Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Angriff auf die Freiheit

geschrieben von Tatjana(YCH) 
Angriff auf die Freiheit
12. September 2001 06:11

Liebe Yorkies,

ich weiß, daß dieses Thema nicht hierher gehört, dennoch fällt es mir schwer, zur normalen Tagesordnung überzugehen.

Etliche tausend Menschen fanden heute den Tod, und keiner von ihnen hatte einen solchen Tod verdient - außer vielleicht den Attentätern selbst. Als ich von einem Bekannten von dem Unglück erfuhr, konnte ich es zuerst nicht glauben. Einen so gut durchgeplanten, so gewaltigen und doch so einfachen Anschlag - das konnte für mich in dem Moment nicht wahr sein. Erst die Nachrichten im Internet und im Fernsehen konnten mich eines Schlimmeren belehren. Da rauschten Bilder über den Schirm, die man sonst nur aus apokalyptischen Science-Fiction-Werken kennt.

Ich frage mich was das für ein Gefühl ist, als Passagier in einem Flugzeug zu sitzen und machtlos zusehen zu müssen, wie man auf ein mit abertausenden von Menschen gefülltes Gebäude zurast. Was sieht man in so einem Moment? Was geht da in einem vor? Wo nicht nur das eigene, sondern tausende von Leben nicht zu retten sind?

Was mag wohl in den Flugzeugen vorher passiert sein? Wie kann es sein, daß vier Flugzeuge von Terroristen fast gleichzeitig erfolgreich übernommen werden? Gibt es denn gar keine Sicherheitsvorkehrungen mehr? Da fliegen etliche Tonnen Kerosin durch die Luft und es ist ein Kinderspiel daraus eine tödliche Waffe zu machen. Ich bezweifle, daß die Pilotenkabinen in Zukunft weiterhin so unsicher bleiben. Gegen physische Bomben ist man ja schon reichlich gewappnet, aber an menschliche Bomben hat scheinbar keiner gedacht - dabei sind die noch viel gefährlicher. Mich entsetzt am meisten, daß diese Entführungen überhaupt möglich waren. Denn nur durch diese Möglichkeit kam es zur eigentlichen Katastrophe.

Diese Anschläge haben weitreichende Konsequenzen. Es gibt tausende Tote und Verletzte, sowie noch viel mehr Menschen, die jetzt in Trauer um ihre Angehörigen sind. Mein höchstes Beileid gilt den Betroffenen. Einen Bekannten, Verwandten oder einen Freund so plötzlich zu verlieren ist schrecklich.

Eine andere Katastrophe spielt sich in der Wirtschaft ab. Dort verschieben sich sämtliche Aktienwerte und kaum einer weiß so recht, was das bedeutet. Bei einer neuen Wirtschaftskrise gibt es auch Opfer, die es möglicherweise schleichend und genauso hart trifft. Wenn das Geld erst mal an Wert verliert werden viele Menschen langsam immer ärmer und landen irgendwann auf der Straße. Und das ist in meiner Vorstellung das Allerschlimmste, was einem widerfahren kann.

Was mich noch weiter aufregt ist der Grund für diesen Anschlag. Ein Glaube war es wahrscheinlich, der dieses Verbrechen beging. Ein fehlinterpretierter Glaube, der den Attentätern all die Jahre eingeprägt wurde. Der Glaube an eine glorreiche Belohnung nach dem "Märtyrer"-Tod.

Ich habe jahrelang bei der American Airlines gearbeitet und nach einem Telefonat mit Freunden, das dann aber mit dem Hinweis "bitte machen Sie die Leitung frei" unterbrochen wurde, weiß ich daß zwei meiner damaligen Flugkollegen ims Leben gekommen, ein weiterer Freund, der als Reserveoffizier im Sanitätsbereich ist, wurde sofort eingezogen. Es sind also nicht nur Bilder, die ich sehe, sondern Freunde, die gestorben isnd.

Traurige und nachdenkliche Grüße.


12. September 2001 06:19

An Alle!

Auch wenn das Leben sicherlich weitergeht, so würde ich mir wünschen aus Respekt vor den Opfern der gestrigen Terroranschläge für kurze Zeit einige der im Vergleich dazu banalen Probleme in Sachen Hund etwas weniger zu diskutieren.

Bitte missversteht mich nicht, es ist lediglich eine Bitte für kurze Zeit sich und seine Probleme etwas zurückzunehmen.

Vielen Dank für Euer Verständnis.

Renate


12. September 2001 06:38

Hallo Renate,

dem ist nix mehr hinzuzufügen.

Viele Grüße

Antje

12. September 2001 06:42

Wir stehen an der Schwelle zum dritten Weltkrieg, wenn uns auch die Bilder wie Computeranimation aus einem Science-Fiction-Film anmuten.

Wie lächerlich klein sind nun alle anderen Probleme...

Marie

12. September 2001 08:19

Hi Tatjana!

Bestürzt sind wir sicherlich alle gleichermaßen! Und auch entsetzt, wozu Glauben mißbraucht werden kann u. wie verblendet die Menschen doch sein können! Sicherheit ist anscheinend nur ein Irrglauben! Traurige Grüße v.Gabie

12. September 2001 08:38

hei
nat. ist sicherheit ein irrglaube.was ist sicher?wo ist es sicher?
sicherheit ist immer eine frage des eigenen umgangs mit der echten oder vermeintlichen gefahr,inden usa genauso wie hier oder auch im umgang mit hunden.

was ich aber eigentlich fragen möchte:
warum bitte sollte eine pietätvolle zurückhaltung in bezug aub "banale hundefragen" vollzogen werden?
hilft das irgenjemanden?

hier sitze ich und starre fragezeichen an die wand.
und gleich dahinter kommen böse böse ausrufezeichen,seit unseer aller geliebter kanzler einen 5minütigen schweigeprozess am donnerstag in einklang mit unser aller geliebter gewerkschaft einfordert.
als anmerkung:
die erbetene 1münütige schweigepause des herrn busch gestern dauerte ganze 4,75 sekunden.
daß 5 minuten nixarbeiten der regierung von mir bezahlt wird,ist klar,aber unabwendbar-
dass 5minuten pause in der wirtschaft aber auch von mir bezahlt wird,das kommt uns alle teuer-und hilft niemandem.
schweigendes,ehrendes gedenken ist wohl nach arbeitsschluss nciht möglich.
ist wie mit dem kirchgang:nur wer sich dort sehen läßt,samt neuer montur,glaubt rechtschaffen.
der daheimgebliebene ist nun mal ein heide.

muss man den pietät immer mit theater verwechseln-gruss
pat