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Ernst oder nicht ?

geschrieben von Steffi & Boy(YCH) 
Ernst oder nicht ?
14. November 1998 21:47

Hallo zusammen...Habe heute mal wieder einen Artikel in der WAZ entdeckt...
" Chips für alle Kampfhunde in Wiesbaden "
Als erste Stadt hat jetzt Wiesbaden eine " Gefahrenabwehrverordnung über das Halten und Führen von Hunden " erlassen . Die Verordnung schreibt vor , daß alle Kampfhunde - dazu gehören Pitbull , American Staffordshire Terreir , Bullterrier und Dogo Argentino - einen Chip eingepflanzt bekommen. Der Chip soll Informationen über den Halter und die Gefährlichkeit des Hundes speichern , außerdem Auflagen wie Leinen-Maulkorbzwang . Zwei Monate haben die Kampfhund-Besitzer Zeit , den Chip zu setzen , dann drohen Geldbußen bis 10000 .-

Also , ist das wirklich deren Ernst ? Ist mal wieder in der verordnung von allen Hunden die Rede , müssen wieder nur die K**** Besitzer es tun....Wohnt hier jemand in Wiesbaden und ist direkt betroffen ??? Ich denke da werden noch Antworten von den Betroffenen folgen....Ich würde es mir auf jeden Fall nicht so ohne weiteres gefallen lassen....
Grüße Steffi & Boy ( der bis jetzt noch von solchen Sachen verschont ist )

15. November 1998 10:29

Hallo Steffi,

den von Dir erwähnten Artikel habe ich auch gelesen. Dieses Thema führt auch hier immer wieder zu kontroversen Diskussionen. Bisher habe ich diese Diskussionen zwar immer mit Interesse verfolgt, habe mich aber nicht beteiligt. Jetzt will ich aber auch meinen Senf dazugeben.

Meiner Meinung nach wird dieses Thema immer mit zu wenig Verständnis für beide Seiten diskutiert. Jeder regt sich über den auf, der die andere Meinung vertritt. Tatsache ist doch, daß es Hunde gibt, die eine niedrige Agressivitätsschwelle haben und durch falsche Erziehung von Welpenalter an, durchaus für Menschen und andere Tiere gefährlich werden können. Ich beziehe das jetzt bewußt nicht auf irgendwelche Rassen. So, das ist doch nun mal Fakt. Es besteht also ein Interesse Menschen und Tiere vor solchen Hunden zu schützen.

Wie fängt man da am besten an. Es wurden ja schon einige Ansätze gemacht. Zum Beispiel mit Erhöhung der Hundesteuer auf 1.200 DM. Meiner Meinung nach bringt das gar nichts, denn damit wird nur erreicht, daß wieder einige Hunde mehr im Tierheim landen, da dieser Betrag bestimmt das Budget einiger Hundebesitzer sprengt.

Die Bezeichnung Gefahrenabwehrverordnung hört sich sehr bürokratisch an, zeigt aber das Ziel, das die Stadt Wiesbaden erreichen will. Ich glaube auch nicht, daß es etwas bringt, denn es wird sowieso nur die Hundebesitzer dazu zwingen, deren Hunde sowieso schon gemeldet sind. Die Hundebesitzer, die ihre Hunde durch Mißbrauch zu gefährlichen Hunden machen finden Mittel und Wege, ihre Hunde an solchen Aktionen vorbei zu schummeln.

Meiner Meinung nach müßte man ganz anders ansetzen. Erstens müßte eine Art Hundeführerschein (wurde ja auch schon diskutiert) eingeführt werden, der die Hundebesitzer dazu verpflichtet mit ihrem Hund mindestens ein Jahr lang eine Hundeschule zu besuchen. In der richtigen Hundeschule kann somit, wenigstens ansatzweise, der richtige Weg aufgezeigt werden. Zweitens müßten schon beim Züchter oder auch bei den s.g. Hundevermittlern viel strengere Auflagen und Kontrollen durchgeführt werden.

Ich bin bestimmt keine Expertin auf diesem Gebiet, sondern nur eine einfache Hundebesitzerin, die schon ganz liebe, sehr soziale und in die Familie voll integrierte s.g. Kampfhunde erlebt hat. Aber ich habe auch schon das genaue Gegenteil erlebt und da rutscht einem wirklich das Herz in die Hose.

Ich glaube nicht, daß man das Bewußtsein der Menschen verändern kann, die Hunde zu gefährlichen Hunden machen. Man muß also versuchen, Ihnen anders beizukommen. Aber wie?

Ihr seht, auch mein Beitrag endet mit einem Fragezeichen. Letztendlich muß man wohl einen Kompromiß schließen, der für alle Beteiligten einigermaßen befriedigend ist.

Gruß Sandra


15. November 1998 13:12

Noch ein kleiner Nachtrag:
Soeben habe ich gelesen, daß der Frankfurter Magistrat ab 1. Januar .19999 die Hundesteuer für sog. Kampfhunde um das Zehnfache der normalen Hundesteuer, also 1.800,-- DM anstatt bisher 180,-- DM, erhöhen will. Was das bedeutet, kann sich jeder vorstellen. Das Frankfurter Tierheim befürchtet jetzt natürlich, daß noch mehr Hunde ab dem 1.1.1999 dort abgegeben werden. Schon jetzt sind ca. 30 Pit Bulls, Bull Terrier usw. dort untergebracht, einige von ihnen schon mehr als 10 Monate.

Gruß Sandra

15. November 1998 19:14

:Noch ein kleiner Nachtrag:
confused smileyoeben habe ich gelesen, daß der Frankfurter Magistrat ab 1. Januar .19999 die Hundesteuer für sog. Kampfhunde um das Zehnfache der normalen Hundesteuer, also 1.800,-- DM anstatt bisher 180,-- DM, erhöhen will. Was das bedeutet, kann sich jeder vorstellen. Das Frankfurter Tierheim befürchtet jetzt natürlich, daß noch mehr Hunde ab dem 1.1.1999 dort abgegeben werden. Schon jetzt sind ca. 30 Pit Bulls, Bull Terrier usw. dort untergebracht, einige von ihnen schon mehr als 10 Monate.
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:Gruß Sandra


Hallo Sandra.....Also Deiner anderen Mail kann ich nur voll zustimmen ...Auch denke ich das ALLE ! Rassen solcher Sachen unterzogen werden sollten....Aber ich denke Hundeführerschein , Hundeschule und stäkere Kontrollen per Gesetzt sind noch in weiter Ferne.Ich persönlich gehe freiweillig mit meinem Hund auf den Hundeplatz......Andererseits wird es immer den entsprechenden Leuten gelingen sich irgendwo her die Hunde zu besorgen....Allerdings wäre ich auch nicht bereit 1800.- im Jahr an Steuern zu bezahlen...Ich denke da wird in Frankfurt auch noch einiges nachkommen , denn es sind ja schon einige Urteile für die Halter gefallen.....Grüße Steffi & Boy

16. November 1998 10:14

Hallo Sandra,

Schon jetzt sind ca. 30 Pit Bulls, Bull Terrier usw. dort untergebracht, einige von ihnen schon mehr als 10 Monate.
Dazu habe ich eine Frage. Sind diese Hunde mehr an der Zahl als "normale" Hunde? Warum sind es im Verhältnis so viele wenn es doch so liebe Familienhunde sind?
Ich hätte auch gegen eine Erhöhung der Steuern nichts und gegen die Einführung der Pflicht zum Besuch einer Hundeschule schon gar nichts. Wenn ein verantwortungsvoller Mensch einen Hund besitzt und liebt, wird er ihn wegen paar Mark nicht abschaffen.
Unseriösen Züchtern, Händlern und Menschen, die die Hunde mißbrauchen, muß man es so schwer wie möglich machen. Auch wenn man nicht alles auf einmal erreichen kann und es immer schwarze Schafe gibt, die an den Behörden vorbei schmuggeln oder schummeln muß doch ein Anfang gemacht werden. Einen Weg der es allen recht macht gibt es nicht.

Grüße von
Julia B. + Paula & Molly

17. November 1998 14:34

Hallo Julia,

ich habe unter dem Titel "K...hunde! Lösungsvoschlag??"
meinen Senf dazugegeben.

Gruß Ulrike