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gefährlicher Hund - wann?

geschrieben von daniela(YCH) 
gefährlicher Hund - wann?
25. Juni 1999 15:54

Hallo Harald, hallo Mario!
Du hast recht , Harald, wenn Du sagst, daß es sehr schwer ist, eine Entscheidung für das Einschläfern zu treffen. Würde mir bei meinem Hund auch bestimmt nicht leicht fallen. Daß Du Dir die größte Mühe gibst und alles Dir mögliche versuchst, rechne ich Dir hoch an, Du machst es Dir nicht leicht. Trotzdem denkst Du auch an andere Lebewesen, nicht nur an das Wohlergehen von Moritz.
Ich glaube, die Entscheidung, wann ein Hund für seine Umwelt gefährlich wird, ist individuell sehr verschieden. Der eine schluckt nur, wenn ein fremder Hund ihn anknurrt, ärgert sich vielleicht, wenn er gebissen wurde, ist aber sonst recht hart im nehmen und würde dem Tier eine Chance geben, so nach dem Motto"war doch nicht so schlimm". Ein anderer hat keinen Draht zu Hunden, bekommt eine Panikattacke nach der anderen, weil er mal leicht gebissen wurde und ist nun absolut dafür, daß alle Hunde auf Erden an die Kette gehören, inklusive Drahtmaulkorb.
Zwei Extreme? Sicher. Gibt es aber sicher auch in Eurer Nachbarschaft, sind nämlich beide reichlich vertreten in unserer Gesellschaft.
Da hilft nur Toleranz und Verständnis dem anderen gegenüber, so sollten wir es hier auch halten.

Hmmm, sagt mal, reagiere ich normal wenn ich sage, daß ich einen aggressiven Hund, der andere Hunde angreift und bereits Menschen fest gebissen hat (ohne daß er provoziert wurde) in meiner Nachbarschaft nicht dulden würde?
Ich bin nicht sicher, nach dem was ich hier so lese.
Doch würde ein solcher Hund sich auf meinen Welpen stürzen und die Kleine verletzen, ich würde wohl zur Furie werden (übrigens schon mal passiert ;o)).
Reagiere ich extrem, habe ich ein zu hohes Sicherheitsbedürfnis? Verlange ich zuviel Rücksicht von anderen Hundehaltern, wenn ich von ihnen erwarte, ihren Hund solange an der Leine zu halten, bis sie das Tier wirklich fest im Griff haben und mirund meinen Tieren nichs passieren kann??
??
Daniela




25. Juni 1999 17:24

Hallo Daniela,

:Hmmm, sagt mal, reagiere ich normal wenn ich sage, daß ich einen aggressiven Hund, der andere Hunde :angreift und bereits Menschen fest gebissen hat (ohne daß er provoziert wurde) in meiner Nachbarschaft nicht :duldenwürde?

Das Problem bei der Sache ist aber, daß der Hund nichts dafür kann. Solche Hunde haben einfach keine
gute Erziehung genossen. Also, den Hund deshalb einschläfern - nein !!!
Er kann in anderen Händen zu einem ganz normalen Hund werden.
Ich bin nach wie vor der Meinung, daß ein Hund nicht für das Versagen oder für die Gleichgültigkeit
des jeweiligen Halters bestraft werden soll.


:Reagiere ich extrem, habe ich ein zu hohes Sicherheitsbedürfnis? Verlange ich zuviel Rücksicht von anderen
:Hundehaltern, wenn ich von ihnen erwarte, ihren Hund solange an der Leine zu halten, bis sie das Tier wirklich :fest im Griff haben und mirund meinen Tieren nichs passieren kann??

NEIN, ich empfinde das genauso. Leider sehen dies viele Hundehalter nicht so und lassen ihre
unerzogenen Hunde überall laufen. Nach dem Motto: Der tut ja nix !

Meine Labradors sind wirklich sehr liebe Hunde, aber trotzdem sind sie so erzogen, daß sie nicht zu fremden
Hunden/ Menschen laufen und diese belästigen.

Liebe Grüße
Heike


25. Juni 1999 18:15

Hallo Heike!

: Das Problem bei der Sache ist aber, daß der Hund nichts dafür kann. Solche Hunde haben einfach keine
: gute Erziehung genossen. Also, den Hund deshalb einschläfern - nein !!!
: Er kann in anderen Händen zu einem ganz normalen Hund werden.
: Ich bin nach wie vor der Meinung, daß ein Hund nicht für das Versagen oder für die Gleichgültigkeit
: des jeweiligen Halters bestraft werden soll.

Wenn ich einen Hund einschläfern lasse, weil er gefährlich ist, will ich ihn nicht bestrafen (wäre auch Unsinn, diese Maßnahme würde ihn ja töten und sein Verhalten nicht verändern), vielmehr denke ich dabei an einen Schutz der anderen Lebewesen.
Natürlich kann der Hund nichts dafür. Und ein (hunde-)ahnungsloser Mensch verhält sich vielleicht falsch und wird deshalb von einemTier mit niedriger Reizschwelle gebissen. Doch ich kann nicht von jedem Menschen erwarten, sich bei einem Hund richtig zu verhalten. Deshalb trage ich als Hundehalter die Pflicht, darauf zu achten, daß mein Hund nicht zur Gefahr wird.
Doch wenn ein Hund dann außer Kontrolle seines Halters gerät, ist es eine Abwägung des Risikos. So gemein es klingt: Pech für den Hund. Sein Halter wird selten bestraft und schafft sich vielleicht bald darauf einen neuen an, den er ebenso verdirbt.
Der Hund kann nichts dafür, doch er ist die Gefahr.
Immer eine blöde Situation.

: NEIN, ich empfinde das genauso. Leider sehen dies viele Hundehalter nicht so und lassen ihre
: unerzogenen Hunde überall laufen. Nach dem Motto: Der tut ja nix !
:
: Meine Labradors sind wirklich sehr liebe Hunde, aber trotzdem sind sie so erzogen, daß sie nicht zu fremden
: Hunden/ Menschen laufen und diese belästigen.

Ich übe noch mit meiner Kleinen, die ganz verrückt nach Kindern ist und immer hinrennen und spielen will.

Liebe Grüße
Daniela

25. Juni 1999 19:04

Hallo Daniela,

. Deshalb trage ich als Hundehalter die Pflicht, darauf zu achten, daß mein
:Hund nicht zur Gefahr wird.

Richtig !

grinning smileyoch wenn ein Hund dann außer Kontrolle seines Halters gerät, ist es eine Abwägung des Risikos. So gemein :es klingt: Pech für den Hund. Sein Halter wird selten bestraft und schafft sich vielleicht bald darauf einen neuen :an,den er ebenso verdirbt.

Dafür gibt es zumindest bei uns in NRW eine Verordnung: Wird ein Hund auffällig, gibt es entsprechende
Auflagen für den Halter; bei mehrmaliger Auffälligkeit bekommt der Halter den Hund abgenommen und
darf dann evtl. gar keine Hunde mehr halten.


:Ich übe noch mit meiner Kleinen, die ganz verrückt nach Kindern ist und immer hinrennen und spielen will.

Viel Glück und Erfolg !

Liebe Grüße
Heike


25. Juni 1999 19:13

Hallo Daniela,
habe noch was vergessen.

: Wenn ich einen Hund einschläfern lasse, weil er gefährlich ist, will ich ihn nicht bestrafen (wäre auch Unsinn, diese Maßnahme würde ihn ja töten und sein Verhalten nicht verändern), vielmehr denke ich dabei an einen Schutz der anderen Lebewesen.

Und wer schützt den Hund vor verantwortungslosen Menschen ?

Außerdem glaube ich auch nicht, daß es so einfach ist, einen gesunden
Hund einschläfern zu lassen, nur weil sein Halter nicht mit ihm
zurecht kommt.


Liebe Grüße
Heike



25. Juni 1999 19:37

: Ich glaube, die Entscheidung, wann ein Hund für seine Umwelt gefährlich
: wird, ist individuell sehr verschieden.

Das ist nicht nur individuell verschieden, sondern überhaupt
schwer im Vorfeld erkennbar. Wenn ein Hund gebissen hat
(und das wirklich ein Biss war und man die Situation objektiv
bewerten kann!), dann ist die Sache ziemlich klar: der Hund
ist dann gefährlich. Allerdings ist es dann eigentlich
schon zu spät.

Aber so klar ist es ja in der Regel nicht.
Ich habe z.B. eine Mail von einer Hundehalterin bekommen, die
offen gesteht, dass ihr Hund bereits 2 (zwei!) Katzen gerissen hat.
Sie hat sich wohl nur nicht getraut, das offen im Forum zu erzählen,
weil sie sonst bestimmt von einigen verbal erschossen worden wäre...
Sie beteuert, dass sie ihren Hund ansonsten sehr gut im Griff habe,
nur wenn er mal losgeht -- eben Pech für die Katze!?
Was ich damit sagen will: der eine hat das ¨Glück" einen
unversauten Hund zu haben und vielleicht das Talent, ihn
gut zu führen. Ein anderer hat sogar schon viele Hunde gehabt,
gerät aber dummerweise an einen, der nach ein paar Wochen plötzlich
und ohne Ankündigung zur Bestie mutiert, weil z.B. der Jagdtrieb in ihm
schlummert.

Ganz besonders hart trifft es eben die Tierheimhunde, die
ausgesetzt wurden -- wie z.B. Moritz.
Von denen kennt man nämlich nicht die Vorgeschichte und kann
auch keinen danach fragen.
Wenn man gar kein Risiko eingehen wollte, muesste man solche Hunde
gleich einschläfern lassen. Aber das Risiko geht man eben ein.
Das muss allen klar sein!

Gruss,
Harald.