Jaja, die Bayern haben so ihre Probleme mit den Kampfhunden. Damit die Staatsbürger sich aber sicher und beschützt fühlen gibt es ja die Kampfhundeverordnung!
Diese Verordnung besagt, daß sogenannte Kampfhunde erster Ordnung, dazu gehören unter anderem der Pitbull Terrier und auch der Am. Staffordshire Terrier, sowie deren Kreuzungen mit anderen Rassen in Bayern NICHT mehr gehalten werden dürfen.
Kampfhunde 2. Ordnung (z.B. Bullterrier, Tosa Inu, Rhodesian Ridgeback) benötigen ein Sachverständigengutachten, ein sogenanntes "Negativzeugnis". Dann kann die Gemeinde eventuell ihre Zustimmung zur Haltung geben.
Und was ist der Erfolg?
In den Zeitungen inserieren Züchter öffentlich für Am. Staff. Welpen.
Menschen kaufen sich die Tiere und wissen nichts von der Verordnung.
Was wird aus einem Kampfhund 2. Ordnung, der das Gutachten im Alter von 1 Jahr nicht besteht?
Tiere erster Ordnung, die in ein bayerisches Tierheim kommen, müssen sofort aus Bayern herausgebracht werden oder sie werden eingeschläfert - egal wie gutmütig und brav das Tier ist und egal vie verantwortungsbewußt eventuelle Interessenten in Bayern wären!
Es ist nicht generell verboten, Kampfhunde zu züchten und auch nicht sie scharf zu machen.
Manche Gemeinden gestatten die Halung Kampfhunde zweiter Ordnung nur mit Leinen und Maulkorbzwang. Daß das Agression eher hervorruft als verhindert dürfte jedem Hundekenner klar sein!
Was ist also der Erfolg dieser Verordnung?
In 10 Jahren werden nur noch "illegale Kampfhunde" in Bayern sein, oder Tiere die "sicher" hinter Schloß und Riegel besonders gefährdete Gebäude bewachen.
Wenn mir dann ein "Kampfhund" ohne Leine begegnet, weiß ich, daß ich schlechte Karten habe, denn das Tier ist dann sicher gestört!
Warum der ganze Zirkus?
Muß man die Rassen in Bayern wirklich ausrotten?
Warum fängt man nicht da an, wo es sinnvoll wäre:
-Strenge Kontrollen der Züchter.
-Jeder gezüchtete Hund muß gemeldet werden.
-Regelmäßige Kontrollen von Hundebesitzern (z.B. durch ehrenamtliche Tierschützer und den Amtstierarzt?)
-Absolutes Verbot "Kampfhunde" (oder überhaupt Hunde in Privatbesitz) scharf zu machen.
-Verbot der Haltung eines Hundes als "Alarmanlage".
Meiner Erfahrung nach darf man die Kampfhundfrage nicht unterschätzen, denn ein Pitbull gehört wirklich nicht in jedermanns Hände. Trotzdem wird die Sache in Bayern meiner Meinung nach völlig falsch angefangen!
Ich habe aber übrigens schon weitaus mehr agressive Rottweiler und Bernhardiner kennengelernt als sogenannte "Kampfhunde". Ein ausgelasteter Bullterrier von einem guten Züchter in den richtigen Händen kann ein wundervoller problemloser Familienhund sein.
Gruß,
Eva