Tach Gabriela,
Hundebesitzer, die plötzlich nach ihrem Hund treten, schlagen oder ihn anschreien, sind schlicht und ergreifend mit der Situation überfordert oder glauben tatsächlich, dass sie soeben ihrem Hund eine gute Erziehung zutragen. In jedem Hundeleben wird es den Punkt geben, wo Frauchen oder Männchen (sorry) mal eine Schritt weiter gehen müssen. Dann würde der Schnauzengriff helfen, ohne Geschrei. Man kann es aber auch ganz bleiben lassen, und den Hund laufen, bellen, buddeln, jammern, betteln oder sonst was machen lassen. Meist hört man dann ganz kluge Sprüche wie "er macht das aus Angst" oder "er ist halt dominant" oder gar "das liegt an der Rasse". Nicht wahr. Erziehung ist nicht nur "feiner Hund bekommt ein Lecker". Denn selbst mit der Methode wirst du im Alltag an Grenzen kommen, wo das nicht mehr hilft.
Versteh mich nicht falsch, ich erziehe gerade vier Hunde und schule in Agility. Doch ohne ein solides Nein wirst du nicht auskommen. Und jeder Hund wird mal versuchen, dein Nein anzuzweifeln. Und bei manchen Hunden ist es besonders wichtig, konsequent zu sein. Konsequenz bedingt aber, dass du deinen Befehl durchsetzt. Auch wenn der Hund ganz und gar nicht will. Was bedeutet, dass du dir aber auch genau überlegen sollst, wann du welchen Befehl anwendest. Es nutzt nichts, fünfmal zu scheien, wenn du genau weißt, dass der Hund eh nicht kommt. Hast du aber mal angefangen, den Hund zu rufen, muss am Ende der Hund bei dir sein. Konsequent. Und Erziehung braucht Erziehungsmittel, ob vorher oder nachher.
Mina