Hallo Heike!
Hallo an alle, die gerade trauern und an ihre alten Gefährten denken
Meinen Troll (Berner-Schäfer-Mix) habe ich vor 10 Tagen einschläfern lassen müssen, da er nicht mehr auf die Beine kam.
Ich möchte dir einfach von ihm erzählen, da es mir hilft - und dir und anderen vielleicht auch.
Troll wäre im Oktober 10 Jahre alt geworden. Er hatte HD und sehr stark Athrose an allen Gelenken. Bis Januar diesen Jahres war er noch relativ fit, mit Hilfe von Schmerzmittel und Cortison. Dann ging es immer mehr Berg ab und ich hatte Zeit, mich mit einen Abschied von ihm auseinander zu setzen. Vor 14 Tagen ging es ihm dann rapide schlechter, im Durchschnitt schafte er noch 2-8m zu laufen, bevor er umfiel. Als er nicht mal mehr die Kraft hatte, beim Verrichten seiner Bedürfnisse stehen zu bleiben, da habe ich beschlossen, jetzt ist der Zeitpunkt für den letzten Weg gekommen.
Am Freitag morgen entschied ich mich dazu, rief den Tierarzt an und machte einen Termin für Samstag nachmittag. Grund: ich wollte ihn noch einmal so richtig verwöhnen mit Futter (er war extrem verfressen), wollte mich gründlich von ihm verabschieden. Außerdem war es mir wichtig, daß die Nachbarskinder (mit Einverständnis der Eltern) und mein Bruder, die oft mit ihm gespielt hatten, sich verabschieden konnten und die kamen erst am Samstag morgen vom Urlaub heim. Am Freitag abend haben wir dann ein kleines Grillfest bei uns im Garten gemacht, wo Troll mehr bekommen hat, als alle anderen zusammen.
Am Samstag morgen rief die Tierärztin an, sie würde vorbeikommen, da sie einen Termin bei mir um die Ecke hätte. So wurde Troll, dem es am Samstag so schlecht wie nie zuvor ging, auf seinem Lieblingsplatz im Garten eingeschläfert. Die 4 Stunden davor war immer irgendjemand bei ihm und hat ihn gestreichelt.
Wir haben ihn in unserem Garten begraben und eine Trauerulm auf sein Grab geflanzt.
Abends bin ich auf meinen Hundeplatz und hab allen davon erzählt. Es hat mir geholfen, weil die anderen mitgetrauert haben, teilweise um Troll, teilweise um ihre alten Hunde. War egal, ich war nicht alleine!!
Die Wochen davor habe ich sehr viel geweint, hatte aber das Glück, Troll dann in den Armen nehmen zu können. Seit dem Samstag abend habe ich nur noch 2x geweint, das 2. Mal bei den schönen Gedichten.
Er ist bei mir, ich weiß es. Ich habe auch keine Angst, ihn zu vergessen, auch wenn mein 2. Hund (Sam habe ich schon 4 Jahre) jetzt meine volle Aufmerksamkeit gekommt (und diese nicht mehr teilen muß...).
Ich wünsche Dir Frieden mit deiner Sissy.
Anne
mit Troll und Sam
I