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Rettungshunde

Rettungshundearbeit rettet Menschenleben, hilft verschüttete oder vermisste Personen zu finden. Diese sehr wichtige Aufgabe hat eine lange Tradition und muss sehr gewissenhaft aufgebaut und trainiert werden. Viele Rettungshundehalter opfern einen großen Teil ihrer Freizeit um Flächen- oder Trümmersuche zu trainieren oder sich fortzubilden. Wer sich darüber austauschen möchte, ist hier in der richtigen Rubrik. 
SchH-ausbildung kontra RH-Ausbildung?
22. September 2002 15:46

Hallo,

nun gut, wenn du ausschließlich bei der Frage der Eignung das Potential des Hundes und dessen Ausbildung siehst und den HF, bzw. seine Motivation, außen vor läßt..... dann allerdings gehen unsere Ansprüche soweit auseinander, daß kein gemeinsamer Nenner möglich ist.

Ich sehe es als Team und frage deshalb nach beiden nach der Eignung.
Ein Aspekt dabei ist es zu hinterfragen, warum ein HF bisher ein persönliches Interesse am Schutzdienst in der immer noch üblichen Form mit Schutzanzug und Schutzarm hat/hatte. Dabei unterstelle ich, daß es Menschen gibt denen die Art des Schutzdienstes mit Überfall, Verteidigung, Flucht etc. zusagt und Menschen denen ein Spiel des Hundes so wie man es selber mit ihm machen kann/könnte zusagt. Zwischen diesen beiden Motivationen unterscheide ich bei der Frage der Eignung des RHF.



22. September 2002 16:05

Hallo Biggi,

sicherlich ist es entscheidend beim HF aus welcher Motivation er/sie RHF machen will. Deshalb auch das Nachfragen nach der Motivation beim Schutzdienst.
Natürlich gibt es Menschen die es mal so nebenbei machen. Es gibt aber auch welche, die es prima finden wenn ihr Hunde so richtig schön drinhängt und mal die Sau rauslassen kann, der Hund also das macht was der HF nicht darf. Also die Nachfrage: warum ausgerechnet Schutz - um entsprechend auszusortieren.

Es ist auch klar, daß der Anzug vorgeschrieben ist. Allerdings ist dies kein Argument. Wäre einem Menschen das martialische Gehabe des Schutzdienstes unangenehm oder zuwider, würde er/sie auch keinen Schutz machen, sondern seinen Hund genauso auslasten - dann allerdings ohne Prüfung oder Üben mit Anzug und Arm.

Es wird doch argumentiert, daß zwischen dem Beuteaufbau beim Schutz und beim RH kein so gravierender Unterschied bestehe. Wäre dies also gleich oder zumindest fast identisch, dann wäre es eine logische Folgerung nun auch beim RH einen Schutzanzug (z.B. aus Versicherungsgründen) vorzuschreiben oder im Umkehrschluß den Anzug beim Schutz wegzulassen.

Mal angenommen die Versicherungen würden nun darauf kommen, daß der Beuteaufbau beim RH ähnlich dem des Schutzes ist und deshalb einen Anzug vorschreiben. Wie würden die RHF sich dabei fühlen und wie würde die Öffentlichkeit auf die daraus resultierende RH-Ausbildung mit Schutzanzug reagieren. Würde dann auch noch von seiten des RH-Wesens gesagt, daß der Aufbau so wäre wie beim Schutz?

ciao
suchhunde



22. September 2002 16:23

Hallo,
:
: sicherlich ist es entscheidend beim HF aus welcher Motivation er/sie RHF machen will. Deshalb auch das Nachfragen nach der Motivation beim Schutzdienst.

Genau und manchen HF macht es einfach Spaß, mit seinem Hund eine Schutzhundeausbildung zu machen (wobei hier ja der Schutzdienstanteil das geringste ist). Ist m.E. bei normalen Menschen das gleiche Motiv wie etwa Agility o.ä.

Es gibt aber auch welche, die es prima finden wenn ihr Hunde so richtig schön drinhängt und mal die Sau rauslassen kann, der Hund also das macht was der HF nicht darf.

Solche Typen gibt es in jeder Sparte wie auch in der "rein privaten Hundehaltung" und von solchen Individuen sollte man generell erst mal gar nicht ausgehen bzw. solche Beweggründe aussen vor lassen.
:
: Es ist auch klar, daß der Anzug vorgeschrieben ist. Allerdings ist dies kein Argument. Wäre einem Menschen das martialische Gehabe des Schutzdienstes unangenehm oder zuwider, würde er/sie auch keinen Schutz machen, sondern seinen Hund genauso auslasten - dann allerdings ohne Prüfung oder Üben mit Anzug und Arm.

Ich denke einfach, jeder sollte doch die Sportart machen, die ihm und seinem Hund Freude machen. Ich mache seit sehr vielen Jahren mit meinen Hunden Schutzdienst und ich habe große Freude dran - vor allem meine Hunde. Und der Part des Schutzdienstes ist im Vergleich zu der restlichen Ausbildung mit Fährten und Unterordnung doch sehr gering.

Was die Rettungshundearbeit angeht, kann ich sicher nicht mitreden, denn da habe ich keine Erfahrung damit.
Aber ich denke mal, daß es hier absolut und nur auf das Wesen eines jeden Hundes ankommt, nicht auf seine sonstigen Ausbildungen.

Meine derzeitigen SCHUTZHUNDE könnte ich sicherlich problemlos in der Rettungshundearbeit einsetzen (wenn wir mal vom "Beiss-Gesichtspunkt" ausgehen).
Sie machen einen guten Schutzdienst, sind aber Seelen von Hunden und würden niemals auch nur jemanden zwicken. Sie lieben Menschen über alles und mein großer Rüde würde sich nichtmal wehren (auch kein leichtes Zwicken o.ä.), wenn er von einem Menschen angegriffen wird oder sich der Mensch als Beute darstellt.

Allerdings hatte ich auch schon andere, die aber von Grund auf schon nicht 100%ig im Umgang mit Menschen waren und da stimme ich dir zu - sie wären sicher in der RH-Arbeit absolut ungeeignet gewesen. Aber nicht aufgrund des Schutzdienstes. Sondern von ihrem Grundwesen her. Hätte man mit diesen Hunden ausschließlich RH-Arbeit gemacht (ohne je SchH), wären sicherlich früher oder später auch in der RH-Arbeit Probleme aufgetreten.

Viele Grüße
Tanja
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22. September 2002 17:29

Hallo Tanja

: Allerdings hatte ich auch schon andere, die aber von Grund auf schon nicht 100%ig im Umgang mit Menschen waren und da stimme ich dir zu - sie wären sicher in der RH-Arbeit absolut ungeeignet gewesen. Aber nicht aufgrund des Schutzdienstes. Sondern von ihrem Grundwesen her. Hätte man mit diesen Hunden ausschließlich RH-Arbeit gemacht (ohne je SchH), wären sicherlich früher oder später auch in der RH-Arbeit Probleme aufgetreten.

das ist genau der Punkt den ich in den von mir geschriebenen Postings an Suchhunde gemeint habe. Sind die Hunde nicht zu 100% klar in ihrem Wesen gegliedert, kann ich Ausbildungsarten mit diesen Hunden nur im bedingten Rahmen ausführen.

Zu Deinem Posting, Suchhunde, möchte ich nur anfügen, dass Du einem Menschen nur vor den Kopf gucken kannst und was ich für Menschen im Bereich des RH-Wesens kennengelernt habe spottet jeder Beschreibung. Diese Menschen haben in diesem wichtigen und ernsten Bereich der Hundearbeit nichts verloren und sie sind trotzdem da.

Einen Hund kann ich in verschiedenen Ausbildungsschritten in seinem Verhalten ändern. Einen Menschen nicht.

MFG

Andreas

22. September 2002 20:52

Hallo,

: Hier ging es darum ob Schutzhunde (Sport) als RH geeignet sind.

Falsch. Hier ging es eigentlich nur darum zu klären warum manche eine solche Aversion gegenüber dem Schuzthundesport oder zeitgemäßer ausgedrückt der VPG haben.

Für mich macht es weder die Eignung noch die Nichteignung aus und ich bin eben der Meinung, dass hier nach alten Klischees beurteilt wird. Da eben mehrfach die Meinung aufgekommen ist, dass das eine zum anderen kontraproduktiv ist.

Nicht darauf was ich mit meinem Hund mache kommt es an, so´ndern wie ich etwas mache.

: Mir ist es zu einfach dies einfach nur auf den Hund zu beziehen.

Schon recht! Aber: 1. darum ging es nicht und 2.was willst du mit einem HF oder meheren wo sich der Hund schon im Vorfeld nicht eignet. Die sind trotz edler Vorstellungen meist nicht lange dabei, da sie "mit ihrem Hund gemeinsam" etwas sinnvolles machen wollten.


: Zum Hund gehört auch der HF und da frage ich einfach nach, warum das ganze Ritual mit Schutzanzug und Schutzarm gemacht werden muß. Warum der HF daran Interesse hat. Warum dieses martialische Ritual mit Angriff, Stellen des Figuranten, Flucht des Figuranten und Stellen, entwaffnen etc. sein muß, wenn die gleiche Ausbildung, Auslastung des Hundes machbar ist und dann wirklich nur nach einem Spiel mit gewissen Regeln aussieht. Einer von beiden muß ja wohl Interesse daran haben, daß es nach "Schutzdienst" aussieht (auch wenn es nun anders genannt wird), der Hund sicher nicht.

Die Antwort hast du selber schon gegeben!! Es ist ein RITUAL, dass es schon seit langem gibt und noch lang nicht überall und allerorts gibt es Agilityplätze, Obidienceangebote Dogdancing und dergleichen spaßiges mehr.

Diejenigen die ein anderes Interesse als die sportliche Variante und den Fun haben werden sicher nicht in Rettungshundestaffeln vorstellig werden.


Gruß Silvia

27. September 2002 17:45

Hallo Suchhunde,
: Ein Aspekt dabei ist es zu hinterfragen, warum ein HF bisher ein persönliches Interesse am Schutzdienst in der immer noch üblichen Form mit Schutzanzug und Schutzarm hat/hatte.

Vielleicht könnte diese Motivation ja auch sein, dass er mit seinem (Schäfer-)Hund züchten will und somit mindestens eine VPG I vorgeschrieben ist, oder vielleicht ein anderer, der auf einer Schau in der Gebrauchshundeklasse laufen will?
Was ist daran verwerflich?
Gruss
Biggi