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Ich verstehs nemmer.

geschrieben von Sonja und Benny(YCH) 
Ich verstehs nemmer.
23. Juli 2002 07:53

Hallo Leute,

kurze Geschichte:

Eine bekannte Familie von mir hat fast zur gleichen Zeit ihre Hunde bekommen. 2 Dobermänner.
Ich fand die Leute eigentlich immer sehr nett und ok.
Wir hatten uns neulich über Hund unterhalten. Ich fragte wie es mit der Erziehung so funktioniert, darauf die Antwort: "Wir hatten in den ersten 2 Wochen eine private Hundetrainerin die uns und den Hunden die Grundregeln beibrachte - das genügt uns. Mehr wollen wir gar nicht. "
Naja, und was seh ich heute!?!
Der Rüde von beiden hörte überhaupt nicht und beide Hunde wurden an extrem kurzen Leinen geführt (30-50 cm) und hatten jeweils Würger und Stachler an. Die Leinen waren an den Stachlern befestigt! :-((
Ich hätte k..... können!!
Nebenbei erwähnte ich so: "Die Hunde haben ja nen Stachler an?!" - Keine Antwort! (logisch)

Man, die Leute sind bei mir "unten Druch"!!

VG
Sonja und Benny
(ich muss dazu sagen, ich lehne absolut solche Art von "Hilfsmitteln" ab.)

23. Juli 2002 09:55

Hi Sonja!

ja ja, mein lieblingsthema...

meine nachbarn haben auch einen Doberman. Dieser hund hat ein so tolles wesen: unterwürfig, keine rudelchef-ambitionen, mag kinder und andere tiere, und lässt sich viel gefallen– WÄRE ER WOANDERS GELANDET.
DIese leute verstehen sich darauf einen hund zu versauen. Er ist leinenagressiv, kann sich bei herrchen und frauchen alles erlauben, kriegt was er haben will, würde frauchen beissen, wenn sie ihm den stock wegnehmen würde, und von der enkeltochter lässt er sich wohl nur noch solange was gefallen, wie sie ihm nichts wegnehmen will (an dem tag will ich nicht im haus sein...) usw. usf. der hund ist von oben bis unten kupiert und trägt Stachelhalsband. SIeht ja auch gefährlicher aus so. Klar, der hund geht auch in die hundeschule. allerdings erinnerrt mich die schule eher an knast. "Komisch, mein hund hat total angst in letzter zeit auf den platz zu gehen" "ach wieso das denn, arbeitet ihr mit zwang oder wie?" "NEEEEEIIIINNNN" paar tage später sehe ich sie, wie sie vom platz kommen: Hund mit Stachel hinter den ohren, aber frauchen peilt überhaupt nix. ich kann mir schon vorstellen wie die mit dem hund arbeiten. echt abartig.

bis dann, und viele grüsse, Tina + Fume

23. Juli 2002 10:55

Hi Sonja!

:"Wir hatten in den ersten 2 Wochen eine private Hundetrainerin die uns und den Hunden die Grundregeln beibrachte - das genügt uns. Mehr wollen wir gar nicht. "
: Naja, und was seh ich heute!?!
: Der Rüde von beiden hörte überhaupt nicht und beide Hunde wurden an extrem kurzen Leinen geführt (30-50 cm) und hatten jeweils Würger und Stachler an. Die Leinen waren an den Stachlern befestigt! :-((
: Ich hätte k..... können!!
: Nebenbei erwähnte ich so: "Die Hunde haben ja nen Stachler an?!" - Keine Antwort! (logisch)
:


Ich kenne diese Spezies "Hundehalter" (hö) nur zu gut....
Bei uns kommen solche Leute auf den Platz marschiert, wollen, dass "Ihr Hund nur ein bisschen hört" und hören nach 3 Besuchen auf, weil sie merken, dass Hundeerziehung mit Arbeit verbunden ist. Und dass Wunder wahrlich ziemlich lange dauern können.

Denen ist aber auch nicht mehr zu helfen. Es ist nur schade um die Hunde, die wirklich etwas anderes verdient hätten.

Grüßle
Moni

23. Juli 2002 13:37

Hallo,

ein ganz so extremes Beispiel kenne ich zwar nicht. Aber wir kennen eine superliebe Mischlingshündin, die seit ca. 3 Monaten bei ihrer neuen Familie ist. Sie ist eine Straßenhündin aus Rumänien, konnte also noch gar keine Erziehung genießen. Sie ist erst 1 1/2, also nur ein Jahr älter als meine Hündin. Die zwei verstehen sich auch super. Ich habe den Leuten gleich erzählt, dass wir eben in die Hundeschule gehen und das da demnächst auch wieder ein Junghundegrundkurs anfängt, wo wir auch hingehen. Ich habe ihnen sogar angeboten, doch mal zum Zugucken zu kommen.

Der Mann fragte nach den Kosten (10 Stunden - 80,-Euro, also nicht sehr teuer, finde ich) und damit war das Thema gegessen. Kurz darauf erkundigte sich dann seine Frau, wo denn nochmal die Hundeschule sei, denn die Hündin wäre ihr heute auf die Straße gelaufen und würde gar nicht hören und da müsste man jetzt wohl doch mal was machen. Ich habe ihr sogar extra ein Programm der HS mitgebracht, habe dann aber nichts mehr davon gehört und drängeln wollte ich sie ja auch nicht.

Ein paar Wochen später treffe ich wieder den Mann. Er erzählt mir, sie wären zufällig bei einem Ausflug an einer HS vorbeigekommen und einfach mal reingegangen. Der Trainer dort erzählte ihnen zuerst mal: "Wenn sie bei dem Hund irgendwas erreichen wollen, dann müssen sie ihm das Geschirr abmachen. Da geht nur was mit Halsband". Ich hab´ihm dann nur gesagt, dass das eigentlich keine Rolle bei der Erziehung spielt. Naja, später ist die Hündin dann davongelaufen und hat jemanden angebellt und als sie dann zu ihm zurückkam, hat er sie geschüttelt und geschimpft und das minutenlang. Ich habe ihm zwar erklärt, dass das verkehrt ist, aber ich glaube, das hat nicht viel gebracht.

Schade, dass viele Leute sich das Geld und die Mühe in der Hundeschule sparen, nur um später mit viel schlimmeren Problemen kämpfen zu müssen.

Viele Grüße

Melanie

23. Juli 2002 21:10

Hallo Sonja!
Was müssen das für dumme Hunde sein das sie in 2 Wochen nicht verstehen was läuft. Und erst die Menschen dazu! Das Ganze darf doch im Schnitt nur etwas ne Woche dauern, dann artet es in Arbeit aus und überflüssig ist es ja sowieso.
Leider die traurige Realität - und leider mal wieder die Dobis. Eigentlich ne liebenswerte Rasse - in den richtigen Händen eben. Stachler und Würger völlig zwecklos - arme Hunde! Leider auch immer wieder Leute unterwegs sie solche Hunde brauchen um ihr Ego auzupeppen. Was ich mich auch frage:Warum eigentlich gleich 2 Stück ? Wir erziehen seit Jahren einen von der Sorte, und wie mein Mann soeben schmunzelnd feststellte, fertig sind wir nicht. Er ist sicher eine Aufgabe so lange er bei uns ist.
Übrigens ist mir immer ziemlich egal was Herrchen und Frauchen genügt, wichtig ist was der Hund braucht. Will sagen das es eine kurzsichtige Denkweise ist von seinen eigenen Bedürfnissen auszugehen - mir würde manchmal weniger genügen - dem Hund aber nicht. Da muß ich meinen Kopf in die Ecke stellen und an die andere Seite denken - was ja am Ende mir wieder zugute kommt.
Eine 30 cm Leine habe ich auch - damit übten wir das enge Fußlaufen, die kurzen Wendungen etc, bei unserem Clown lange Zeit eine echte Hilfe. Mittlerweile aber hängt die am Haken, Stachel und Würger hat er nie gesehen. Besser wird von allein nix - mit den Methoden auch nicht. Schade um die Hunde, schade um die Rasse, schade für all die Leute die es sehen und sich danach ein Bild machen, es ist das Falsche, eben wie in den meisten Fällen dieser Art: guter Hund in schlechten Händen.
Grüßle
Christiane und Nico - Dobi ohne Stachel

20. August 2002 10:45

Hallo Melanie!

Im Prinzip finde ich du hast absolut recht, Erziehung muss sein. Ich habe meinen Hund (Riesenyorkshire, 8,5 kg) erst bekommen als er 4 Jahre war (jetzt ist er 6,5). Ich erziehe in noch immer und probiere laufend neue Trainingsmethoden aus (bin im Moment beim Clickert, funktioniert prima.). Ich war auch in der Hundeschule, aber obwohl sie dort keine Stachler&co. verwenden, nett sind usw. war es für mich und ich glaube auch meinen Hund nicht das Richtige. 1,5 Stunden Fussgehen gingen Berny auf dem Nerv (lahmes dahin trotten, beim Wort "Gemma" = Gehen wir sofort Galopp Richtung Ausgang)und später mir auch. Er spielt nicht (nur in der Wohnung) und mit Futter war er damals nicht mehr zu motivieren. Gott sei dank habe ich trotzdem nie Erziehungsmäßig aufgegeben aber ich habe so meine Zweifel ob ich jemals soweit bin (Berny soweit ist), dass wir ohne Schleppleine spazieren gehen können.

Was ich sagen will ist, dass auch die Hundeschule nicht immer DIE Lösung ist. Wir haben nach der Begleithundprüfung (73 Punkte, ab 70 wären wir durchgefallen ;-) ). Seit dem übe ich aber immer noch selber daheim. Es geht einfach besser, weil ich mich 100% auf ihn einstellen kann = wenn ich seh er hat ÜBERHAUPT keine Lust mehr, dann ich auch aufhören. Wir machen jetzt Agility (Kurs), im macht es glaub ich auch Spass (wenn er nicht wieder mal Totalstreik hat), hier läuft es aber auch nicht so streng wie im Begleithundekurs.

Grüße,
Iris und Riesenyorki Berny