Agility/Schutzhundesport
10. Juli 1997 12:46

Hallo,

ich als vollkommen Agility unerfahrenes Wesen möchte gerne wissen was Ihr zu folgendem Thema mein.

Ist es sinnvoll Agility und Schutzhundesport mit ein und demselben Hund zu betreibe. Wie Ihr wißt sind Rottweiler Schutz- Gebrauchhunde. Wofür sollte ich mich entscheiden (nur Schutzhund, nur Agility oder beides)?

Gruß

Heidi


10. Juli 1997 16:15

Hallo Heidi,

wenn Du mich fragst, kann die Antwort nur ganz klar Agility heißen.

Zur SchH könnte ich mir als Alternative die Wachhundprüfung
vorstellen.

Es gibt einige Gemeinsamkeiten zur SchH, aber der Hund darf auf
keinen Fall den Menschen angreifen.

Grüße Sonja


10. Juli 1997 19:31

Hi!
Du kannst dem Hund schon beides beibringen, schwierig ist allerdings, daß der Hund bei Agility möglichst gut auf Körpersprache reagieren soll und beim Schutzhund (Unterordnung) keine Körpersprache erlaubt ist.
Zum zweiten ist es wohl eine Zeitfrage.
Zum dritten (und wichtigsten) entscheidest Du am besten anhand der Hunde auf beiden Wettbewerbsarten. Der Spaß, den Hunde am Agility haben, ist nicht zu übersehen! Und - dies ist eine ganz persönliche Meinung - ist die Athmosphäre auf Agility-Turnieren eine sehr nette, lustige und offene!

Gruß
Petra


11. Juli 1997 05:06


Hallo Heidi,

wenn Du mich fragst, kann die Antwort nur ganz klar Agility heißen.

Zur SchH könnte ich mir als Alternative die Wachhundprüfung
vorstellen.

Es gibt einige Gemeinsamkeiten zur SchH, aber der Hund darf auf
keinen Fall den Menschen angreifen.

Grüße Sonja

Hallo Sonja,

erst mal Dankeschön für Deine Antwort.

mein Problem ist nun, ob ein großer schwerer Hund wie der Rottweiler geeignet ist für Agility. Um unsere Hündin zuchttauglich zu bekommen müssen wir die Begleithundeprüfung ablegen. Danach sind wir noch unschlüssig. Wir werden es einfach mal ausprobieren (Agility)

Gruß

Heidi


11. Juli 1997 07:09


Hallo Heidi,

wenn Du mich fragst, kann die Antwort nur ganz klar Agility heißen.

Zur SchH könnte ich mir als Alternative die Wachhundprüfung
vorstellen.

Es gibt einige Gemeinsamkeiten zur SchH, aber der Hund darf auf
keinen Fall den Menschen angreifen.

Grüße Sonja

Hallo Sonja,

mir ist noch etwas eingefallen, was ich gerade vergessen habe zu fragen (werde auch nicht jünger).

Mein Freund und ich diskutieren im Moment heftig. Da aber die kleine mein Hund ist darf ich entscheiden, was ich mit Ihr mache. Da er sehr aktiv im Hundesport ist, rät er mir natürlich dazu. Er sagt, daß unser alter Rotti als Schutzhund sehr erfolgreich war (mehrere DM Teilnahmen bei den Rottis) und trotzdem der liebste Hund ist den es gibt. Die Hunde seien nicht auf den Menschen, sonder nur auf den Ärmel als Beute fixiert. Wenn man ScHH unter erfahrener Anleitung macht wäre das OK. Natürlich würde es auch Leute geben, die "scharf" darauf sind, daß Ihre Hunde auch zivil beißen, aber die gäbe es nicht nur im Hundesport. Ferner glaubt er, daß ein Rottweiler nun wirklich nicht für Agility geeignet sei. Nun, ich werde einfach mal beides ausprobieren und meine Erfahrungen sammeln. Wir werden sehen was Ihr besser gefällt (und mit auch).

Denkst Du er hat recht mit seiner Meinung?

Gruß

Heidrun


12. Juli 1997 09:55

Hallo Heidi,

über eine „richtige" Meinung zu diskutieren ist natürlich müßig.

Ich persönlich halte von „Schutzhundsport" überhaupt nichts.
Diverse „Hundesportler" haben mir schon „erklärt" , warum ich mit Meinung angeblich falsch liege,
aber trotzdem habe ich gute Gründe, gegen diese Art der Hundeausbildung zu sein.

Übrigens gibt es auch Bestrebungen, die SchH für private Leute zu verbieten.

Mich würde sehr interessieren, warum Dein Freund der Meinung ist, Agility wäre nichts für Rottweiler.
Ich kann das so gar nicht verstehen.

Bei Agility werden Spiel- und Lauftrieb des Hundes gefördert, außerdem muß sich auch der Mensch ganz schön ins Zeug legen, da er halt nicht nur daneben steht und den Hund „rumkommandiert".

Bei der SchH wird der Wehrtrieb des Hundes gefördert und ich frage mich, warum das (besonders bei einem Rottweiler) passieren sollte.

Du schreibst selbst, daß die Genetik der Rottweiler so gesteuert wurde, daß sie zu den Schutz- und Gebrauchshunden gezählt werden. (Gebrauchshund finde ich übrigens ein furchtbares Wort, aber das hast ja nicht Du erfundensmiling smiley Warum also bei einem Hund mit diesem genetischen Erbe den Wehrtrieb fördern?

Das Du in eine Situation geräts, in der Dein Hund einen Angreifer packen und stellen muß, halte ich für recht unwahrscheinlich, es sei denn, Du beabsichtigst bei einem Wachdienst zu arbeiten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß „Gestalten" bei denen ich früher mit einem bangen Gefühl die Straßenseite gewechselt habe, heute selbst die Straßenseite wechseln. Dazu muß Nero noch nicht mal knurren oder so, seine blosse Anwesenheit ist für mich Schutz genug.

Der Hund ist ein Wesen, daß nur in für ihn berechenbaren Situationen auch berechenbar reagiert.
Und was auf dem Übungsplatz klappt, muß in anderer Umgebung noch lange nicht funktionieren.

Mich würde auch interessieren, was Dir persönlich am SchH gefällt oder bist Du auf dieses Thema gekommen, weil es Deinem Freund gefällt.
Was versprichst Du Dir von SchH?

Wenn Du feststellen sollteste, daß Dein Rottweiler keinen Gefallen an Agility findet, (was mich wundern würde, aber kann ja sein) und Du aber trotzdem in Sachen Ausbildung mehr mit ihm machen möchtest, könnte ich mir sehr gut die Wachhundprüfung vorstellen. Von „echten Hundesportler" wird diese „Disziplin" zwar gern belächelt, aber ich halte das für wesentlich besser als SchH.

Geprüft werden folgende Disziplinen:
-Unterordnung wie bei BH
-Holen eines Gegenstandes
-Ablegen des Hundes unter Ablenkung bei einem Gegenstand
-Anhänglichkeit - der Hund muß Dich in einer Gruppe Menschen finden
-Besitzwahrung - der Hund wird angeleint mit dem Wort „paß auf" bei einem Gegenstand seines Menschen zurückgelassen. Ein Helfer versucht, ihm den Gegenstand abzunehmen, der Hund muß Abwehrverhalten zeigen
-Prüfung auf Wachsamkeit, z.B. in einem eingezäunten Gelände

Der Knackpunkt bei der ganzen Sache ist, daß der Hund auf keinen Fall beißen DARF oder SOLL.

Einen Hund, der zuverlässig Haus und Hof bewacht ohne gleich jemanden an die Gurgel zu gehen, kannst Du immer „gebrauchen".

Wenn das auch nichts für Dich und Deinen Hund ist, wie wäre es mit Rettungshundprüfung?
Dafür mußte Du aber körperlich schon echt fit sein und auch damit rechnen, daß man Dich samt Hund über Nacht in Krisengebiete abruft. Das ist wirklich nur was für „eingefleischte" und nicht nur Freizeitvergnügen und lange nicht jeder Hund ist dafür geeignet, aber vielleicht ist es für Dich ja eine Überlegung wert.

Nichtsdesdotrotz finde ich die genannten Möglichkeiter einfach besser als SchH.

Lass mal hören, wie Du darüber denkst.

Viele Grüße
Sonja