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Ungereimtes

Die Rubrik für Merkwürdiges, Widersprüchliches oder Nachdenkenswertes. Denn Hundehalter schauen auch gerne über den Tellerrand und gehen mit offenen Augen durch’s Leben. Hier ist der platz um solche Themen zu diskutieren.  
Wer versteht's?
16. August 2002 01:28

Hallo Ronja!

: Um einem Tier zu helfen, mach ich mir gern Feinde!!!!!!

Und - hast Du ihm geholfen? Du beklagst Dich ja gerade darüber, daß es Dir nicht gelungen ist. Viele Hundehalter mit vernünftigen Einstellungen zu Hundeerziehung würden bei vielen gedankenlosen Hundehaltern sehr viel mehr erreichen, wenn sie ihr Entsetzen über Mißstände etwas psychologisch verpacken würden, bevor sie losplatzen. Sicher geht es einem selber hinterher besser - aber die Frage ist halt, wie man mehr Erfolg hat.

Dem Tier hilft es nichts, wenn Du Dir Feinde machst. Wenn Du Dich aber zwingst, vorsichtig zu formulieren, dann schaut der andere Hundehalter sich vielleicht mal Deinen Hundeplatz an, von dem Du ihm vorschwärmst, oder er geht mal auf die Internetseite, von der Du ihm erzählst, oder er liest das Buch, das für Dich hilfreich war. Die meisten Menschen hören es halt lieber, wenn andere sagen: "Da hatte ich ein Problem, und das hat mir geholfen.", als wenn man zu ihnen sagt: "Sie haben da ein Problem. Da müssen Sie das und das machen!" - am besten noch in der Befehlsform.

Also, überleg Dir mal, ob etwas mehr Beherrschung Deinem Ziel nicht zuträglicher wäre - es ist keine Kunst, sich so jemanden zum Feind zu machen - eine Kunst ist es, bei so jemandem etwas zu bewirken.

Grüße, Kaya


16. August 2002 07:34

Hallo Kaya,

nochmal zum besseren Verständnis, ich laufe nicht durch die Gegend und kritisiere.
Doch wenn ich sehe, wie Hundeanfänger z.B. auf dem Hundeplatz völlig falsch beraten werden, sag ich was dazu, denn ich hatte das Glück meinen ersten Hund auf einem tollen Hundeplatz ausbilden zu dürfen.
Wir hatten zwei Ausbilder die ein tolles Händchen für Hunde haben, Stachel usw. waren bei uns auf dem Platz verboten.
Und in den Anfängen beim ersten Hund ist man doch noch etwas unsicher, wenn man da dann an die falschen gerät, kann vieles kaputt gemacht werden.
Wenn ich sehe, dass er Hund eines vierzehnjährigen Mädchens auf dem Hundeplatz vom Ausbilder eine übergezogen kriegt, weil er beim Schuß nicht liegen bleibt, das Mädchen weinend daneben steht, ja, da sage ich was, zeige ihr Möglichkeiten an, das es anders geht.

Wenn mein Nachbar seinen Hund nur im Keller hält, ohne Tageslicht, Auslauf was ist das? Den mache ich mir gerne zum Feind, wenn ich den Tierschutz einschalte.

Wir haben einen Hund der bevor er bei uns war , ein schlimmes leben hatte, nur Schläge, das war alles was er bekam.
Seit 8 Jahren ist er bei uns, nun hat dieser Mensch wieder einen Hund, genau das gleiche Spiel, tja, was glaubst Du was ich dem gerne alles sagen würde, aber ich reiß mich zusammen, immer in der Hoffnung dass wenn er ihn abgibt, der Hund zu uns kommen kann, damit wir ihn weiter vermitteln.
Wir hatten ihn schon mal für ein paar Stunden hier, dann hat sich der Typ es anders überlegt, machen kann man nichts, beweise mal die seelischen Qualen die dieses Tier durchmacht, also muß ich nett sein, so schwer es mir fällt, denn wer weiß wo das Tier sonst landet.
Das sind die Leute, die ich nicht als Freunde brauch, denn wenn ich meinen Hund der inzwischen 9 Jahre ist anseh, und seine Vergangenheit immer wieder durchbricht, wenn er zitternd da steht, nur weil ich ihn bürsten will, ja, dann werde ich sauer.
Ich mach sowas nicht in Befehlsform, ich labere bestimmt nicht jeden an, doch wenn ein Tier gequält wird, sei es seelisch oder körperlich, halt ich nicht den Mund, denn sonst bin ich nicht besser wie der Besitzer.

16. August 2002 09:54

: : Hey
:
: Über den Einsatz von Stachelhalsbändern könnte man sich bis ins Unendliche streiten und das möchte ich nicht.

Wie sieht denn so ein Stachelhalsband aus? Habe noch nie eins gesehen und finde kein Bild bei Google...

Danke,
Saskia

16. August 2002 10:00

Hallo Sonja,

ich kann das, was Sandra schreibt, nur bestätigen: Es ist durchaus nicht immer sinnlos, den Mund aufzumachen und die Leute zu "belehren".

Ich habe vor einiger Zeit mal ne junge Frau mit ihrem Schäferhund getroffen. Der war damals 7 Monate alt und trug einen Stachler. Als er meinen Harvey sah, bellte er wie verrückt, sie konnte ihn kaum halten, so ein Affentheater führte er auf. Sie sagte, das mache er nur an der Leine, er wäre sonst total lieb. Wir leinten die Hunde dann ab und sie spielten. Ich fragte dann einfach mal nach, warum der Hund einen Stachler trägt. Sie sagte, sie sei auf nem Hundeplatz und dort habe man ihr das gesagt.
Ich sagte ihr, daß ich nicht sehr viel davon halte und fragte, ob sie das Halti kennt etc.. Sie kannte es nicht und war sehr daran interessiert, weil sie ihm den Stachler eigentlich selbst schon nicht mit gutem Gewissen anzog. Sie wußte halt nur keinen Ausweg.

Von da an begann sie mit dem Haltitraining und wenn wir uns heute treffen, findet kein Affentheater mehr statt! ;-)))

Also: Kopf hoch - auch wenn es in diesem Fall nichts gebracht hat - man sollte niemals die Augen verschließen und zusehen!

Gruss,

Danni

16. August 2002 12:06

Hallo,

versuche es mal zu erklären.
Es sind aneinandergereite Glieder die zu einem Halsband verschmelzen. Du tuest es genau um wie ein Normale Halsband. Das einzigste auf der Seite (am Hals des Hundes) sind stumfe Stäbe (Stacheln) die mei einem Zug am Halsband (Leine) sich zusammenziehen und leicht in den Hals des Hundes eindringen (Die Haut wird dabei nicht durchbohrt oder verletzt. Der Hund empfindet dabei ein Unwohlsein bis hin zum kleinen Schmerz (kommt immer darauf an wie stark du ziehst, wie weit du es einsetzt und vor allem ob du damit umgehen kannst). Es ist jedoch nicht zum Strafen. Du kannst das ganze so konditinieren das es zum Triebmachen gebraucht wird, das der Hund sich freut es umzuhaben. Dazu mbrauchst du viel geschick. Für mich ist es einfach ein gutes Mittel in der Hundeausbildung, wenn man damit umgehen kann und sich vorher darüber gedanken macht warum und wozu man es braucht.

Freundliche Grüße
Nadja

17. August 2002 02:30

Hallo Ronja!

Auch nochmal zum besseren Verständnis: Es hat keiner gesagt, daß Du Deinen Mund halten sollst, wenn irgendwo ein Tier gequält wird. Ich war auch schon als Zeuge vor Gericht, als ein Möchte-gern-Herrenreiter seinen Gaul zuschanden geritten hat.

Was ich meinte, sind die "Grenzfälle", die halt (noch) kein Fall für den Tierschutz sind. Sicher gibt es Leute, bei denen ist sowieso Hopfen und Malz verloren, an denen kann sich austoben wer will, einen Effekt wird es sowieso nicht haben. Meine Aussage war schlicht und ergreifend, daß man bei den unsicheren Kandidaten, die aus Unkenntnis oder unter schlechtem Einfluß Fehler machen, mit Diplomatie mehr erreichen kann als dadurch, daß man seinem Ärger unkontrolliert Luft macht, um sich dann 10 min. besser zu fühlen. So zumindest klang die beschriebene Situation für mich.

Grüße, Kaya