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Was sonst nirgends passt

In dieser Rubrik steht all das, was in den anderen Rubriken irgendwie nicht so recht reinpasst. Nicht alles lässt sich eindeutig zuordnen oder betrifft mehrere Themen gleichzeitig. Wer so ein Thema hat, ist in dieser Rubrik gut aufgehoben.  
Echter Hund"nur mit Papieren???"
10. Dezember 1997 10:58


Hallo mecki,

vielleicht sollte ich erst einmal etwas klarstellen.

Ich habe nichts gegen MISCHLINGE ODER MEHRRASSIGE Hunde. Ich wollte nur mit meiner Geschichte darauf hinweisen, daß man nicht generell die Leute verurteilen sollte, die sich für einen Rassehund entscheiden. Sie haben nämlich gute Gründe dafür.

In unserem Fall war es keinesfalls so, daß wir den Hund wieder abschieben wollten. Und eines muß ich mal sagen, ich bin ein geduldiger, sehr tierlieber Mensch und geb` jedem Tier auch lange Zeit eine Chance, aber wenn dieses Tier eine Gefahr für mich und meine Umwelt darstellt, dann muß ich mich leider davon wieder trennen. Dieser Hund war so aggressiv, daß wir unser Wohnzimmer nicht mehr betreten konnten, ohne daß er uns anfiel. Tut mir leid, aber da hört meine Tierliebe auf!!!!! Es hätte ja auch sonst was passieren können. Von mangelnder Geduld zu sprechen, halte ich für vorschnell. Komm`erst einmal in diese Situation und laß Dich mehrmals innerhalb kurzer Zeit anfallen ! Vielleicht hast Du ja mehr Mut!!! Uns reichte es jedenfalls. Außerdem erwarte ich, wenn mir ein Hund als absolut vertrauenswürdig verkauft wurde (lieb und daß er nicht beißt) , das er das auch ist!!!! Wir haben bei uns zu Hause noch einen Großvater, der 83 Jahre alt ist. Der Hund stellte auch für ihn eine unkalkulierbare Gefahr dar.

Im übrigen halte ich nach wie vor, den Schäferhund-Dobermann-Mischling für eine gefährliche Kreuzung (es muß zwar nicht bei jedem Hund zutreffen, aber ich könnte mir vorstellen, das unser Erlebnis nicht das Einzige mit so einem Hund war).

So und nun hoffe ich, das meine Botschaft richtig angekommen ist.

Gruß


Andi




10. Dezember 1997 12:15

Und eines muß ich mal sagen, ich bin ein geduldiger, sehr tierlieber Mensch und geb` jedem Tier auch lange Zeit eine Chance...

Schriebst Du nicht, "am nächsten Tag riefen wir ....". ???

:Komm`erst einmal in diese Situation und laß Dich mehrmals innerhalb kurzer Zeit anfallen !

Janosch hing mir schon beim ersten "Gassiprobelauf" vom Tierheim aus, am Ärmel meiner Jacke und hat mich bereits am dritten Tag, nachdem er bei uns eingezogen war, heftig in den Arm gebissen, als ich ihn beim Fressen berührte.

Vielleicht hast Du ja mehr Mut!!!

Nein, Mut hatte ich nicht, aber ich dachte mir damalswas sollte denn aus ihm werden, wenn ich´s nicht wenigstens versuchen würde. Schließlich galt er ja schon als unvermittelbar, wegen seiner Beisserei.
Und so suchte ich erstmal Rat (der auch half) in einer Hundeschule, anstatt ihn gleich wieder zurückzubringen. Viele Bekannte und meine Familie rieten mir, dieses "Monster" sofort wieder zurückzubringen. Aber ich wollte es versuchen und 4 Wochen später war alles vorbei. Wer Janosch heute kennenlernt, glaubt mir die Geschichte kaum. Er gilt als absoluter Schmusehund.

Außerdem erwarte ich, wenn mir ein Hund als absolut vertrauenswürdig verkauft wurde (lieb und daß er nicht beißt) , das er das auch ist!!!!

Weisst Du, was mich wirklich störtDer Ausdruck "erwarte". Von einem Auto erwarte ich, daß es anspringt, wenn ich den Schlüssel rumdrehe, aber von einem Hund im Alter von 7 Monaten, der sich gerade neu "einleben" soll, kann ich doch nicht schon "erwarten"....

Zum Thema Mut, fällt mir eine Geschichte ein.

Ein bei uns beschäftigter Arzt hat den "Zellennachbar" von unserem Janosch vor 5 Monaten als Zweithund (ersterer holte er auch schon vor 2 Jahren aus dem Tierheim) aus dem Tierheim geholt. Ein 8 Jahre alter Setterrüde, der 4 Jahre lang "einsahs". Wir kamen vor Wochen zufällig ins Gespräch und er klagte mir sein Leid. Der Rüde hätte ihn zwischenzeitlich schon über 8mal heftig gebissen (er zeigte mir sogar die Narben am Arm) und er wüsste keinen Rat mehr, trotzdem wolle er den Hund nicht mehr "zurückbringen". Ich erzählte ihm meine Geschichte über Janosch und machte ihm Mut, es doch mal mit "Füttern aus der Hand" zu probieren. Am Sonntag spazierte dieser Mann mit seinem Hund an unserem Hof vorbei und wir kamen wieder in´s Gespräch. Er zeigte mir lachend seine Ärmel, keine Bisswunden mehr.

Als der Setter und Janosch zusammen auf der Wiese spielten, wurde uns klar, auch unser nächster wird wieder ein "Unvermittelbarer" werden. Aber deswegen sind wir noch lange keine Hundeexperten, vielleicht nur Menschen mit Gefühl und Geduld, vorallem mit Geduld....

gruß mecki






11. Dezember 1997 08:25

Hallo Mecki,

Deine Geschichte ist ja ganz schön und nett, aber mit einem 83-jährigen Großvater im Haus, der tagsüber schon einmal mit dem Hund alleine wäre, hättest Du es da auch riskiert?

Wenn wir alleine gelebt hätten mit viel Zeit und ohne Pferde hätten wir es wahrscheinlich auch gewagt, aber so ?

Wir haben diesen Hund aus Privathand bekommen, es war auch mehr oder weniger unser erster Hund (also auch wenig Erfahrung). Daher sind wir davon ausgegangen, das die Leute die Wahrheit sprechen und der Hund nicht beißen würde.

Abschließend möchte ich noch sagen, daß man jedem seine Meinung lassen sollte. Es kommt immer auf die jeweilige Situation an, wieso man so reagiert. Also kann man sich nicht immer ein Urteil über andere erlauben, vor allem nicht vorschnell.

Gruß

Andi


12. Dezember 1997 10:13

Hallo Andi, Du schreibst u.a....

Deine Geschichte ist ja ganz schön und nett ...

schön und nett ist sie zwar nicht, aber sie entspricht ohne Übertreibung der Wahrheit.

aber mit einem 83-jährigen Großvater im Haus, der tagsüber schon einmal mit dem Hund alleine wäre, hättest Du es da auch riskiert?

hätte wahrscheinlich probiert, den Hund in der Zeit, in der er allein im Haus bleiben müsste, räumlich vom Großvater zu trennen.

Wenn wir alleine gelebt hätten mit viel Zeit und ohne Pferde hätten wir es wahrscheinlich auch gewagt, aber so ?

Eben, jedes Lebewesen sollte ein Versuch wert sein.

Abschließend möchte ich noch sagen, daß man jedem seine Meinung lassen sollte.

Hat eine Diskussion, außer dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch, nicht auch den Sinn, seine eigene Meinung zu überprüfen bzw. nochmal darüber nachzudenken und sie evtl. auch zu ändern ?

Es kommt immer auf die jeweilige Situation an, wieso man so reagiert.

Stimmt.

Also kann man sich nicht immer ein Urteil über andere erlauben...

Ein "Urteil" erlaube ich mich auch nicht, sondern habe Dir nur meine Ansicht über Deine schnelle "Rückgabe" des Hundes und über Deine Meinung zu "mehrrassige" Hunde mitgeteilt.

vorallem nicht vorschnell.

Aber genauso "vorschnell" verurteilst Du jetzt mehrrassige Hunde und plädierst für einrassige Hunde.

gruß mecki

P.S. Vieles hat zwei Seiten, es kommt wohl darauf an, auf welcher Seite man steht und ob man sich die Mühe machen will, die andere Seite kennenzulernen. Mein Mann sagt immer, ich würde mir zuviel Gedanken um die Probleme anderer Menschen machen, aber nur so lerne ich die "andere" Seite kennen.