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Hundehändler/toter Welpe

geschrieben von Brigitte(YCH) 
Hundehändler/toter Welpe
23. April 2003 09:43

Warnung und traurige Geschichte.

Am Donnerstag stand meine Nachbarin vor der Tür, um mir ihren neuerworbenen Jack-Russel Welpen zu zeigen. Sie machte sich Sorgen, da er sehr ruhig war, mehrmals erbrochen und Durchfall hatte und sie mich als Mehrhundehalterin befragen wollte.
Das Hundebaby war wirklich ungewohnt still, sah aber soweit gut aus: saubere Ohren, blanke Augen, Läuse/Flohfrei.
Der Hund war angeblich 8 Wochen alt und 2 Tage zuvor geimpft und entwurmt worden. Mir gefiel allerdings die blasse Maulschleimhaut nicht. Ich riet ihr zu diversen Futtern, die sie ihm anbieten sollte. Außerdem natürlich insbesondere Flüssigkeit (Tee/Wasser). Im weiteren Verlauf des Tages berichtete sie, dass er zwar etwas trinke, aber immer gleich erbreche. Am nächsten Morgen erkundigte ich mich wieder und da war er schon recht eingefallen und ausgetrocknet. Habe sie sofort zum TA geschickt, der ihn an den Tropf(Infusion) legte und eine Spritze gab. Zwar war der Flüssigkeitshaushalt wieder hergestellt, aber ansonsten gab es keine Besserung. Am Abend kam eine befreundete Hömopathin, die ihn erstaunlich munter bekam...
Als ich dann am nächsten Morgen (Freitag) ein kleines selbstgemachtes Halsband und eine leichte Hühnerbrühe bringen wollte, kam ich schon zu spät. Die kleine Hündin war tot!!!!
Fakt ist, dass die Hündin Pavovirose hatte, die sie schon bei der Impfung in sich trug, die Impfung hat ihr dann wohl den Rest gegeben.
FAKT ist, dass mal wieder ein verantwortungsloser Hundehändler seinen Reibach auf Kosten eines kleinen Hundewelpen und uninformierter Hundekäufer gemacht hat. Und Fakt wird auch sein, dass er sein schmutziges Geschäft weiter betreiben wird....
Meinen Nachbarn habe ich natürlich ordentlich die Leviten gelesen, ob soviel Dummheit beim Hundekauf....
Nur leider wird das immer wieder bei Anderen vorkommen.
Deshalb ein paar Informationen zum Hundehändler:
er züchtet ca. 8 Kleinrassen, ist selbst Deutscher, betreibt seinen Handel aber auf Niederländischem Gebiet (Rees/Mechelen) und der Handel nennt sich Gestüt Baccara.
Die Kaufverträge sind ebenfalls verbrecherisch. Jeglicher Haftungsausschluss.
In TA-Kreisen ist der Handel einschlägig bekannt, sollte es aber nun auch bei willigen Welpenkäufern werden, also bitte weiterverbreiten.
Brigitte



23. April 2003 10:13

Hallo Brigitte.

Gestüt Baccara ist nichts Unbekanntes - die "Züchten" (oder importieren) aber wesentlich mehr Rassen, u.a. auch Dobermänner (kupiert!) aber überwiegend "Moderassen".

Leider fallen immer wieder Leute auf derartige Hundehändler herein - es ist nicht zu fassen!
Die wollen am Anschaffungspreis sparen und legen dann das Doppelte an Tierarztkosten drauf.

Ich kenne einige Hunde aus diversen Vermehrungs- und Handlungs-Anstalten (von Akasha, von Irlerhof, vom Westfalenstamm, Hundezucht Winkel etc. etc. etc.) - einer sollte ein reinrassiger Dobermann sein (hat 800 Euro gekostet - VDH-Welpenpreis wäre 1000 Euro gewesen). Die Papiere waren von vorne bis hinten erlogen - die prangten von DV- und VDH-Siegern und Weltsiegern (die Hunde waren aber teilweise schon seit 20 Jahren tot). Absolut für den Müll. Der Welpe selber war ungewöhnlich ruhig (hatte auch Parvo - aber überlebt) und ein Mischling zwischen Dobermann und Rottweiler. Und dazu noch kupiert!

Eine weitere Hündin aus so einer Anstalt war als Labrador verkauft worden, entpuppte sich dann als Labrador-Golden-Retriever-Mix und hatte so schwere Verhaltensstörungen, dass sie eingeschläfert werden musste.

Warum informieren sich die Leute nicht vor dem Hundekauf?
Ich krieg das in meinen Kopf nicht rein!

Aber wenn man die Leute mit solchen Vermehrungsanstalts-Hunden dann trifft, heißt es: Wieso? Da war doch alles sauber und so viele niedliche Welpen und die hatten auch Leute, die sich um die Welpen gekümmert haben, das sah doch alles ganz gut aus? Und Papiere haben die doch auch und außerdem sehe ich nicht ein, für einen Rassehund 1000 Euro zu bezahlen, wenn ich so da doch viel billiger drankomme...

*haarerauf*

Gruß
tessa

23. April 2003 10:46

Hallo Tessa,
danke für Deine Antwort. Genau wie Du es schilderst, so waren die Argumente. Rassehunde kauft man sich angeblich nur dann, wenn man selber züchten will oder zu Ausstellungen geht!
Als Familienhund tut's auch ein billiger Hund...
Komisch, die Turnschuhe der Kinder müssen allerdings von Addidas oder Nike sein....
Und dass ein guter Züchter auch nach dem Kauf noch für einen da ist, das übersieht man gerne, schließlich hat man ja 300 Euro gespart...
Und dass man sich über's neue Auto wesentlich mehr Gedanken macht, ist auch keinem klar, dabei hat man ein Auto nur ca. 5 Jahre, einen Hund aber -hoffentlich- ca. 15 Jahre.
VG
Brigitte

23. April 2003 14:21

Und dass man sich über's neue Auto wesentlich mehr Gedanken macht, ist auch keinem klar, dabei hat man ein Auto nur ca. 5 Jahre, einen Hund aber -hoffentlich- ca. 15 Jahre.

Hallo Brigitte,

nicht zu vergessen: Ein Auto, das kaputt ist, leidet nicht...

viele Grüße, Karin mit Marouk


23. April 2003 17:28

Hallo Tessa,


: Leider fallen immer wieder Leute auf derartige Hundehändler herein - es ist nicht zu fassen!

Ich denke, die meisten Erstkäufer haben keine Ahnung. Ich glaube auch nicht das es Absicht ist, sich nicht zu informieren.
Und die Schuld liegt nicht nur bei den Welpenkäufern, sondern auch bei den Züchtern.
Deshalb plädiere ich auch für den Hundeführerschein mit Informationen für den Welpenkauf.

: Die wollen am Anschaffungspreis sparen und legen dann das Doppelte an Tierarztkosten drauf.

Ich denke nicht, daß das am Preis liegt, denn dann können sie sich einen Mischling für 100 Euro kaufen.

Die Papiere waren von vorne bis hinten erlogen - die prangten von DV- und VDH-Siegern und Weltsiegern (die Hunde waren aber teilweise schon seit 20 Jahren tot).

Wie soll das ein Laie sehen?

:
: Warum informieren sich die Leute nicht vor dem Hundekauf?
: Ich krieg das in meinen Kopf nicht rein!

Wenn solche Sachen in den Medien breitgetreten werden würden, dann... Werden sie aber nicht, schade.


: Aber wenn man die Leute mit solchen Vermehrungsanstalts-Hunden dann trifft, heißt es: Wieso? Da war doch alles sauber und so viele niedliche Welpen und die hatten auch Leute, die sich um die Welpen gekümmert haben, das sah doch alles ganz gut aus? Und Papiere haben die doch auch und außerdem sehe ich nicht ein, für einen Rassehund 1000 Euro zu bezahlen, wenn ich so da doch viel billiger drankomme...

Denke mal zurück, als du den ersten Hund gekauft hast. Wusstest du über all diese Sachen bescheid?
Also, ich nicht. Ich habe mich zwar über verschiedene Rassen informiert. Ausgeguckt, welche Rasse am besten zu mir passt. Aber das war es dann schon fast. Hundehaltung, klar wusste ich bescheid. Erziehung, sicher, ich habe ja Bücher.
Und die Praxis, ach du Schande.

Ich verurteile die Züchter und nicht die Welpenkäufer.
Allerdings, wären die Käufer besser aufgeklärt, würden diese Züchter keine Käufer mehr finden.
Also: Hundeführerschein mit Informationen.

Liebe Grüße Frieda




23. April 2003 17:31

Hallo Karin,

: Und dass man sich über's neue Auto wesentlich mehr Gedanken macht, : nicht zu vergessen: Ein Auto, das kaputt ist, leidet nicht...

Aber einige leiden mehr, wenn das Auto kaputt ist, als wenn der Hund krank ist.*schauder*

Liebe grüße Frieda