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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Aggressiv gegenüber anderen Rüden !
16. Dezember 1998 00:20

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HOLA

In gewissen Teilen dieser Welt gibt es nun mal einige "wilde Hunde",die sich irgendwie vermehren. Ob gleiche Rasse oder Mischlinge.

Aber niemand sollte behaupten, dass nur das Vorwissen um Genetik usw....
"richtige Hunde" hervor bringt!

z.B. bei uns hier auf der Insel in Spanien gibt es viele sich in freier Wildnis vermehrte Hunde.
ABER ... diese Hunde sind nicht deformiert, krank, missgebildet oder verhaltensgestört usw.....

Es gibt auch volle Tierheime hier - aber das Problem sind nicht obgenannte Störungen, sondern die freie Vermehrung.
Es gibt leider verhaltensgestörte Hunde - aber diese armen Tiere wurden von Menschen dazu gemacht.

In unserer Nachbarschaft leben viele Menschen, die frei vermehrte Hunde
halten (in der freien Natur aufgelesen oder aus einem Tierheim)
und die sind auch nicht alle krank und missgebildet usw....

Ganz so hirnlos kann die freie Natur also doch nicht sein!!!!


MARY
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16. Dezember 1998 09:28

Liebe Mary,

ich gebe Dir völlig recht: Die Natur ist absolut nicht "dumm" - wenn man sie gewähren läßt. Davon kann aber bei der Zucht von Rassehunden absolut nicht die Rede sein. Es gibt eine ganze Reihe rassebedingter Krankheiten und Probleme, die züchterisch entstanden und auch nur züchterisch wieder behoben werden können.

Die Natur kann aber nur dann funktionieren, wenn der Mensch sich absolut aus allem raushält, und zwar dauerhaft. Wildhunde, die mehrere Generationen wild gelebt haben, passen sich zunehmend ihren Lebensbedingungen an. Kranke oder sonstwie geschädigte Hunde überleben einfach nicht. Entweder sterben sie von sich aus früh oder sie werden von ihren Artgenossen getötet. Das ist quasi die "züchterische" Auslese der Natur. Sobald aber der Mensch irgendwie in diesen Ablauf eingreift, klappt die natürliche Selektion nicht mehr.

Es ist also auch ein Gerücht, daß Mischlinge grundsätzlich "gesünder" als Rassehunde sind. Entscheidend ist die Frage, aus welchen Elterntieren die Mischlinge entstehen, und ob die Natur dann lange genug Zeit hat, ihre Auslese zu vollziehen. Ein Mischling ist nicht automatisch gesund, nur weil er ein Mischling ist. Paaren sich beispielsweiser ein tauber oder blinder Hund und ein gesunder, so wird das Gen, das für den Schaden verantwortlich ist, weitervererbt. Vielleicht tritt der Schaden gar nicht gleich in der ersten Generation auf, aber irgendwann kommt er zum Vorschein. Wird nun ein tauber oder blinder Hund wild geboren, hat er null Chance, zu überleben und kann sich demzufolge auch nicht fortpflanzen. Auf diese Art und Weise wird der Schaden nach und nach verschwinden - wenn nicht mitleidige Menschen sich des kranken Hundes annehmen.

Die Hunde in Spanien sind im übrigen keine Wildhunde sondern verwilderte Haushunde. Mit ihrer Gesundheit ist es bei weitem nicht so gut bestellt, wie Du glaubst, da diese Hunde immer wieder "Zuwachs" durch ausgesetzte Haushunde bekommen. Seuchenartige Infektionskrankheiten wie die Staupe sorgen dafür, daß die überlebenden Hunde schwerste Folgeschäden davontragen (Taubheit, Blindheit, Nervenschäden..).

Ich halte es generell für unverantwortlich, Hunden (egal ob Rassehund oder Mischling), die unkontrollierte Fortpflanzung zu ermöglichen. Bei uns sind die Tierheime voll von diesen Geschöpfen, die keiner will, in südlichen Ländern fristen sie zum Großteil ein jämmerliches Dasein zwischen Verhungern und Getötetwerden. Das hat in meinen Augen auch nichts mehr mit Natur zu tun, da die tatsächlichen natürlichen Lebensbedingungen nicht vorhanden sind, die diesen wildlebenden Hunden eine gute Existenz ermöglichen würden.

Liebe Grüße,
Jutta

18. Dezember 1998 09:19

:Es ist also auch ein Gerücht, daß Mischlinge grundsätzlich "gesünder" als Rassehunde sind. Entscheidend ist die Frage, aus welchen Elterntieren die Mischlinge entstehen, und ob die Natur dann lange genug Zeit hat, ihre Auslese zu vollziehen. Ein Mischling ist nicht automatisch gesund, nur weil er ein Mischling ist. Paaren sich beispielsweiser ein tauber oder blinder Hund und ein gesunder, so wird das Gen, das für den Schaden verantwortlich ist, weitervererbt.

Hallo Jutta,
bin ganz Deiner Meinung ! Kennst Du das Buch "Hundezucht 2000" von Dr. Helmuth Wachtel ? Sehr empfehlenswert !
Gruß von Monika, mit 2 gesunden Briard-Mischlingen

19. Dezember 1998 01:31


HOLA

In unserer Gegend hier in Spanien gibt es viele "ungezüchtete" oder so-
genannte sich "frei vermehrte" Hunde. Züchter müsste man mit der Lupe
suchen. Aber auch hier gibt es Hundefreunde. Ja; und da lebt man halt
mit frei vermehrten oder wild vermehrten Hunden zusammen.

Hin und wieder gibt es leider sicher auch kranke Hunde - ABER es ist nun mal kein Gerücht, dass Mischlingshunde gesünder seien, sondern
Tatsache, dass viele viele davon sich eines gesunden Lebens erfreuen.
Wir selber leben hier in einem grossen Kreis von Hundeliebhabern (vorherrschend " MISCHLINGEN ", von den Bergen, der Strasse, vom Tierheim usw.)
Wir haben auch engere Kontakte zu hiesigen Tierheimen - nur lauter
Blinde, Taube, Lahme usw... - NEIN - das können wir nicht bestätigen!

Was für Widersprüche habe ich entdeckt? : Wie kann sich z.B. ein tauber Hund vermehren, wenn er wild geboren wird und null Chance hat zu überleben?

Also er pflanzt sich nicht fort, weil er ja gar nicht überlebt.
OKAY - also pflanzen sich demnach nur die gesunden Hunde fort und sind
deshalb auch gesünder! (Egal ob Mischling oder Rassehund)

Überall auf der Welt gibt es irgendwelche Probleme mit "armen Hunden"-
Niemand kann alles Elend dieser Erde stillen -

Aber man hört SEHR WENIG von all den VIELEN GUTEN Menschen, welche sich in irgendeiner Art und Weise um solche armen Hunde kümmern.

In meinem Bekanntenkreis gibt es unzählige Leute die sich vom Tierheim
Hunde geholt oder einen armen wilden oder ausgesetzten Strassenhund zu sich genommen haben.
ADIOS

MARY

23. Dezember 1998 14:12

Hallo Mary!
Auch Dir kann ich wärmstens das Buch "Hundezucht 2000" von Dr. Helmuth Wachtel empfehlen. Es öffnet einem für viele Dinge die Augen und erklärt sehr anschaulich, was es mit der Genetik beim Hunde so auf sich hat.

:Was für Widersprüche habe ich entdeckt? : Wie kann sich z.B. ein tauber Hund vermehren, wenn er wild geboren wird und null Chance hat zu überleben?

Er könnte sich dann vermehren, wenn er z.B. von Touristen gefüttert würde o.ä. und zumindestens bis zur Geschlechtsreife überlebt.


:OKAY - also pflanzen sich demnach nur die gesunden Hunde fort und sind
:deshalb auch gesünder! (Egal ob Mischling oder Rassehund)

So einfach kann man es sich nicht machen! Es gibt genügend Krankheiten, die nicht sofort zum Tode führen. Zum Beispiel die HD, die keineswegs vor Mischlingen halt macht. Beschwerden hat der Hund meist erst nach einigen Jahren und nach wie vor ist der Irrglaube weit verbreitet, man könne dem Hund ansehen ob er HD-frei ist oder nicht.
Tatsache ist aber, daß die Rassehundezucht, besonders dort, wo sehr eng (Inzucht) gezüchtet wird, den Erbkrankheiten Tür und Tor öffnet.
Deshalb ist es sowohl bei Rassehunden, als auch bei Mischlingen wichtig, daß sich möglichst nur gesunde Hunde vermehren. Bei einigen Rassehundezuchten wird das sehr genau kontrolliert, bei anderen weniger gut. Bei Mischlingen leider meistens gar nicht. Sofern sie wirklich wild leben, mag es eine Form der natürlichen Selektion geben.

Gruß + schöne Weihnachtstage
Monika + 2 (nachweislich) gesunde Mischlinge