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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Der ideale Hundehalter?
20. September 2000 09:19

Hallo, Claudia!
Auch ich habe beim ersten Hund massig viel falsch gemacht, natürlich immer in bester Absicht. Heute schlage ich innerlich teilweise die Hände über dem Kopf zusammen über soviel Naivität damals. Aber auch wenn Du bei jedem nächsten Hund diese Fehler vermeidest und es diesmal ganz besonders gut machen willst - es passieren garantiert wieder irgendwelche Fehler. Die Hunde sind nunmal jedesmal anders im Charakter, und dadurch entstehen auch wieder neue Fehler, eben weil genau für diese eine Macke der Erfahrungswert fehlt. Trotzdem : vieles habe ich durch die Erfahrungen und gerade auch durch viele andere Hundehalter gelernt. Gutes wie auch Schlechtes (als Demonstration, wie ich es bestimmt niemals machen würde). Und viele Dinge sind auch Allgemeingültig für alle Hunde, da macht etwas Erfahrung schon viel aus. Ich finde es auch allemal besser, wenn ein Erst-Hundebesitzer immer wieder die gleichen Kleinigkeiten nachfragt, weil der sich wenigstens Gedanken macht - als solche Leute, die meinen, daß sie schon alles wissen und dann trotzdem vieles falsch machen. Also ich habe immer alles an Info's wie ein Schwamm aufgesogen und mir dann das für uns Passende herausgesucht, und so ist mein 3. , richtig eigener Hund auch der bisher "Perfekteste" (blödes Wort, aber Du verstehst schon, wie ich es meine). Viele Grüße, Amelie

20. September 2000 09:31

Hallo Claudia

Ich hatte beim 1. Hund absolutes Glück. Sie war leicht erziehbar und anhänglich. Zudem konnte man damals noch ganz anders durch die Gegend tigern als heute. Die Fehler kamen, als ich (vor 20 Jahren) in den Hundesport ging. Da gab es für Menschen logisch formulierte Tips, die meinen Hund total stressten. Ich war noch Teenager mit eher sprunghaftem Temperament und verstand ihre Reaktionen nicht.

Eine Zeit lang hätte das die Beziehung fast zerstört. Es ging soweit, dass sie sich auf dem Platz zu fremden Menschen flüchtete, weil ich für sie unberechenbar geworden war in dieser Umgebung.

Ich habe sicher viel gelernt seither. Aber vor allem habe ich gelernt, dass man am ehesten von jenen belächelt wird, die selbst noch nie einen "schwierigen" Hund hatten und dann Jahre später auch einen. Da hört man dann plötzlich: Jetzt verstehe ich, was daran so schwierig war....... - Soviel zum Unverständnis einiger, dass SOWAS ein Problem sein kann yawning smiley)).

Ich bin der Überzeugung, dass unsere beschränkten Auslaufmöglichkeiten zu sehr vielen Problementstehungen beitragen, die nicht direkt über Erziehung lösbar sind. Deshalb setze ich so gerne Lob und Clickern ein. Weil es den Hunden hilft, mit unseren oft "eigenartigen" Wünschen und Umständen klarzukommen yawning smiley)))).

Das Gefühl, Hundehaltung studieren zu müssen, macht sich bei mir auch immer wieder mal breit yawning smiley)). Meist verflüchtigt sich das Gefühl aber wieder, wenn ich aufhöre, etwas verbieten zu wollen, das den Anlagen des Hundes entspricht und auf "erwünschtes Verhalten loben" umschwenke, z.B. das Ignorieren von Joggern bestätigen.

War das in etwa, was Dir vorschwebte? ;o)))

Liebe Grüsse
Rosi

20. September 2000 10:14

Hallo Claudia,

der ideale Hundehalter ist in meinen Augen der, der sich um seinen Hund kümmert und sich mit der Thematik beschäftigt, mit allen Fehlern die er macht, (solange er sie erkennt.)
Wenn ich etwas lerne, bin ich nicht sofort perfekt, es kommt mit der Zeit und den Erfahrungen. "Studieren" muß man es nicht.
Ich habe z. B. eher die Auffassung, Freiheit für Mensch und Tier, d. h. mein Hund soll ein möglichst freies Leben führen, ohne Druck und Perfektion. "schimpfe" gibt es schon. Gewisse Dinge sind für einen Hund auch Tabu, so wie für mich Dinge tabu sind.
Mich nervt es manchmal, wenn ich mir anhören muß....ein Hund MUSS so und so dies und jenes machen. Warum? Mich stört dieses MUSS. Jeder sollte SEINE Form des Zusammenlebens mit dem Hund (natürlich auf Tierschutzrechtlicher BASIS) finden, ohne von anderen drangsaliert und genötigt werden, was man alles MUSS.
Mein Hund kennt kein Platz, Sitz schon, aber nur im Sommer, im Winter bekommt er meist eine Blasenentzündung, wenn er Sitz macht. Oder wenn ich mir anhöre, wo ein Hund zu schlafen hat, meiner schläft da, wo es bequem für ihn ist. Erst im Körbchen, dann auf dem Sofa, und morgens merke ich, wie er ins Bett kommt. Ich finde das O. K.
Ich habe festgestellt, daß die Bindung wesentlich stärker wurde, seit dem ich so verfahre. vorher war der Hund in Händen, wo er immer nur Druck bekommen hat, es war ein Häufchen elend. Jetzt fühlt er sich gut auch wenn er in die HVO fällt und die langen leinenlosen Spaziergänge ohne Maulkorb wegfallen. So langsam entwickelt er sich zu diesem Häufchen elend zurück, auch wenn wir viele Spiele drinnen machen, das Pakett ist halt keine Wiese.
Gruß susanna

20. September 2000 11:29

Hallo Claudia!

Ob wir Fehler gemacht haben?! Frag mal lieber, wer auch mal keinen Fehler gemacht hat! Meine Wonda ist mein echtes "Versuchskaninchen" gewesen. Was habe ich nicht alles ausprobiert, was habe ich nicht alles falsch gemacht. Gute Ratschläge in den Wind geschlagen und schlechte befolgt, leider habe ich das erst später gemerkt. Ich war mal fast ein "Hardliner", mit üblen Leinenrucken, blödsinigem "Chefgehabe" auf die grobe Art und so weiter und so fort.

Und dann begegnete ich dem Clickertraining und kam ins Grübeln. Und nun endlich hat es "Click" gemacht und ich habe ein ganz anderes Verhältnis zu meiner großen Madame. Mit meiner Kleinen habe ich gleich ganz anders angefangen und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, allerdings sind auch die Hunde total verschieden.

Fehler machen wir alle mal. Und wenn wir etwas als Fehler erkennen, dann sollten wir es ändern. Aber mit der Erkenntnis fängt halt alles an. Also, laß den Kof nicht hängen! Wo hakt es denn speziell bei Euch?

Ciao, Franziska und die Hunde

20. September 2000 13:52

Liebe Claudia,
meinen ersten Hund bekam ich, als ich ca. 10 Jahre alt war; es war ein kleiner Münsterländer, der auf dem Betriebsgelände des Arbeitsplatzes meines Vaters zugelaufen war. Da er sich wie verrückt kratze, entschied meine Mutter nach 3 Tagen, dass der Hund weg kommt. Will damit sagen, heute wüßte ich, dass es kein Grung ist, wg. Juckreiz einen Hund abzugeben. Nun, er hatte es dann sehr gut bei einem Kollegen meines Vaters getroffen. Mit ca. 14 gab's den 2. Hund, einen Foxterrier, ein tolles Tier aus guter Zucht, "geerbt" wg. eines Todesfalles. Völlig unerzogen und ohne Personenbindung. Als ich ihn dann einmal von der Leine ließ, rannte er sofort weg und ins nächste Auto. Tot! Was wir (ich war ja noch zuhause) gefüttert haben, weiß ich nicht mehr; auf jeden Fall falsch. Hundefutter gab's damals noch nicht, also war es wohl was vom Tisch und viel zu sehr gekocht.
Nr. 3 (ich war 16) war eine Cockerspanielhündin aus privater Verpaarung, ohne Ahnentafel, aus dem Wurf einer Kollegin. Mit 6 Wochen habe ich sie abgeholt, weil ich es nicht abwarten konnte und das Gefühl hatte, sie würde nicht richtig gehalten. Als alles falsch gemacht. Habe den Hund seiner Geschwister viel zu früh beraubt, so dass Sozialverhalten nicht erlernt werden konnte. Das einzig "Schlaue", was ich damals wußte, war, einen Wecker ins Körbchen zu legen, der den Herzschlag der Mutter ersetzen sollte. Auch sie wurde falsch gefüttert, da ich damals noch gar keine Lektüre hierzu kannte. Zwar gab's als Welpe Lebertran, aber kein rohes Fleisch (alles wurde richtig weichgekocht) und viel zu viel menschliche Nahrung. Das war allerdings auch meine Mutter schuld, die dem Betteln eines Cockers nicht widerstehen konnte. Mit 9 Jahren wurde sie wg, Nierenschaden eingeschläfert.
Dann war lange Zeit wg. Berufstätigkeit Pause. Und eines Tages hatte ich dann eine Siamkatze von Freunden aus Frankreich. Ich war inzwischen erwachsen, lebte alleine und habe mich umfassend schlau gemacht über Katzen und deren Psyche. Nur was füttern anbetraf, war ich beim Fertigfutter hängengeblieben. Kannte keine entsprechende Lektüre hierzu und glaubte an die allgemeine Aussage, Katzen sind sehr mäkelig und fressen nur immer das gleiche. Nach dem Tod dieser Katze, an der heute noch mein Herz hängt, war 2 Jahre Pause, dann merkte ich, dass ich ohne Tiere nicht leben kann. Da mit meine Katze unersetzlich schien, kam ich wieder auf Hunde zurück, ich hatte gelesen, dass Windhunde etwas katzenhaftes an sich hätten und meine Wahl fiel auf einen Whippet, nachdem ich mich mit allen Windhundrassen beschäftigt hatte.
Diesmal ging ich ganz "professinell" vor: zunächst eine Anfrage bei dem zuständigen Rasseverband nach Züchtern. Dann die Kontaktaufnahme zu 3 Züchtern, wobei ich dann bei einem "hängen" blieb. Aus heutiger Sicht noch die genau richtige Wahl! Ich habe alles gelesen, was es über die Rasse zu sagen gibt. Hunderziehungsbücher und alles über Ernährung (Schlüsselerlebnis: Aldington) gelesen, übers clickern und und....Habe regelmäßig Kontakt zu anderen Windhundleuten, gehe zu Ausstellungen und Renn-(Coursing)veranstaltungen. Ich meine, heute umfassend über Hundehaltung informiert zu sein (was nicht heißt, dass ich nicht weiterhin lese), so ziemlich alle anderen Rassen und deren Eigenschaften zu kennen und HEUTE ein guter Hundehalter zu sein.
Meine Hunde, inzwischen sind es 2, werden rassegerecht gehalten (dazu gehört bei Whippets auch mal ein Mäntelchen und immer eine weiche Unterlage), m.E. richtig gefüttert, sind gut sozialisiert und erzogen und jeden Tag aufs neue eine ganz große Freude für mich!
Heute sehe ich, was bei den Vorgängerhunden alles falsch gemacht wurde. Fehler, die die Leute heute auch immer noch machen. Bei vielen sehe ich aber, dass sie trotz jahrelanger Hundehaltung nichts dazulernen, ihre Hunde zwar lieben, ihnen aber nicht gerecht werden. (verhätscheln, statt erziehen und sozialisieren, falsch und zuviel füttern, nicht genügend Auslauf verschaffen, nicht mit ihnen spielen, was ich ganz wichtig finde, ihnen keine Abwechslung bieten, sie geistig nicht fordern...)Und auch überhaupt keine Lust haben, sich mit dem Thema Hund und seiner Psyche ernsthaft auseinander zu setzen. Das ist ihnen alles viel zu aufwendig. Die paar, die hier im Forum diskutieren, sind da wohl eher die Ausnahme!!
Viel Spass beim weiteren "studieren" und ein harmonisches Leben mit Deinem Hundegefährten
Brigitte


20. September 2000 16:49

Hallo Claudia,

sicher, ich habe bei meinem ersten Hund Fehler gemacht. Ich mache bei meinen jetzigen Wegbegleitern auch Fehler, das muß ich mir eingestehen. Zwar lerne ich aus meinen Fehlern, nur ist jeder Hund anders und das einmal funktionierende muß beim anderen Hund noch lange nicht klappen. Jeder Tag ist für meine Hunde und mich ein Lernprozeß. So sehe ich das.

Viele Grüße Heike