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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Ihr gebt mir Rätsel auf!
06. April 2001 23:24

Hallo Ingrid,

auch ich fühle mich angesprochen durch das zweite Posting.
Warum nur, wirfst Du ausgerechnet hier den Leuten Ignoranz
vor ?
Wenn ich das alles richtig verstanden habe, hat deine Sina
dich sensibel gemacht für das Elend in Spanien.
Das ist gut, aber wenn DU auch mal über DEINEN Tellerrand
schaust, wirst Du sehen, dass nicht nur in Spanien Hunde
misshandelt werden.
Ich werde schon vor meiner Haustür verrückt...Wo ich lebe,
gilt es als normal, dass ein Hund drei Mal am Tag lediglich an den
allernächsten Straßenbaum geführt wird. Kluge, gute Hunde..
Irgendwie fühle ich mich durch Dein Posting "angemacht", auch
weil ich mich vor einigen Tagen über Straßenhunde, bzw. deutsche
Tierheime ausgelassen habe.
Ich muß die Augen doch auch zumachen dürfen, sonst werde ich
noch irre !

Viele Grüße von

Stefanie, die die Arche Noah Teneriffa unterstützt
Ella, die in Griechenland kein schlechtes Leben hatte
und Bibo, die in Deutschland durch die Hölle ging











07. April 2001 10:52

Hallo Ingrid und Sina und all die anderen, die geantwortet haben.
Es fällt mir auch schon seit längerer Zeit auf, daß es nur dann viele Antworten gibt, wenn man "banale" Dinge erwähnt, egal in welchem Forumbereich. Ich persönlich habe es aber auch schon erlebt, daß ich Postings, bei denen es um Hilfe, Gründung einer Organisation o.ä. ging, geantwortet habe, Vorschläge gemacht habe und ich habe nie wieder was von dieen Leuten gehört. Das Interesse was zu tun ist scheinbar bei manchen zeitlich begrenzt.
Ich erhalte min. 3-4 mal die Woche mails und Bilder aus Spanien und Deutschland. Da vergeht einem nicht nur der Appetit. Ich versuche mit meinen Möglichkeiten zu helfen, ob das in Deutschland oder Spanien ist, ist mit egal. Ich habe allerdings auch keine Lust, ständig angegangen zu werden, weil wir (mein Freund und ich) u.a. einen Hund aus Spanien haben und außerdem nicht nur Hunde aus Deutschland, sondern auch aus Spanien vermitteln (nur direkt in ein neues zu Hause).
Mit denen, die wirkliches Interesse haben, kommuniziere ich direkt, über das Forum schon lange nicht mehr.
Wir unterstützen 2 Spanische Tierschutzorganisationen, demnächst wahrscheinlich 3 (auch persönlich vor Ort, da wir mehrere Wochen im Jahr dort verbringen), 2 in Deutschland, haben einen Hund aus Deutschland, einen aus Spanien, demnächst wahrscheinlich einen dritten und eine Appaloosa Stute die keiner haben will, weil sie nur spazieren reiten will. Bei Pferden wird übrigens ganz schnell der Gang zum Schlachter gewählt, dafür interessieren sich auch wenige.
Also wenn Du /Ihr wollt könnt ihr mir gerne mailen. Ich sehe das Elend vor Ort und auch 2000km entfernt, ob Hund, Katze oder Pferd. Aber ich habe keine Lust, mich von Sesselpupsern (entschuldigt) dumm anmachen zu lassen. Denn oft sind die, die am lautesten Meckern, die die nichts, aber auch gar nichts tun. Das bezieht sich nicht nur auf Tiere.
So, und jetzt gehe ich mit meiner Spanierin zur Junghund-Spielgruppe.
Schönes Wochenende, Kerstin



07. April 2001 14:10

Hi Ingrid

: so langsam verstehe ich Euch nicht mehr. Da gibt es manchmal Postings, wo jemand z.B. seinen Hund vorstellt. Und da werden Antworten geschrieben, das findet gar kein Ende.

Entsprechende Postings ignorieren, wenn sie Dich persönlich nicht interessieren.

: Und dann gibt es Postings, da beklagt man sich, dass man unangenehme Erlebnisse mit der Umwelt hatte

s.o.

sad smileyobwohl die so schlimm gar nicht waren, finde ich).

Stichwort : Toleranz.

: Und wieder Antworten noch und nöcher.

s.o.

: Vor kurzem schrieb Carla auch über ihren Frust, was dort abgeht. Wieder keine grosse Resonanz.

Daraus lässt sich nicht pauschal eine Ignoranz oder Gleichgültigkeit schliessen.

: Sagt mal, kehr ihr alle nur vor der eigenen Haustür? Wenn irgendjemand postet, in einem deutschen Tierheim wurden Hunde gekillt, dann schreit ihr alle rum. "Oh wie grausam, da muss man was tun." Und dabei wurden diese Hunde im Vergleich zu ausländischen Hunden sogar noch human gekillt, ich weiss, dieser Vergleich hinkt. Aber trotzdem.

Mit Polemik erreicht man lediglich das Gegenteil. Auch wenn einem die Geduld ausgeht und man das Gefühl hat, man würde gegen eine Mauer reden.....

: Irgendwie verstehe ich auch die Handvoll Leute, die sich im Kampf gegen die HV wirklich engagieren, für ihre Hunde kämpfen. Die beklagen sich auch immer über mangelnde Resonanz.

... aber ich versuche niemanden zu missionieren oder anzugreifen. Die Interessen eines Menschen sind verschieden gelagert. Das was das Herz nachhaltig berührt ist oft das Ausschlaggebende. Die Lebensumstände spielen ebenfalls eine Rolle. Es ist mir lieber, wenn ein Mensch sich a) überhaupt engagiert und b) im Rahmen seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten. Sei es die Mitarbeit in einem Tierheim, die Unterstützung der AIDS-Hilfe, den Kampf gegen Gewalt in der Familie, die Förderung der Krebs-Forschung, die Mitarbeit in einer der Tafeln usw. Wofür man sich engagiert ist letzendlich eine sehr persönliche Entscheidung und das eine schließt das andere nicht aus, d.h. wer sich eine Initiative gezielt aussucht, drückt nicht damit aus, dass alle anderen weniger bedeutend wären. Nur - ein einzelner Mensch kann nicht das Unrecht dieser Welt wieder gerade biegen oder die Schuld dieser Welt auf sich nehmen. Es gibt so viele Aktionen für die es sich lohnt, zu kämpfen aber dann würde ich nur damit beschäftigt sein. Dann könnte ich mein Privat- und Berufsleben an den Nagel hängen, wobei mein Privatleben und mein Hund schon zu kurz kommen, weil ich beruflich mehr als ausgelastet bin. Je nach dem arbeite ich teilweise auch am Wochenende, d.h. ich habe keine 38 Stunden Woche und da ist bei mir 'nur' eine Förderung drin [heißt Patenschaft im Tierheim]. Mehr nicht.

: Also entweder bin ich ein Tierfreund oder ich bin es nicht.

Ergo - diejenigen, die sich in diesem Fall nicht engagieren, sind keine?

:Aber meine Tierliebe kann sich doch nicht ausschliesslich auf meinen Hund und vielleicht noch den Hund des Nachbarn beziehen.

s.o.

:Freut Euch, dass es Euren Hunden so gut geht, aber bitte vergesst nicht das Elend in der Welt. Ignoriert es nicht.

s.o.

: Eine Ignoranz diesem Elend gegenüber muss für jeden Tierschützer, der sich Ausland einsetzt, der hart arbeitet, der kämpft, der auf vieles verzichtet zugunsten der Tiere, ein Schlag ins Gesicht sein.

s.o.

: Ich war bisher immer gerne hier. Ich habe gute Tipps bekommen. Es hat hier ja manchmal schon einen etwas familären Charakter. Eigentlich toll. Aber diese Ignoranz dem ganzen Hundeelend gegenüber, macht mich doch eher unglücklich.

s.o.

: Ich erwarte nicht, dass ihr jetzt alle nach Spanien fahrt, dort Hunde holt oder mithelft. Aber ich denke, dass Geschichten wie die berichtete doch etwas mehr sensibilisieren sollten. Und wenn jeder dadurch auch nur ein ganz klein wenig hilft, wenn sich die Möglichkeit ergibt, dann wäre doch schon viel geholfen oder?

Das ist richtig.

: Was ich tue? Ich versuche auch zu helfen, wenn es geht. Ich stehe mit zwei spanischen Tierschutzorganisationen in Kontakt. Der einen habe ich geholfen ein Spendenkonto in Deutschland zu eröffnen (ist nicht so einfach, wenn die Person nicht da ist). Für die anderen schreibe ich jetzt die Homepage. Und wenn Sinas Tierarztrechnung es wieder zulässt, werde ich Patenschaften übernehmen. Auch so kann man helfen.

...und die anderen tun nichts?

Ich kann sehr gut Deine Wut und Deine Enttäuschung verstehen aber nicht, dass Du pauschal ein Urteil über andere Forumsteilnehmer fällst, das Dir nicht zusteht, denn das was Du von anderen im Internet wahrnimmst ist de facto lediglich ein minimaler Bruchteil. Du kannst nicht mit diesem einen Puzzle-Teil ein Ganzes sehen wollen. Es wird immer wieder ein verzerrtes Bild entstehen.

Das Internet ist lediglich ein Teil meines Lebens und ich bin nicht 24 Std im Yorkie-Forum präsent. Ich gehe auch nicht alle Foren durch, sondern nur diejenigen, die für mich erst mal relevant sind. Ich habe mich erst sehr spät gestern Nacht eingeloggt und habe Dein Posting 'Grausame Spanier' erst übersprungen, weil mich die Überschrift schon irritiert hat. Ob es Absicht war oder nicht, der Eindruck wird automatisch erweckt, dass eine Völkergruppe pauschal über den Kamm geschoren wird und das hat mich nicht animiert, die Meldung überhaupt zu lesen. Auf das jetzige Posting hin, habe ich die Meldung gelesen. Ich kann nicht verstehen, dass Menschen so grausam und primitiv sein können und es ehrt Dich, dass Du etwas dagegen unternehmen möchtest und dass Du Dich auch aktiv für den Tierschutz einsetzt. Ich glaube nicht, dass irgendjemand, der Deine Meldung gelesen hat, nicht betroffen war. Eine Petition ist auch eine gute Idee [die Meldung hab' ich noch nicht gelesen]. Grundsätzlich möchte ich sagen, dass es in den südeuropäischen Ländern ebenso Menschen gibt, die Tiere respektieren und sich für den Tierschutz einsetzen. Vor einigen Jahren ist außerhalb von Berlin ein Schäferhund an einem Baum erhängt worden. Er ist nicht gleich gestorben, sondern muss qualvoll verhungert und verdurstet sein. Menschliche Perversion findet man auch vor der eigenen Tür. Das bedeutet nicht, dass man im Ausland die Augen davor verschließen soll - nur, dass Tierquälerei genauso in diesem eurem Lande stattfindet. Auch habe ich mich aus dem Thread über Hilfe für ausländische Hund ja oder nein zurückgehalten, weil er für mich eine Einbahnstraße war. Die ewige Leier, dass einem deutsche Hunde weniger wert sein sollen, wenn man sich für ausländische engagiert. Tierschutz kennt keine Grenzen und in der heutigen Zeit sollte man froh sein, wenn sich Menschen überhaupt für irgendetwas engagieren und mag ihre Hilfe für manche noch so unbedeutend erscheinen - 'helping hands' werden immer gebraucht.

Liebe Grüße + Ganz tief durchatmen ;O)

Porcha & Dino


07. April 2001 14:24

Hallo Sina,
mir hat jemand mal gepostet, daß jeder Mensch seine Prioritäten setzt, diese war für ausländische Hunde.
Ich konzentriere mich auf deutsches Elend. Ich finde es ehrlich gesagt kurzsichtig und anödend (nicht persönlich gegen dich bitte!), wenn immer wieder gesagt wird, den Hunden in den Tierheimen gehts gut! ja, sicher, aber warum sind sie im Tierheim!!! Einige deshalb, weil sie mitten in Deutschland aus furchtbarsten Verhältnissen erst mal gerettet wurden! Die Hunde haben nicht von allein an die Türe geklopft.
Kettenhaltung: Auch in Dtl. immer noch vorhanden.
Hunde, die erschlagen werden, erschossen, verhungern, totgetreten, ersäuft: In Dtl. immer noch vorhanden.
und und und.
Jeder kämpft auf seine Weise, ich kritisiere keine einzige ernsthafte Org. die sich für Auslandhunde einsetzt und keinen einzigen Menschen, der einen Ausländer aufnimmt. Fern sie sich bewußt sind, was sie tun.
Aber ich persönlich unterstütze es nicht und werde es auch nie unterstützen. Weil ich das Elend hier gesehen habe, weil es Bambuli in mein Leben gebracht hat und weil mich persönlich das viel mehr aufregt, weil es in einer scheinheilig tierschützerischen Gesellschaft passiert und das seit Jahrzehnten!
Also: Mein Respekt gilt jedem, der sich auf seine Weise für irgendetwas einsetzt. Aber bitte: Nicht von jedem verlangen, nur noch gen Süden zu schauen.

Liebe Grüße
ChristineHd

07. April 2001 15:48

Hallo Ingrid,
:
: Das ist richtig. Aber ich denke, dass viele Leute noch nicht begriffen haben, was im Ausland (nicht nur in Spanien) manchmal wirklich abgeht.

Und ich glaube zusätzlich, daß viele Leute noch nicht gegriffen haben, was vor der eigenen Haustür wirklich abgeht.

: : Und ich für mich persönlich habe beschlossen, das es viel mehr nutzt, wenn ich mich in einem begrenztem Umfeld, dafür aber 100%tig, einsetze, als wenn ich an allen Ecken irgendwie ein bißchen was tue.

Genau, das ist Dein Weg. Und andere gehen andere Wege, auch helfend.

: Na ja, so habe ich für mich beschlossen, mich mehr für die ausländischen Hunde zu engagieren, denn trotz allem Elend hier, denen geht es in meinen Augen oft schlechter.

Schlechter inwiefern?

Liebe Grüße
ChristineHd

07. April 2001 16:39

: Hallo Ingrid!
:
: Wollen wir wetten, dass Du auf dieses Posting mehr Antworten bekommst, als auf das darunter;-)
: (Beispiele sind die Diskussionen "Hunde aus dem Süden" oder auch "Deutsche Tierheime"...)
: Auf Menschen, die sich für Hunde (Tiere allgemein) im Ausland einsetzen, wird rumgehackt bis zum gehtnichtmehr, weil sie ja nichts für die Hunde in deutschen Tierheimen tun. Ulkigerweise sind die, die "rumhacken" in aller Regel solche, die selber gerade mal gar nix für den Tierschutz tun (bezieht sich nicht nur auf das Yorkie-Forum, sondern auch auf "das wirkliche Leben"winking smiley!

Ich denke, wenn rumgehackt wird, kommt es schon auf das Ausgangsposting an. Fühle mich da von Dir mal in gewisser Weise angesprochen.
Ich lasse mir aber von niemandem vorwerfen, auch nicht indirekt, daß ich die Augen einfach schließe. Was ich privat für Tierschutz und Menschenschutz mache, brauche ich nicht an die große Glocke hängen. Nationalität spielt da für mich keine Rolle übrigens.
Nur will ich bei den Gelegenheiten nicht einfach schweigen, wenn einfach behauptet wird, hier bei uns ist es besser etc. Leid gegen Leid aufzuwiegen finde ich nicht gerade gut. Alle Südländerbesitzer, die ich kenne, brauchen sich vor niemandem zu rechtfertigen. Vielleicht auch deshalb, weil sie nicht jedem sofort die Geschichte aufs Auge drücken?

Wenn also rumgehackt wird: Ganz ehrlich, mir fällt da das Sprichwort ein: Wie man in den Wald ruft...
Noch einmal, mir ist es völlig egal, wer sich für was einsetzt, aber ich will weder missioniert noch indirekt, weil ich nicht auf irgendein Posting reagiere wie erwartet, quasi beschimpft werden. Da geht mir der Hut hoch.
Liebe Grüße
Christinehd