Hallo Alex,
: Allerdings glaube ich nicht, daß eine Einstellung der Zucht sinnvoll wäre (die Diskussion gab es vor kurzer Zeit ja auch schon mal...)!
Ich stochere hier wahrscheinlich in einem Wespennest herum aber zum Thema Zucht möchte ich ebenso meinen Senf dazugeben ;-).
Züchter sollten sowohl grundlegende und fundierte Kenntnisse über die Anatomie und Physiologie als auch über die Genetik verfügen. In der Praxis mangelt es leider bei sehr vielen erheblich (!) an diesem Wissen. Sie haben einen schönen, gesunden Dobermann, der den Rassenstandard entspricht, der viele Titel hat und suchen sich z.B. einen ebenso schönen, gesunden Dobermann-Deckrüden, um einen Wurf Welpen in die Welt zu setzen. Es gibt sogar einen Verband, der ohne HD-Auswertung Hunde zuchttauglich schreibt!!
Ich möchte nicht alle Züchter über den Kamm scheren, denn es gibt auch einge leider wenige mit Vorbild-Charakter. Sie kümmern sich rührend um ihre Tiere und stellen das Wohl ihrer Hunde an erster Stelle. Mit Rat und Tat stehen sie den Welpenkäufern zur Seite, nehmen die Hunde während des Urlaubes in Pflege, treffen sich auch später noch mit ihnen, z.B. im Verein oder beim großen Hundefamilientreffen (da kommen die vielen neuen Hundebesitzern, die Hunde spielen miteinander, man klönt und hat die Gelegenheit, die mittlerweile großen Wurfgeschwister und Hunde aus vorhergehenden Wurfe zu bestaunen). So ein Züchter ist goldwert.
Züchter müssen nämlich ihrer besonderen Verantwortung bewußt sein und sich vors Auge führen, daß sie Lebewesen in die Welt setzen und nur weil der Welpe verkauft wird, heißt es nicht, daß der Züchter seine Verantwortung an den Käufer ebenfalls abgibt. Seine moralische Verantwortung hört erst mit dem Tod des Tieres auf.
Ich bin auch der Meinung, daß der Weg des Hundes ab dem Züchter konsequent lückenlos erfaßt werden muß, um z.B. Tierschutzverstosse ahnden zu können (Bsp: Aussetzen der Tiere). Tätowierungen sind unzureichend. Jeder Verein hat ein anderes System und es gibt unzählige Vereine und Verbände. Der Transponder ist eine sehr gute Idee - müßte aber noch weiterentwickelt werden, damit z.B. beim Besitzerwechsel neue Daten hinzugefügt werden können, allerdings ohne den Chip zu entfernen.
Wenn ein Hund im Tierheim landet ist es möglich nicht nur den Besitzer, sondern auch dann den Züchter herausfinden. Wenn der Besitzer aus irgendwelchen Gründen auch immer das Tier nicht zu sich nehmen kann oder will oder das Tierheim es nicht als nicht zum Wohle des Hundes erachtet, dann ist der Züchter die nächste Anlaufstelle. Wenn er wirklich mit Leib und Seele Züchter ist dann wird er sein Tier wieder zu sich nehmen und entweder selbst behalten oder versuchen, ein gutes Zuhause für ihn zu finden. Ich glaube nicht, daß das zuviel verlangt ist. Ich kennne zwei Dobi-Züchter, die Dobies, welche aus ihrer Zucht stammen zurücknehmen, wenn die Besitzer nicht klarkommen oder der Hund einfach nicht mehr süß und goldig ist, sondern stört, usw.... Sie wollen einfach nicht, daß ihre Tiere im Tierheim landen.
Es ist mir auch unbegreiflich, daß die Verbände bei der Zucht keine freiwillige Selbstkontrolle ausüben. Wenn z.B. der Markt mit einer bestimmten Rasse überflutet wird - wieso einigt man sich nicht darauf, die Anzahl der Würfe einzuschränken. Sicherlich regelt die Nachfrage das Angebot aber das Zuchtziel soll die Verbesserung und Erhalt der Rasse und nicht deren wahllose Vermehrung sein.
Schöne Grüsse auch an Zisco !
Porcha & Dino