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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Hundezucht als GmbH ?
27. April 2001 05:22

Hallo Gaby,

so ganz stimmen deine Ausführungen nicht. Wenn das so wäre, dann hätten schon viel mehr Züchter eine GmbH gegründet. Als GmbH mußt Du Gewinn einfahren, sonst machen Dir nämlich Staat und Finanzamt die Hütte ganz schnell dicht. Und wie groß dieGgewinne sein müssen, um überhaupt die Unkosten zu decken, hast Du ja selbst aufgeführt. Und dann muß noch so viel dabei herausspringen, daß Du deine Mitarbeiter bezahlen kannst (und da ist auch nicht Brutto = Netto) und man selbst lebt ja auch nicht von Luft und Liebe. Kann mir einfach nicht vorstellen, daß unter solchen Bedingungen nicht schon bei der Bedeckung rein wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen...

Viele Grüße

Antje

27. April 2001 06:51

Hallo Antje,

tut mir leid, die Ausführungen stimmen. Es muß lediglich eine Gewinnerzielungsabsicht da sein, die ersten drei Jahre kannst Du in jedem Fall Verluste ohne Ende einfahren.
Solange die GmbH zahlungsfähig ist und nicht überschuldet, gibt es da keine Probleme mit Vater Staat. Nur, wenn Du über mehr als drei Jahre nur Verluste angibst, kann es schwierig werden. Solange aber die Gewinnerzielungsabsicht eindeutig ist und Du das beweisen kannst, kann Dir der Staat die Firma nicht zumachen. Anders sieht es bei Einzelunternehmen aus - hast Du als Einzelunternehmer ständig Verluste, sieht der Staat das nicht mehr als Gewerbe, sondern als Hobby an.

Als Beispiel kannst Du Dir die zahllosen Internet und New-technology-Firmen anschauen, die ebenfalls herbe Verluste haben - trotzdem sind es eingetragene Firmen.

Ich empfehle Dir mal als Lektüre das HGB und das GmbHG, da kannst Du die Angaben von mir überprüfen.

Grüße, Gaby

27. April 2001 07:28

Hi Leute,

: Denn wenn ich alleine mal darüber nachdenke, was Du z.B. in einen DSH an Zeit und Arbeit investieren mußt, bevor Du überhaupt die Zuchtzulassung hast und dann mit einer Hündin vielleicht insgesamt 5 Würfe machst, ist es in jedem Fall ein Verlustgeschäft.
:
: Und als Unternehmen bekommst Du einige Hilfen, wie Existenzgründung, Kredite, Lieferanten-Sonderkonditionen z.B. beim Futter wesentlich einfacher als eine Privatperson.
:
: An der Rechtsform sehe ich also nichts verwerfliches, sondern nur ein Indiz, das die Leute sich mal vorher auch unternehmerische Gedanken gemacht haben.
:
: Grüße, Gaby

Bitte mal das GmbH und Steuergesetz richtig lesen. In einer GmbH kann ich zwar alle Kosten geltend machen, d.h. Verluste laufen auf, aber die nutzen rein gar nichts, weil Verluste aus einer GmbH nicht angerechnet werden dürfen, mir bei meiner privaten Steuererklärung z.B. zur Minimierung der Steuerlast meiner sonstigen Einkünfte überhaupt nix nutzen. Ist die GmbH dann irgendwann überschuldet, kann es passieren, dass Du zur Insolvenz gezwungen wirst, insbesondere seitdem ab den Jahresabschlüssen 1999 auch kleine GmbHs ihre Bilanzen veröffentlichen müssen. Des weiteren musst Du bei Gründung einer GmbH erstmal mindestens 50 Tausend DM haben, die als Stammkapital einzuzahlen sind. Ne Bank wird Dir für eine Liebhaberzucht diese bestimmt nicht zur GmbH-Gründung leihen.

Man sollte daher davon ausgehen, betreibt jemand eine Hundezucht in der Rechtsform einer GmbH, dann hat das mit Liebhaberei nix zu tun sondern nur mit Gewinnmaximierung und Minimierung des persönlichen Risikos des Züchters!

Kopfschüttelnde Grüße

charly

27. April 2001 07:36

Hallo Charly,

: Bitte mal das GmbH und Steuergesetz richtig lesen. In einer GmbH kann ich zwar alle Kosten geltend machen, d.h. Verluste laufen auf, aber die nutzen rein gar nichts, weil Verluste aus einer GmbH nicht angerechnet werden dürfen, mir bei meiner privaten Steuererklärung z.B. zur Minimierung der Steuerlast meiner sonstigen Einkünfte überhaupt nix nutzen.

Das ich die Verluste einer GmbH nicht mit sonstigen Einkünften verrechnen kann, ist mir klar. Aber immerhin kann ich damit Kosten für Hundezucht absetzen, was ich sonst nicht könnte.


Ist die GmbH dann irgendwann überschuldet, kann es passieren, dass Du zur Insolvenz gezwungen wirst, insbesondere seitdem ab den Jahresabschlüssen 1999 auch kleine GmbHs ihre Bilanzen veröffentlichen müssen.

Die GmbH muß ja nicht überschuldet sein oder werden. Wir haben schließlich keine Ahnung, was an Einlagen in der GmbH ist und alleine das Grundvermögen, sofern das Grundstück in GmbH-Besitz ist, ist schon ein Kapital, das in der Bilanz als Vermögen auszuweisen ist.

Bei einem DSH z.B. kann man bei bis zu 60 bzw. 80 (mit Ausland) Deckakten pro Jahr schon einiges an Geld verdienen - das wären schätzungsweise für einen Rüden einer der Rassen schon 60.000,-- DM oder mehr an Einkünften.



Des weiteren musst Du bei Gründung einer GmbH erstmal mindestens 50 Tausend DM haben, die als Stammkapital einzuzahlen sind. Ne Bank wird Dir für eine Liebhaberzucht diese bestimmt nicht zur GmbH-Gründung leihen.

Das mag schon sein - aber nur die Hälfte muß als Bareinlage nachgewiesen werden und zur Firmengründung eingezahlt werden.

: Man sollte daher davon ausgehen, betreibt jemand eine Hundezucht in der Rechtsform einer GmbH, dann hat das mit Liebhaberei nix zu tun sondern nur mit Gewinnmaximierung und Minimierung des persönlichen Risikos des Züchters!

Na und? Es gibt genug Züchter, die das auch ohne GmbH machen - da sind die Einkünfte immerhin steuerfrei, da Hundezucht als Hobby gilt.
Da ist mir eine GmbH allemal lieber als ein Ammerreuth, bei dem man nirgendwo nachprüfen kann, wieviel in die eigene Tasche gewirtschaftet wird.

Grüße, Gaby

27. April 2001 08:10

Hallo Gaby,

kenne halt jemandem, der glaubte, so clever zu sein von wegen GmbH usw., und dann kamen sie und haben dicht gemacht... (zu welchem Zeitpunkt, weiß ich allerdings nicht). Hinzu kommt auch, daß die Hunde in so einem Fall pfändbar wären.


: Ich empfehle Dir mal als Lektüre das HGB und das GmbHG, da kannst Du
: die Angaben von mir überprüfen.

Danke, lieber nicht, habe nicht vor, meine Zucht im großen Stil zu betreiben...

Viele Grüße

Antje

27. April 2001 08:16

Hallo Gaby,

: Bei einem DSH z.B. kann man bei bis zu 60 bzw. 80 (mit Ausland)
: Deckakten pro Jahr schon einiges an Geld verdienen - das wären
: schätzungsweise für einen Rüden einer der Rassen schon 60.000,-- DM
: oder mehr an Einkünften.

DEN mußt Du aber erst einmal haben! Das sind eine Handvoll Rüden von 25.000 Welpen pro Jahr. Hinzu kommt, daß gerade solche Rüden die Zucht kaputtmachen durch ihren häufigen Deckeinsatz und bei Verdiensten in dieser Höhe von den Deckrüdenbesitzern über (Hunde)Leichen gegangen wird. Gerade die sagen Dir nämlich nicht mehr ehrlich, daß bei ihrem Superrüden oder vermehrt bei ihrer Nachzucht z.B. ein Bauchspeicheldrüsen-, ED-Problem oder ähnliches besteht. Und genau DAS ist der Grund, warum solche gewerblichen Züchter, egal ob mit oden ohne GmbH, abzulehnen sind.

Viele Grüße

Antje