag das Gleiche zu üben wäre dageben auf die Dauer sicher nicht gerade motivationssteigernd)

Hallo zusammen,
ich will auch mal meinen Senf loswerden.
Ich denke, wie Kaja schreibt, als Ausgleichssport während "der Woche", wenn einem der durchgeknallte Hund sonst Däumchen dreht, sind diese Sachen durchaus bestens. Das gilt insbesondere für Beschäftigungen, die der RH-Arbeit zuarbeiten: Obedience oder Fährte oder... find ich absolut gut, weil a) der Hund beschäftigt wird, b) das Team zusammenwächst und c) die Leistungen in der Suchausdauer, Gehorsam, Führigkeit usw. dadurch verbessert werden.

Allerdings nur unter 3 Bedingungen: Die Sportart darf nicht kontraproduktiv für die Rh-Arbeit sein, und das ist jeweils vom Charakter und den Problembereichen des Hundes abhängig, und sie darf dazu der Einsatzfähigkeit des Hundes nicht schaden (Verschleiß, Verletzungen, Verhaltensänderungen...)
Die dritte und meiner Erfahrung nach wichtigste Bedingung: Die RH-Arbeit muß absoluten Vorrang haben! Wir hatten schon Hf, die halt jedes 2. Wochenende auf Turnieren, Wettkämpfen usw. starten "mussten", und deswegen nicht zum Training kommen konnten. Oder halt am Wochenende für´s Leistungshüten trainieren wollten, weil der Hund neben RH und SchH auch noch Hüten sollte. Was in diesem Fall in erster Linie wichtig für das Ego der Hundeführerin war, und natürlich für ihr Aushängeschild: Sie betrieb nämlich noch zusätzlich eine Hundeschule. Und da muss man ja was vorweisen...
Aber mal ganz allgemein: Wenn der Hundesport neben der RH-Arbeit so intensiv betrieben wird, dass diese darunter leidet (das gilt auch für Ausstellungshunde, die von einer Schau zur nächsten müssen, um ihre CAC´s zu sammeln), d.h. die Teams kommen nicht regelmäßig zum Training, der Hund kommt nicht weiter, das Team fehlt mir regelmäßig im Einsatz und bei Veranstaltungen, und der Rest der Truppe fängt an zu meutern, weil bei uns Anwesenheitspflicht herrscht: Dann nein, Danke. Entweder man macht RH-Arbeit, und dann richtig, oder man macht was anderes.
Es ist immer sehr unschön, solche Leute aus der Staffel entfernen zu müssen. Deswegen gilt bei uns von vornherein, nebenbei-Sport: Ok, aber mehr auch nicht!

LG
Daniela

Hallo!

: Es ist immer sehr unschön, solche Leute aus der Staffel entfernen zu müssen. Deswegen gilt bei uns von vornherein, nebenbei-Sport: Ok, aber mehr auch nicht!

Vollste Zustimmung! Daran habe ich natürlich wieder mal überhaupt nicht gedacht. Kommt wahrscheinlich daher, daß es für mich so selbstverständlich ist ... Aber solche "Problemfälle" - die meinen, auf allen Hochzeiten tanzen zu können, ohne die Priorität so zu setzen, wie man es nunmal tun muß, um sinnvoll RH-Arbeit machen zu können - erledigen sich meist schon in der Probezeit. Zumindest hatten wir bis jetzt dieses Glück.

Grüße, Kaya (mit "y", nicht mit "j"!)

Deswegen gilt bei uns von vornherein, nebenbei-Sport: Ok, aber mehr auch nicht!


Das ist sowieso klar. Das muss ich schon vorher wissen, will ich TRettungshundearbeit machen, dann 100% denn 90% geht nicht.
Und eigentlich sollte auch jeder HF das Wissen haben, was sein HUnd machen kann, ohne dass es ihm schadet. Aber leider gibt es genug Menschen, die auch schon ihren 3. Hund führen, und laufend Sachen machen, die dem Hund schaden.
Vielleicht sollte man mal eine Prüfung einführen: Lerne deinen HUnd kennen. Das ist dann die LDHK Prüfung. (*grins* wäre aber sicher nicht doof*)

Grüße
Edith

Kaya (mit "y", nicht mit "j"!)
´Sorry, das fiel mir dann auch auf, als ich schon abgeschickt hatte. War halt schon was spät...

Daniela