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Mastiff, für Anja

geschrieben von Burkhard Redeker(YCH) 
Mastiff, für Anja
22. Oktober 1998 12:34

Hallo Anja,

hier ein Auszug aus meinem Hundebestimmungsbuch:

Der Mastiff geht, so nehmen die Fachleute an, wahrscheinlich über die assyrischen
Doggen und über den griechischen Molosser auf die Tibetdogge zurück.
Er scheint mit den Hunden der chinesischen Literatur aus dem 12. Jahrhundert
v. Christi Geburt (!!!), oder den löwenjagenden Doggen, die auf assyrischen
Flachreliefs dargestellt sind, verwandt zu sein.

Zu allen Zeiten setzte man den Mastif zur Jagd auf Tiere ein, die viel größer
waren als er: So beschreibt beispielsweise der "Vater der Geschichte", Herodot,
den Kampf zwischem einem Mastiffweibchen und einem Elefanten, und der englische
Dichter Chaucer berichtet von einer Meute, die über 20 weiße hirschgroße Mastiffs
zählte und Löwen und Damwild jagte; und Julius Cäsar war von diesen "breit-
mäuligen Hunden" (sorry ;-) beeindruckt, als sie bei der Invasion der Britischen
Inseln an der Seite der Einheimischen kämpften.

Das bekannteste Mastiffgeschlecht geht auf eine Hündin zurück, die berühmt
wurde, weil sie bei der Schlacht von Azincourt 1415 ihren verletzten Besitzer
mehrere Stunden lang verteidigte.

...

Die kriegerische Vergangenheit des Mastiffs bitte ich zu relativieren, schon
seit Jahrhunderten (!!!) dient er nicht mehr diesem Zweck


22. Oktober 1998 12:49

Hallo Burkhard,

danke für die Information. Ich habe zuhause so ca. 5 - 6 Bücher nur über Mastiffs (das älteste aus 1886, das neueste aus .19.1998), aber muß zu meiner Schande gestehen, daß ich noch nicht alle gelesen habe bzw. das was ich gelesen habe, mir nicht immer ganz exakt in Erinnerung bleibt (ich werde mich bessern und schleunigst nachlesen :-)

grinning smileyas bekannteste Mastiffgeschlecht geht auf eine Hündin zurück, die berühmt
:wurde, weil sie bei der Schlacht von Azincourt 1415 ihren verletzten Besitzer
:mehrere Stunden lang verteidigte.

Hier meinst Du wohl die Lyme Hall Linie? In meinen Büchern habe ich noch etliche andere Geschichten um den Mastiff, die wirklich faszinierend sind. Wie z.B. die eines Mastiffs in Italien, der eines Abends unbedingt im Schlafzimmer seines Herrchens übernachten wollte (obwohl er dies sonst nie tat). Nach langem Hin und Her und einigem Gekratze an der Zimmertür konnte sich der Mastiff tatsächlich durchsetzen und sein Herrchen lies ihn unter dem Bett schlafen. Nachts ging die Tür auf und jemand kam in den Raum. Der Mastiff überwältigte ihn sofort und drückte ihn auf den Boden. Als Licht gemacht wurde, stellte sich heraus, es war der Diener des Herrn, der nach anfänglichen Lügen schließlich zugab, daß er seinen Herrn hatte umbringen wollen. Welch Intuition Hunde haben! Ob all diese Geschichten war sind oder nicht, mich faszinieren Mastiffs über alles. Wer einmal diesen ernsten Blick mit dem Stirnrunzeln gesehen hat - so als ob sie die ganze Welt gesehen hätten.

Genug geschwärmt - ich melde mich auf jeden Fall noch einmal, wenn ich mehr gelesen habe.

Tschüßi,
Anja