Hallo Saskia
Zuerst mal finde ich es toll, dass du dich dafür einsetzt, dass Hunde in die richtigen Hände geraten. Ich war 15 als ich Sesto bekam und es hat super geklappt und ich habe es nie bereut. Ohne die Unterstützung der Eltern hätte es allerdings nie geklappt. Ich habe mal zu einer ähnlichen Frage eine Antwort geschrieben, ich hänge ein paar Teile davon unten an.
Lg TRIsto
ACHTUNG LANG!
Hallo xxxxx
Du hast ja nun schon sehr viele Antworten erhalten und mit den meisten bin ich auch absolut einverstanden...
Ich möchte dir erzählen, wie ich auf den Hund gekommen bin; sorry, dass es etwas länger geworden ist!
Ein Hund zu haben war seit meinem fünften Lebensjahr mein Traum, mal stärker, mal weniger. Meine Eltern waren aber total dagegen. Erst zehn Jahre später erlaubten mir meine Eltern einen Hund ins Haus zu holen; ich war damals 15 ging noch im Ort zur Schule, war dadurch noch oft zu Hause, doch der GANZEN Familie war klar, dass sich dieser Zustand bald ändern würde, so dass wir vorher regelten, wer mit dem Hund spazieren gehen würde, wenn ich mal nicht zu Hause wäre. Alle in unserer Familie haben sich dazu bereit erklärt, für den Hund Verantwortung zu übernehmen. Es ist für einen Jugendlichen schlichtweg nicht möglich, ganz alleine zu einem Hund zu schauen, sei es wegen dem Finaziellen oder eben, weil die eigene Ausbildung viel Zeit in Anspruch nimmt. Wenn man noch zu Hause wohnt, darf kein Familienmitglied dazu überredet werden, einen Hund zu kaufen!!
Meine Eltern übergaben mir die ganze Verantwortung für den Hund, ich musste (für mich war und ist es aber ein dürfen) ihn füttern, bürsten, mit ihm Spazieren gehen so oft ich Zeit hatte. Das heisst, die Familie übernimmt nur den Spaziergang am Mittag, wenn ich nicht zu Hause bin. So muss ich halt morgens eine halbe Stunde früher aufstehen, als meine Kolleginnen, damit ich noch mit dem Hund raus kann, nachmittags muss ich zuerst mit dem Hund raus, bevor ich mit jemanden abmachen kann oder bevor ich mich gemütlich vor den Fernseher setzen kann. Fast die ganze Freizeit widme ich meinem Hund. Doch dafür bin ich auch die erste Bezugsperson für ihn!! Ist dir das bewusst? Ist dir bewusst, dass du viele Opfer bringen musst, wenn du möchtest, dass der Hund wirklich dich als Bezugsperson sieht?
Die Erziehung hat auch geklappt, allerdings habe ich es nicht alleine versucht, sondern bin von Anfang an zu einer Übungsleiterin gegangen. Und, der Hundesport hat mich in seinen Bann gezogen
Nun, ich könnte noch viel erzählen. Ich bin nun bald 20, habe das Gymnasium hinter mich gebracht und habe mit dem Studium begonnen. Als ich Sesto bekam, war ich noch nicht einmal mit der obligatorischen Schule fertig, nur dass du siehst, wie schnell sich die Situationen ändern. Du wirst neue Leute kennen lernen, die vielleicht andere interessante Hobbies haben. Du musst wissen, neben einem Hund reicht es nicht mehr für ein weiteres Hobbie, das viel Zeit in Anspruch nimmt. Jetzt vielleicht schon noch, aber wenn du 18 bist immer noch?
Ich habe es nie bereut, dass ich Sesto habe, dass ich ihn bekommen habe, als ich noch so jung war. Doch leider kenne ich viele Mädchen, die einen Hund bekommen haben, der sie ein paar Jahre später nicht mehr interessiert hat. Und viele Leute sagen, dass ich eher eine Ausnahme bin (ich will mich damit jetzt nicht selber loben, aber ich denke, dass es Leute gibt, die einfach zum Hundehalter "geboren" wurden...).
Vielleicht noch kurz zum Finaziellen: Meine Eltern haben von mir verlangt, dass ich für den Hund soweit als möglich selber aufkomme. Bis jetzt musste sie mir noch nicht unter die Arme greifen. Für mich hiess/ heisst dies aber, in den Ferien und an den Wochenenden zu arbeiten und auf vieles zu verzichten. Ich hab nun halt nicht einen so vollgestopften Kleiderschrank, dafür habe ich Sesto!! und eine Menge alter Kleider, die so richtig dreckig werden dürfen
Frage dich immer wieder, ob du dir wirklich so innig einen Hund wünschst. Schau dir deinen jetztigen Tagesablauf an, gestalte ihn im Kopf so, wie er wäre, wenn du einen Hund hättest, inklusive dem früheren Aufstehen am Morgen. Überlege dir, wie es in drei Jahren, in 10 Jahren sein wird, was du dann tun wirst...
Sorry nochmal, dass es so lange wurde. Das Hauptanliegen meiner Antwort ist eigentlich, dir zu zeigen, dass es nicht unmöglich ist, in deinem Alter einen wirklich eigenen Hund zu haben, wenn man bereit ist, auf andere Dinge zu verzichten!!