Hallo Steffi,
den von Dir erwähnten Artikel habe ich auch gelesen. Dieses Thema führt auch hier immer wieder zu kontroversen Diskussionen. Bisher habe ich diese Diskussionen zwar immer mit Interesse verfolgt, habe mich aber nicht beteiligt. Jetzt will ich aber auch meinen Senf dazugeben.
Meiner Meinung nach wird dieses Thema immer mit zu wenig Verständnis für beide Seiten diskutiert. Jeder regt sich über den auf, der die andere Meinung vertritt. Tatsache ist doch, daß es Hunde gibt, die eine niedrige Agressivitätsschwelle haben und durch falsche Erziehung von Welpenalter an, durchaus für Menschen und andere Tiere gefährlich werden können. Ich beziehe das jetzt bewußt nicht auf irgendwelche Rassen. So, das ist doch nun mal Fakt. Es besteht also ein Interesse Menschen und Tiere vor solchen Hunden zu schützen.
Wie fängt man da am besten an. Es wurden ja schon einige Ansätze gemacht. Zum Beispiel mit Erhöhung der Hundesteuer auf 1.200 DM. Meiner Meinung nach bringt das gar nichts, denn damit wird nur erreicht, daß wieder einige Hunde mehr im Tierheim landen, da dieser Betrag bestimmt das Budget einiger Hundebesitzer sprengt.
Die Bezeichnung Gefahrenabwehrverordnung hört sich sehr bürokratisch an, zeigt aber das Ziel, das die Stadt Wiesbaden erreichen will. Ich glaube auch nicht, daß es etwas bringt, denn es wird sowieso nur die Hundebesitzer dazu zwingen, deren Hunde sowieso schon gemeldet sind. Die Hundebesitzer, die ihre Hunde durch Mißbrauch zu gefährlichen Hunden machen finden Mittel und Wege, ihre Hunde an solchen Aktionen vorbei zu schummeln.
Meiner Meinung nach müßte man ganz anders ansetzen. Erstens müßte eine Art Hundeführerschein (wurde ja auch schon diskutiert) eingeführt werden, der die Hundebesitzer dazu verpflichtet mit ihrem Hund mindestens ein Jahr lang eine Hundeschule zu besuchen. In der richtigen Hundeschule kann somit, wenigstens ansatzweise, der richtige Weg aufgezeigt werden. Zweitens müßten schon beim Züchter oder auch bei den s.g. Hundevermittlern viel strengere Auflagen und Kontrollen durchgeführt werden.
Ich bin bestimmt keine Expertin auf diesem Gebiet, sondern nur eine einfache Hundebesitzerin, die schon ganz liebe, sehr soziale und in die Familie voll integrierte s.g. Kampfhunde erlebt hat. Aber ich habe auch schon das genaue Gegenteil erlebt und da rutscht einem wirklich das Herz in die Hose.
Ich glaube nicht, daß man das Bewußtsein der Menschen verändern kann, die Hunde zu gefährlichen Hunden machen. Man muß also versuchen, Ihnen anders beizukommen. Aber wie?
Ihr seht, auch mein Beitrag endet mit einem Fragezeichen. Letztendlich muß man wohl einen Kompromiß schließen, der für alle Beteiligten einigermaßen befriedigend ist.
Gruß Sandra