Hallo Nanni,
ich sehe gerade, du hast ja schon super viele Antworten bekommen. Ich finde es übrigens toll, dass Ihr Euch im Vorfeld viele Gedanken macht.
Ich finde, dass nichts gegen einen Golden Retriever spricht, wenn das Euer Wunsch ist. Genügend Auslauf und Auslastung würde er bei Euch offenbar bekommen.
Was ich zu bedenken geben würde, wäre: Muss es ein Welpe sein? Ich habe mit Welpen keine Erfahrung, aber ich habe 2 Familien erlebt, die sich einen Welpen angeschafft hatten, der von Anfang an in etwa genauso lange alleine bleiben musste, und das war keine so gute Idee. Beide Hunde hatten dann viel Blödsinn angestellt, sind z.B. abgehauen und alleine auf Tour gegangen.
Ich denke auch, dass Euer Goldi sicherlich eine enge Beziehung zu Eurer Tochter aufbauen wird, wenn sie sich durchsetzt und ihn konsequent erzieht. Aber möglicherweise wird er sie mehr in Frage stellen, als er das bei Euch tun würde. Oft habe ich schon gelesen, dass gerade jüngere Kinder sich darüber beklagt hatten, dass ihr Hund einen Elternteil als Hauptbezugsperson angesehen hat, damit müsst Ihr schon auch rechnen (und bei Frieda war es ja offenbar auch so).
Hunde beobachten ja sehr genau und Eure Tochter bekommt nun mal auch von Euch noch Regeln vorgegeben und Grenzen gesetzt, das wird er bemerken und sich dann möglicherweise an dir oder deinem Mann orientieren.
Aber Goldis sind andererseits keine solchen Ein-Mann- oder Ein-Frau-Hunde, ich denke, dass auch das kein Problem ist, man muss sich nur drauf einstellen. Wichtig fände ich generell, dass Ihr am gleichen Strang zieht, Euch absprecht und den Hund gleich behandelt.
Richtig finde ich auch Birgits und Ghizmoss Bedenken. Da kannst du deine Tochter natürlich einschätzen. In dem einen Fall, den ich oben erwähnt hatte, war dieTochter auch 13, hatte sich sehnlichst einen Hund gewünscht, und nach einem halben Jahr vielen die Gassigänge dann doch deutlich kürzer aus. Außerdem war der Hund gewohnt, selbst Entscheidungen zu treffen, er war ziemlich dickköpfig, hatte einen immensen Jagdtrieb, hat keine Möglichkeit ausgelassen, alleine auf Tour zu gehen und diese Tochter verlor zunehmend die Geduld und dann auch das Interesse. Der Hund wurde dann weggegeben.
Aber wie gesagt – da kannst du deine Tochter natürlich einschätzen. Ob sie mal studieren wird, vielleicht mal ins Ausland geht oder etwas tut, wo der Hund nicht mit kann – das kann man derzeit nicht voraus sehen. Da fände ich es wichtig, dass auch Ihr Anderen aus der Familie Euch einig seit, dass Ihr dann gemeinsam eine Lösung finden müsst: Dass jemand anders aus Eurer Familie sich verstärkt kümmert oder Ihr einen Hundesitter nehmt oder sowas.
Wegen der 4 Stunden, die der Hund von vornherein wohl alleine bleiben müsste, würde ich persönlich aber keinen Welpen nehmen. Wie beim Menschen braucht es auch beim Hund unterschiedlich lange, bis er wirklich stubenrein ist. In den beiden Fällen, die ich oben erwähnte, waren die Welpen deswegen in den 4 Stunden, die sie alleine sein mussten, in einem Außenzwinger, aber beide hatten halt keine Möglichkeit ausgelassen, dort auch wieder auszubrechen.
Ich finde, in Frieda habt Ihr ja eine perfekte Ratgeberin, sie war ja offenbar im gleichen Alter wie deine Tochter. Die Unterstützung, die Frieda anspricht, finde ich auch total wichtig. Ich denke, Ihr müsst Euch auch drauf einstellen, dass Eure Tochter einfach manchmal das Gefühl haben wird, in einer Sackgasse geladet zu sein. Geht uns als Eltern manchmal auch nicht anders, wenn die Kinder in der Pubertät sind. Auch ein Hund kommt in die Pubertät, testet seine Grenzen aus, gehorcht von heute auf morgen nicht mehr, und ich denke, dass Hundehalter dann manchmal genauso frustriert sein können wie Eltern, und dass es hier einfach auch Unterstützung und Zuspruch und ein paar Erziehungshilfen braucht, um auch schwierige Zeiten durchzustehen.
Viele Grüße
Anila