Liebe Forenmitglieder.
Nun wird sich schon seit Tagen/Wochen über das Thema Kupieren
gestritten.
Überlegt man sich, was das Kupieren an Schmerzen und Leid für den Hund beinhaltet,
könnte man zum Ergebnis kommen, daß das eigentlich noch nichts ist im
Vergleich zu den Leiden, die die Hunde ertragen müssen, die einem kranken
Schönheitsideal entsprechen (müssen). Ich will das Problem mit dem
Kupieren nicht herunterspielen, ich finde es verrückt, wenn Menschen
an einem Tier herumschnipseln, damit es einem Ideal entspricht, dem es
von Natur aus nicht entsprechen kann, ABER: es macht einen Unterschied für
mich, wenn ich bedenke, daß ein Pekinese oder ein Boxer ihr Leben lang unter
Atemproblemen leiden, wohingegen ein kupierter Hund ein vergleichsweise
normales Leben führt.
Es gibt DSH mit HD, Chihuahuas mit Löchern im Schädel und verkümmertem Gebiss,
Yorkies mit Kümmergebiss aufgrund des Miniaturisierungswahns ihrer Züchter.
Taube Dalmatiner und Hütehunde,weil der Merlefaktor ja soooo toll ausschaut.
Es gibt Rassen mit Wesensveränderungen aufgrund ihrer Massenzucht; da braucht
man nur mal die Westies anzuschauen. Es gibt mittlerweile aggressive Retriever
und sogar bissige Huskys.
Und wozu das alles? Weil es schön ist?
Was bitte ist schön an einem Hund, der lauter atmet als man den Fernseher
stellen kann? An einem Hund, der so schräg geht, daß man schon vom hinsehen
Kreuzschmerzen bekommt. Oder an einem Hund, der sich beinah auf die Ohren
tritt..?
Ich kenne Cocker Spaniel Züchter, die unter "Vorzüglich" keinen Hund zuhause
sitzen haben. Auf die Frage, warum denn der Schwanz kupiert wird, sagten
die mir, daß der Cocker ja ein Jagdhund ist, und wenn er so durchs
Gelände läuft, könnte er sich mit dem Schwanz ja im Gestrüpp verfangen;
deswegen, zum Schutz des Hundes also, wird der Schwanz kupiert.
Klasse, denke ich da, und wie soll der Hund erst in den Wald kommen,um sich
da im Gestrüpp zu verfangen, wenn er sich dauernd auf die viel zu langen
Ohren tritt?
Und so geht es weiter. Wenn ich mir ansehe,was die Amerikaner so zusammen-
züchten wird mir schlecht. Der American Cocker sieht aus, als wäre er
einer Wand zunahe gekommen, ich denke nicht, daß dieser Hund richtig
atmen kann.
Es sind aber nicht nur diese augenscheinlichen Dinge. Viele Moderassen
sind vom Wesen her stark verändert.Man denke da an die Geschichten über
Golden Retriever.Mein eigener Hund ist von einem durchgeknallten Westie
gebissen worden...da war er 12 Wochen alt.
Der Mensch macht das, weil er es kann. Weil ihn keiner hindert. Auch der
Tierschutz nicht. Auf Kosten derer, die sich nicht wehren können.
Das sollten sich mal die Leute überlegen, die einem Modetrend folgen, wenn
sie solche Hunde züchten, die nur überleben können, weil sie vom TA gepäppelt
werden.Wer findet eigentlich solche Hunde schön? Wer legt denn Wert auf
einen Hund, der sich durchs Leben quält? Wie pervers sind solche Menschen?
Ich habe immer das Bild von sogenannten Nicktauben im Kopf, wenn ich an
Qualzuchten denke. Das sind Tauben, deren überlanger Hals immer nach
unten fallen lässt, dh, es sieht aus als würden diese Tiere unentwegt
nicken. Pervers oder? Der Vogel kann keine Beute focussieren, er würde
in der freien Wildbahn verhungern und wäre bald ausselektiert.
Da wir aber unsere Hunde nicht in der freien Wildbahn halten, können
kurzatmige Boxer und Pekinesen, HD-geschädigte DSH und dauerohrenentzündete
Cocker weiterhin existieren und gezüchtet werden.
Karen