Hallo Michaela,
: Aron ist ziemlich stuermisch und auch zeitintensiv in der Haltung, macht Agility und Faehrte, ich frage mich, ob da der zweite Hund nicht vernachlaessigt wird.
Nachdem der zweite Hund ja dann der "neue" ist, würde ich mal sagen, steht er automatisch interessemäßig erstmal im Vordergrund, so daß eher der Ersthund kurzzeitig "im Schatten" der vielen Aufmerksamkeit für den "Neuen" steht. Eine Erfahrung aus meinen eigenen Leben. Wir haben vor 2 Jahren auch einen Tierheimrüden (übrigens auch sehr ängstlich, aber nur im Bezug auf Menschen)zur unserer Hündin hinzugeholt und alles "drehte" sich anfänglich um ihn, anders ging es auch garnicht. Laika, die Hündin, zeigte irgendwann mal durch ihr Verhalten (als Mensch würde ich beleidigt nennen), daß sie sich "vernachlässig" fühlte. Sie drehte beim Streicheln den Kopf demonstrativ in einer andere Richtung und stellte jedigliches Schwanzwedeln oder sonstige Freudenzeichen ein. Spätestens ab diesem Zeitpunkt erkannten wir unseren Fehler und bemühten uns um beide gleich.
:Meine Freundin meint sie koennte den Hund mitnehmen und der wuerde angebunden warten, bis die Uebungsstunden am Platz fertig sind. Ich bin ziemlich skeptisch, da ich glaube, dass ein aengstlicher Hund auch sehr viel Zeit braucht, um wieder etwas Selbstvertrauen gewinnen zu koennen.
Da hast Du aber mal gerade recht. Ich glaube auch nicht, daß sowas förderlich für die "neue" Mensch-Hund-Beziehung ist. Besser wäre wohl, sie nimmt eine hundeerfahrene Bekannte mit, den neuen Hund am Übungsplatz bei sich hat, während sie mit Aron trainiert.
:Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit aengstlichen Hunden aus dem tierheim als Zweithund gemacht?
Janosch war ein Angstbeisser, als er im Alter von 10 Monaten zu uns kam. Sein Verhalten uns gegenüber hat sich so nach 2 Monaten geändert. Bei guten Bekannten oder einfach richtigen Hundemenschen fühlt er sich sicher, allerdings müssen wir immer in der Nähe sein. Ist er mit Personen (egal wie gut er sie kennt oder mag) allein kann es schon mal Probleme geben, da er öfters die Zähne zeigt und sie auch benutzen würde, wenn er sich angegriffen oder in die Enge getrieben fühlt. Da absolut schlimmst für ihn ist, wenn ihm jemand -außer uns- am Halsband packt und ihn irgendwie rumziehen will. Auch in seinem Falle wusste das Tierheim nicht genau, was er "vorher" erlebt hat. Ich tippe auf angebunden geschlagen, weil er ängstlich auf Stöcke, Besenstile, Reitgerten und vorallem zischende Laute (wie z.B. einer Longierpeitsche für Pferde)reagiert und angebunden zum Monster wird.
Mit unserer Zeithündin hat er sich aber von Anfang an prima verstanden. Er hat sich ihr (sie ist nur ein wenig älter) direkt untergeordnet und die Rangordnung bis heute nie ernsthaft in Frage gestellt. So bin ich sehr zufrieden mit meinem Hundepärchen und würde durchaus nochmal einen Zweithund aus dem Tierheim holen.
Liebe Grüße sendet mecki