Hallo Saskia,
solange du keinen Welpen zu dir nimmst, ist das mit deinem Plan ganz in Ordnung. Von einem Welpen würde ich dir allerdings definitiv abraten, den kannst du in den ersten Monaten gar nicht allein lassen. Das musst du ihm erst beibringen, und zwar in kleinen Schrittchen, minutenweise.
Aber einen etwas älteren Hund aus dem Tierheim, der idealerweise schon stundenweises Alleinsein kennt, halte ich bei deinen Lebensumständen für unproblematisch. Der würde sich bestimmt freuen. Achte darauf, ihn in den Semesterferien zu holen, damit du am Anfang besonders viel Zeit für die Eingewöhnungsphase hast. Dass du am Wochenende und in den Semesterferien mit dem Hund woanders hinfährst, ist für einen Hund kein Problem, solange du eben mit ihm zusammen bist. Die meisten Hunde lieben Reisen und die Abwechslung dabei (neue Gerüche).
Dein späterer Lehrerinnenberuf ist mit Sicherheit hundekompatibler als eine Vollzeit-Außerhausbeschäftigung. Du musst allerdings wissen (das haben ja auch schon mehrere gesagt), dass ein Hund dein Leben verändert, und zwar viel mehr, als du es dir jetzt vorstellen kannst. Allabendlich auf die Piste gehen ist dann nicht mehr drin. Ein Hund sollte, und auch nur, wenn er es gewöhnt ist, maximal 4-5 Stunden am Tag allein sein müssen, auf den ganzen Tag bezogen. Du musst bereit sein, dich wirklich auf den Hund und seine Bedürfnisse einzustellen. Wenn er zum Beispiel das Alleinsein nicht verträgt, dann muss jemand für ihn da sein, sei es deine Mitbewohnerin, dein Freund oder eben du selbst (oder ein liebevoller Hundesitter).
Ich wusste das auch nicht, als wir unseren Labrador von Freunden übernommen haben, die ihn abgeben mussten (Lebensumstände ändern sich!!). Ich dachte immer, ein Hund läuft halt so mit, so eher nebenher. Das ist ein ganz fataler Irrtum. Damit macht man einen Hund ziemlich sicher unglücklich. Er braucht intensive Beschäftigung und nicht nur zwei, drei Gassirunden am Tag. Ich hab meine Arbeitszeit drastisch reduzieren müssen und führe jetzt ein ziemlich anderes Leben als in der Zeit vor Benno - Wald statt Kino. Aber wenn man dazu bereit ist und sich umstellt, dann gibts nichts Schöneres, finde ich.
Noch ein Tipp: Achte unbedingt auf die Rasse. Ein Border-Collie zum Beispiel braucht viel mehr Ansprache, Bewegung und Beschäftigung als ruhigere Rassen. Aber da kann man dir ja auch im Tierheim weiterhelfen. Machs gut, ich wünsch dir viel Glück bei deiner Entscheidung!