Galgenfrist im Tierheim :: Was sonst nirgends passt

Galgenfrist im Tierheim

von Sonja Hase(YCH) am 17. Juli 1999 11:47

Hallo Mario!

Muß doch auch mal meinen Senf zugeben!!! Es gibt viele Züchter, die sich ein Vorkaufsrecht einräumen. Das soll Tierschutz demonstrieren, ist aber oft nichts wert. es ist nämlich nicht immer leicht, eine ausgewachsene Hündin wieder zurückzunehmen. Die eigenen Damen haben da was dagegen. wenn der hund nicht immer mal wieder zu Besuch war, kennt ihn seine Mutter nicht mehr als Rudelmitglied an! Was soll der Züchter tun? Die Hündin ins Nebenzimmer sperren? Oder was macht ein Züchter mit einem Rüden? Der dreht durch, wenn die Hündinnen läufig sind. Ich kenne viele Züchter, die sich engagieren und bei der weitervermittlung oder vorübergehenden Unterbringung gern helfen. Wirklich zurück nehmen, können die meisten die Hunde gar nicht. Sie haben oft mehrere Hündinnen, weil ein guter Züchter eben auch die alten behält. Im VDH ist eine Hündin mit 8 Jahren aus der Zucht!!! Da sie aber oft noch viele Jahre mit im Rudel lebt, kommt es schon mal vor, daß ein Züchter 3-4 Hunde hat. (Eine Nachwuchshündin, 1-2 Zuchthündinnen, 1-2 Alte Hündinnen) Wo soll er da mit den zusätzlichen Hunden noch hin? Abgesehen davon kann ein Züchter nicht kontrollieren, wo seine Hunde sind. Ziehen die Besitzer um, verliert er den Kontakt, wenn er nicht vom Besitzer aufrecht erhalten wird. Gerade Hundebesitzer, die nicht so am hund hängen, legen oft keinen Wert auf Kontakt mit dem Züchter! Also verliert man den hund aus den Augen und weiß nicht, was aus ihm wird. Ich kenne Züchter, die erfuhren erst davon, daß eines "ihrer Babys" im Tierheim war, als der neue Besitzer über die Tätowierung vom Verein die Papiere anfordert! Auch guten Züchter passiert so was!

Ich fände es wunderbar, wenn Zuchtvereine und Tierschutz besser zusammen arbeiten würden. Über die Tätonummer bekommt man frühere Besitzer nämlich schon raus! (Beim VDH-Hund) Aber leider kümmert sich auch so manch ein Zuchtverein nicht um Tierheiminsassen seiner Rasse. Keine Papiere- kein Wert! So was stimmt mich traurig, denn meine Lieblingsrasse fängt nicht bei den Papieren an sondern dem Wesen und der Optik! Selbst ein Mix kann das typische Verhalten meiner Rasse zeigen. Dann ist er doch genauso wertvoll wie ein Hund vom VDH, wenn ich nicht züchten will, oder??
Eine Liste vopn Tierschutzvereinen und Rassehundvermittlungen findet Ihr unter [www.tierschutzvereine.de]
Da findet man seine Traumrasse auch ohne Züchter! Oder beim Webring Hunde in Not: [www.dalmatiner-in-not.de]

Ein Zuchtverbot bringt nur den Handel auf den Plan!! Die korrekten Züchter im VDH müßten sich daran halten, während jeder im Hinterhof mal schnell einen "Unfall" hat und seine Hündin 2-mal im Jahr werfen läßt, um die Welpen teuer zu verkaufen. Versehentlich gedeckt ist ja nicht illegal gezüchtet oder?

Sonja!

von Mario(YCH) am 17. Juli 1999 14:10

Hi Sonja.

Ist das jetzt kritik oder zustimmung???


: Ich fände es wunderbar, wenn Zuchtvereine und Tierschutz besser zusammen arbeiten würden. Über die Tätonummer bekommt man frühere Besitzer nämlich schon raus!

Aber nur wenn man die Nummer nicht wegschneidet!!!!!

(Beim VDH-Hund) Aber leider kümmert sich auch so manch ein Zuchtverein nicht um Tierheiminsassen seiner Rasse. Keine Papiere- kein Wert! So was stimmt mich traurig, denn meine Lieblingsrasse fängt nicht bei den Papieren an sondern dem Wesen und der Optik! Selbst ein Mix kann das typische Verhalten meiner Rasse zeigen. Dann ist er doch genauso wertvoll wie ein Hund vom VDH, wenn ich nicht züchten will, oder??

Jeder Hund ist "absolut nutzlos" oder sollte es zumindest sein, aber unglaublich wertvoll für seine Besitzer (Familienmitglieder) oder sollte es zumindest sein!!!!!

: Eine Liste vopn Tierschutzvereinen und Rassehundvermittlungen findet Ihr unter [www.tierschutzvereine.de]
: Da findet man seine Traumrasse auch ohne Züchter! Oder beim Webring Hunde in Not: [www.dalmatiner-in-not.de]

Ja genau, meine volle Zustimmung dazu!!!!!
Meist ist aber meine Traumrasse, gerade die, die ich so finde!!!
:
: Ein Zuchtverbot bringt nur den Handel auf den Plan!! Die korrekten Züchter im VDH müßten sich daran halten, während jeder im Hinterhof mal schnell einen "Unfall" hat und seine Hündin 2-mal im Jahr werfen läßt, um die Welpen teuer zu verkaufen. Versehentlich gedeckt ist ja nicht illegal gezüchtet oder?

1. Jeder nicht gezüchtete Hund, ist einer weniger, der evtl viel Leiden muß.

2. Vergiss den VDH, der ist nämlich nicht für das wohl der Tiere da, sondern nur für den Menschen, mal gelinde Ausgedrückt!

3. Ich verlange ja nicht unbedingt ein Verbot, sondern nur Einsicht.

4. Es gibt viele "gute" Züchter außerhalb vom VDH, vielleicht sind manche gerade deshalb gute. Du kennst doch selbst die Probleme, der Inzucht, weil ja nur noch VDH Champions vermehrt werden. Und wenn ich mir so manch "armen" Champion so ansehe, die bei manchen Rassen, fast mit der Schubkarre zur Ausstellung gekahrt werden müssen, oder den stolzen Championrüden, der nicht mehr zum deckakt fähig ist, aber mit Tricks und Kniffen, weiter sein Unverzichtbares Erbe in die Zucht einbringt, bin ich froh das mein Balu nicht das Zeug zum VDH Champion hat. Natürlich gibt es auch Ansätze, die hoffen lassen,(oder auch nicht) zb. Hat mir jemand Erzählt, das bei Deutschen Schäferhundwelpen jetzt "Vaterschaftstests" gemacht werden (müssen), um Züchter zu entlarfen wo der Championvater nur noch auf dem Papier steht. Als nebeneffekt kann dadurch vielleicht verhindert werden, das "Krankheiten" nicht auf diese Art weitervererbt werden. Man könnte ja diesen "schnittigen" aber eben mit schwerer HD behafteten Rüden, mal eben unter falschem Namen.........

Viele Grüße
Mario
:
: Sonja!

von K. Keck(YCH) am 19. Juli 1999 10:00

Hallo,

das ist ja eine ziemlich üble Geschichte.

Aber es kommt so rüber, als ob das Tierheim den Hund eingeschläfert hat.
Tatsache ist aber wohl, daß der Veterinär das getan hat! Das Tierheim hat
leider oft wenig Einfluß auf die Entscheidung der Behörden. Und Tierheim
und Veterinärbehörden sind zwei verschiedene Paar Stiefel, meist gibt
es sogar gewaltige Reibereien zwischen diesen beiden Institutionen. Hat
vielleicht der Veterinär angeordnet, daß der Hund in der Box bleiben muß?

Ich bin mittlerweile noch skeptischer geworden, wenn es um "boese" Tierheime
geht. Ich hab letzte Woche selbst am eigenen Leib erfahren müssen, wie schnell
man selbst falsche Schluesse zieht. Da ging es auch um einen der diskrimierten
Hunde, der in einem Tierheim eingeschläfert wurde. Es stellte sich heraus,
nachdem ich mir (im Gegensatz zu vielen anderen) die Mühe gemacht habe,
mal genauer nachzuforschen, daß das Tierheim bzw. der Tierheimtierarzt (nciht
der AMTSveterinär) nicht anderes handeln konnte, als den Hund einzuschläfern.

Bitte immer erst beide Seite hören!!

Viele Grüße

K. Keck

von K. Keck(YCH) am 19. Juli 1999 10:24

Hallo,

: Leider stand keine "Gegendarstellung" des Tierheims dazu in der Zeitung... :-(

Tja, das wäre interessant.

: Ich muss zum besseren Verständnis wohl noch dazu sagen, dass ich eine Gegnerin des Einschläferns von Hunden aus - sagen wir mal "Verhaltensgründen" bin.
: Dabei werd ich immer soooooo wütend...erst versaut der Mensch die Tiere und dann bringt er sie um, weil er sich nicht die Mühe gibt oder einfach nicht mit ihnen klar kommt... *grrr*

Ich bin auch ein Gegner des Einschläferns bei Verhaltensproblemen, bis
zu einem gewissen Grad.

Schlimm finde ich es, daß die "Drecksarbeit" immer an den Tierheimen hängenbleibt.
Die Leute (Züchter oder Halter) verderben die Hunde, sie werden in den
Tierheimen abgegeben und die müssen sich dann von allen Seiten beschimpfen
lassen, egal wie sie handeln. Leider können problematische Hunde, insbesondere
die der diskrimierten Rassen, schwer vermittelt werden. Über Monate oder
gar Jahre in einem Tierheim zu sitzen, macht die Hunde nicht besser, zumal
nur wenige Tierheimen das Geld für große Anlagen und/oder die Manpower für die
Pflege (Gassigehen, Hundeschule usw.) haben. Es ist ein fürchterliches Drama,
das die Tierheime nicht verschuldet haben, aber ausbaden dürfen. Komischerweise
schimpft man dann in so einem Fall immer erst mal gegen das Tierheim statt
gegen den Züchter. Der kann ja immer sagen: Das hab ich nicht zu verantworten. Ich
hab den Hund doch in die Hand der Halter gegeben, bla, bla, bla. Der Halter
schiebt alles auf den Züchter, der den Hund nicht ordentlich sozialisert hat
oder auf irgendwelche unglücklichen Umstände, durch die der Hund so wurde.

Tja, alle sind unschuldig, nur das "böse" Tierheim hat Schuld, wenn es sich
nicht mehr anderes zu helfen weiß, als das Tier einzuschläfern. Ich weiß,
daß es sich die meisten Tierheime nicht leicht machen mit ihrer Entscheidung,
aber natürlich arbeiten auch dort oft Menschen, die sich nicht objektiv
informiert haben. Aber nochmals: Schuld an der Endstation Tierheimen haben
nicht die Tierheime, sondern Züchter und Halter. Verflixt, wieso schiebt
immer den Tierheimen den Schwarzen Peter zu.


Viele Grüße

K. Keck

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