Dobermann-Pinscher :: Was sonst nirgends passt

Dobermann-Pinscher

von Stephan(YCH) am 04. November 1998 13:23

Hallo,

ich möchte noch eins draufsetzen: Von Natur aus ist der Dobermann, sofern aus guter, europäischer Zucht, NICHT agressiv gegen Menschen, auch wenn viele vor ihm Angst haben. Unser Dobi, auch wenn er einige ander Unarten hat, ist überhaupt nicht aggressiv (gegen Menschen), nicht mal gegen den Briefträger (dem muss man halt mal in seinem Beisein die Hand schütteln).

Was den Dobermann zum Problem machen kann, ist sein Temperament, was den Halter zu falschen Reaktionen veranlassen kann (Hund immer an der Leine, Angst, Stress). Dobermänner sind auch recht dominant, was bei Rüden ziemliche Aufmerksamkeit erfordert. Auch jagt er ganz gerne, aber das tun andere Rassen gerne.

Auf die Frage: Dobermann für Anfänger? hatte ich ja schon par Zeilen geschrieben, und ich denke, wer sich für eine lebhafte Rasse interessiert, sollte sich umfassend bei Leuten umschauen, die einen jungen Hund haben (die sind nämlich am stressigsten).

Das tollste wäre, wenn man eine Hunderasse mal "probehalten" könnte, da liessen sich wohl viele Tierheimfälle ersparen. Aber das gibts wohl nicht, oder doch?

Gruss Stephan

von Anja(YCH) am 04. November 1998 14:53

Hallo Stephan,
:
:ich möchte noch eins draufsetzen: Von Natur aus ist der Dobermann, sofern aus guter, europäischer Zucht, NICHT agressiv gegen Menschen, auch wenn viele vor ihm Angst haben. Unser Dobi, auch wenn er einige ander Unarten hat, ist überhaupt nicht aggressiv (gegen Menschen).

Mir ist aufgefallen, daß Du immer wieder betonst, daß ein Dobermann nicht gegen Menschen aggressiv ist. Wie verhält er sich denn bei anderen Tieren? Katzen, Hunde usw.? Kannst Du da auch was zu beitragen?

Gruß, Anja

von Stephan(YCH) am 04. November 1998 15:31

Hallo Anja,

also man muss schon unterscheiden zwischen Agressivität, Dominanz und Jagdtrieb. Die letzten beiden sind sicher vorhanden, ersteres nicht.

zu anderen Hunden zum Beispiel verhält sich meiner, und das ist der einzige, zu dem ich in diesem speziellen Fall was sagen kann, auch nicht agressiv. Allerdings musste ich bisher leider die Erfahrung machen, dass nur wenige Hund richtig mitkommen, wenn meiner mal loslegt (rennen, schubsen und so). Seitdem er erwachsen ist (ich würde das mal eher als halbstark bezeichnen), gibts natürlich auch die bekannten Problem mit anderen Rüden (siehe dazu auch die anderen Diskussionsbeiträge letztens im Forum). Also, da lässt er sich nichts gefallen, auch wenn er nicht zuerst "zuschlägt". Aber ich glaube, das ist eher normal. Mit Hündinnen hats bisher noch nie Probleme gegeben, und zu die Nachbarhunde am Zaun schaut er nicht mal an. Mir ist es mal vorgekommen, dass so ein Terrier auf uns zugeschossen kam (er war im Gegensatz zu Nash nicht an der Leine), und hat Riesenfurore gemacht. Da hat Nash dann auch zugeschnappt (Er war sicher genauso überrascht wie ich). Er hat sich dann irgendwie aus dem Halsband gewunden und ist ihm hinterher, aber hat ihm dann nichts mehr gemacht und ist auf Zurufen zurückgekommen (ich war vielleicht froh!).Um es mal zusammenzufassen, ich würde meinen Rüden nicht mit einem anderen Rüden spielen lassen, mit einer Hündin hätte ich da keine Probleme. Aber ich denke, das ist nicht Dobermannspezifisch. Was allerdings Dobermannspezifisch ist, dass er, wenn er einen Hund oder eine Katze sieht, vor lauter Neugier fast aus den Füssen kippt, und unbedingt hinwill. Da arbeite ich gerade dran, dass er da etwas ruhiger wird. Ich glaube aber eher, dass dies damit zusammenhängt, dass wir zuwenig unter anderen Hunden sind.

Zu Katzen hat er ein gespaltenes Verhältnis, die jagt er schon mal. Aber ich glaube nicht, dass das Dobermann-spezifisch ist. Ich habe vorgestern einen Schweizer Sennenhund gesehen, der ein Huhn erledigt hat, und ich kenne einen Chow-Chow, der hat 8 Igel zur Strecke gebracht. Zu unserer Katze ist er, naja, aber sie auch zu ihm, so dass es eigentlich ganz gut geht. Die Katze lässt ihn halt auch nicht ran, wobei ich es schon bis auf zehn Zentimeter geschaft habe, dann verliert sie die Nerven. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sie sich doch noch mal vertragen.

Also, wenn ich an meine anderen Hunde denke, die ich bisher hatte, dann ist der Dobermann sicher nicht agressiv, aber seine lebhafte Art macht manche Dinge schwieriger. Obwohl das auch nicht ganz so stimmt, denn ich erinnere mich an den letzten Urlaub, da sassen wir alle im Restaurant, der Hund unter dem Tisch, und nebendran hat sich eine Retriever aufgeführt, als hätte man ihm glühende Kohlen an den Schwanz gebunden.

Vielleicht eins noch, ich denke mir, dass Dobermänner deshalb im Verruf sind, weil sie sehr schnell sind und auch, sagen wir mal, gleich richtig zur Sache gehen.Das gibt den anderen Hundehaltern den Eindruck, als würde er zuerst zubeissen (was ich bisher noch nie beobachten konnte).

Aber, das muss ich ganz deutlich nochmals sagen, das sind jetzt Beobachtungen, die nur meinen eigenen Hund betreffen. Das kann man vielleicht nicht verallgemeinern.

Gruss Stephan & Nash (der mir bitte verzeit, dass ich ihn als "den" Dobermann schlechthin ansehe)

von Martin + Mirko(YCH) am 05. November 1998 12:45

Grüß Euch zusammen,

ganz kurz, weil es gerade so schön schnell geht. Die pinscherfamilie ist von haus aus "raubzeugscharf", d.h. eien Katze wird im Zweifelsfalle (!) auch schnell gemördert. Katzen im haus und in freier wildbahn sind etwas verschiedenes. Der jagdtrieb ist gut ausgebildet. Zu Stephans bemerkung zum chow-chow: Entgegen seinem aussehen hat er einen starken jagdtrieb (der sich teilweise in den familienhund "eurasier" veerbt hat). Das ganze ist ohnehin ein thema, das bei rassebeschreibungen immer arg beschönigt wird.
Wenn ich aus meiner erfahrung den dobermann charakterisieren sollte, würde ich sagen, er kann in 1/10 sekunde von völliger ruhe auf 180 beschleunigen. Im falle von aggressiven handlungen ist er relativ schnell high aber dafür auch schnell wieder unten. Auf jeden fall ist er nichts für leute mit schwachen nerven.

tschüß Martin & Mirko

von Veronika(YCH) am 06. November 1998 10:21

Hallo Anja!
Ich denke mal, Stephan erwähnt die nicht vorhandene Aggressivität gegenüber Menschen, weil diese dem Dobermann so nachgesagt wird. Also, bei den beiden Dobermännern, die ich kenne, ist das mit der Aggressivität gegenüber Tieren so:
Die Hündin mag manche Hunde, aber manche Hunde auch nicht. Zu meiner Wicki hat sie ein gespaltenes Verhältnis. Allerdings haben sich die beiden erst einmal gesehen. Im Haus knurrte die Hündin meine Wicki an (war ja auch ihr Revier). Draußen beim Spazierengehen ignorierten sie sich, dann spielten sie miteinander und hinterher knurrte die Hündin wieder. Von früher her weiß ich, daß sie anderen Hunden gegenüber, an der Leine, die Nackenhaare aufstellte und knurrte. Man konnte sie aber gut festhalten - sie zog einen jetzt nicht auf Teufel komm raus zu dem anderen Hund hin, um ihn zu zerfleischen. Dazu muß man sagen, sie war an der Leine und ist wohl nicht sehr gut geprägt worden. Und dafür verhält sie sich Hunden gegenüber eigentlich gut.
Der Rüde, den ich an der Uni sehe, kommt mit allen Hunden aus (Rüden und Hündinnen). Er ist eine Seele von Hund. Was er zu Katzen sagt, weiß ich nicht, Kaninchen jagt er jedenfalls nicht!

Grüße
Veronika

von Stephan & Nash(YCH) am 09. November 1998 13:12

Hallo Martin & Mirko

Du hast nicht ganz unrecht, dass diese Dinge in den Rassebeschreibungen zu kurz kommen. Auf der anderen Seite ist es aber so, dass man sich gerade mit dem Jagdtrieb ganz gut arrangieren kann, so dass das auf die Dauer nicht mehr so eine grosse Rolle spielt.

Dass ein Dobermann sehr schnell ist, kann ich nur bestätigen, das mit den Nerven hilft ungemein. Andererseits muss ich sagen, dass es in der Praxis, wenn man die Stärken und Schwächen etwas ausgelotet hat und darauf eingeht, sehr, sehr ruhig zugeht. Und mann muss es einfach sagen, Dobermänner sind wie andere Hunde, d.h. (sofern nicht misshandelt o.ä.), NICHT aggressiv. Sie sind ziemlich dominant, und manchmal schlägt der Jagdtrieb durch, aber ansonsten haben sie sehr feste Nerven, was sie eher sicherer und selbstbewusster sein lässt als andere Rassen.

Dass er so schnell ist, wird auch oft mit anderen Hunden zum Problem, weil er anderen Hunden kaum eine Chance lässt, schneller zu sein. Dann heist es oft, er hat zuerst gebissen, obwohl die Konfrontation gar nicht von ihm ausgeht.

Gruss Stephan & Nash

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