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Bürokratie siegt über die Not von Hunden

geschrieben von Andrea(YCH) 
Bürokratie siegt über die Not von Hunden
17. August 2002 05:46

Hallo Yorkies,

gestern bekam ich die schockierende Meldung, dass in Deutschland mal wieder die Bürokratie über die Not von Tieren gesiegt hat. Einer berüchtigten Hunde"Züchterin" (Name und Anschrift liegen mir vor) wurden vor einigen Wochen 40 Hunde wegen schlechter Haltungsbedingungen entzogen. Es handelt sich um Shih Tsu, Yorkies, Biewer Yorkies, Lhasa Apso....
Diese Hunde kamen in die Hände privater Tierfreunde, die diese armen Tiere wieder hochgepäppelt haben.

Gestern fiel seitens des Veterenäramtes die Entscheidung, dass diese Hunde wieder an diese "Züchterin", die über ein mehrseitiges Vorstrafenregister verfügt, zurück gegeben werden müssen. Die Haltungsbedingungen waren wohl noch nicht schlecht genug. Für die Menschen, die diese völlig ausgemergelten und verstörten Hunde aufgenommen hatten, ist diese Entscheidung natürlich völlig unbegreiflich.

Es kann doch nicht sein, dass das Leid dieser Hunde nun von vorn beginnt. Was kann man hier noch unternehmen?

Wütende Grüsse
Andrea

17. August 2002 08:09

Hallo Andrea,

ich kann Dir nachfühlen, da packt auch mich die Wut, vorallem wenn man so hilflos zusehen muss.
Ich hab einen Freund der beim Veterinäramt gearbeitet hat, was hab ich mit dem schon über solche Fälle gesprochen!!!!!
Wir hatten den Fall, das eine Nachbarin ihren Neufundländer nur im Keller hielt, kein Auslauf,keine frische Luft, hin und wieder wurde der Kot von ihm wenigstens in die Mülltonne gebracht.
Diese Nachbarin, hat dann meine Schwester angezeigt, weil sie ihre Hündin mal zwei Tage an der Leine im Garten festgemacht hat.
Schon kam die Polizei, ich hab dann mit denen gesprochen, warum die Hündin an der Leine war(der Freund meiner Schwester war gerade gestorben, sie war einfach nicht in der Lage, mit dem Hund spazieren zu gehen, und hatte sie aus diesem Grund im Garten, aber nicht den ganzen Tag).
Ich habe den Polizisten gesagt, dass ich ahne woher die Anzeige kommt, und das besagte Person, sich doch bitte um Ihren Hund kümmern sollte.
Da wurde mir gesagt, dass gerade diese Mitglied im Tierschutz ist!!!!!!
Da versteht man doch die Welt nicht mehr, besonders als ich dann auch noch einen Brief von der netten Nachbarin bekam, und sie mir mit dem Anwalt drohte, und auch mir den Tierschutz vorbeichicken wollte.
Tja häte nichts dagegen ich hab nichts zu verheimlichen.
Und was ist aus dem Neufundländer geworden, ja, auch heute nach drei Jahren lebt er noch im Keller, doch immerhin, darf er jetzt ein kleines Stück täglich spazieren gehen.
Man kann verzweifeln an der Bürokratie, ob man bei der Züchterin noch was machen kann? solche Sachen sind doch schon öfter passiert, ich verstehs nicht.
Aufklärung??????
Gestern waren wir mit unseren Kindern im Main-Taunus-Zentrum, dort gibt es ein Zoogeschäft, das Hunde verkauft.
Natürlich stürmen meine Kinder immer dahin, ganz begeistert von den Welpen.
Als wir davor standen, erklärte ich meinen Kindern, dass man dort keinen Hund kaufen soll, und auch warum.
Neben uns standen noch zwei Frauen, eine von ihnen bestätigte mich, die andere meinte, ich hab von hier einen Hund, ach der ist ja soo süß und auch gesund.
Da meinte ich nur, da haben sie aber Glück gehabt, denn das hätte auch anders ausgehen können, darufhin sie, aber wieso denn, die Hunde sind doch geimpft, ich hab sogar nen Stammbaum!!!!
Solange es solche Menschen gibt, die Hundehandel unterstützen, wird es weiter dieses Leid geben, im Zoohandel wie auch bei der "Züchterin die Du beschrieben hast.
Was nützt alle Aufklärung, wenn sich die leute nicht aufklären lassen wollen.
Traurige Grüße
Ronja


17. August 2002 21:39

: Als wir davor standen, erklärte ich meinen Kindern, dass man dort keinen Hund kaufen soll, und auch warum.
: Neben uns standen noch zwei Frauen, eine von ihnen bestätigte mich, die andere meinte, ich hab von hier einen Hund, ach der ist ja soo süß und auch gesund.
: Da meinte ich nur, da haben sie aber Glück gehabt, denn das hätte auch anders ausgehen können, darufhin sie, aber wieso denn, die Hunde sind doch geimpft, ich hab sogar nen Stammbaum!!!!
: Solange es solche Menschen gibt, die Hundehandel unterstützen, wird es weiter dieses Leid geben, im Zoohandel wie auch bei der "Züchterin die Du beschrieben hast.
: Was nützt alle Aufklärung, wenn sich die leute nicht aufklären lassen wollen.

Liebe Ronja,

ich glaube nicht, dass sich die Leute nicht aufklären lassen wollen.
Du hast ja selbst gesehen, die eine Dame, die neben euch stand, hat dir doch zugestimmt.

Die andere, die Glück mit ihrem Hund hatte, war nicht deiner Meinung, weil sie dort eine GUTE Erfahrung machte, auch wenn das vermutlich tatsächlich sehr viel mit Glück zu tun hatte.

Deshalb aber davon auszugehen, dass sie Hundehandel unterstützt, finde ich nicht richtig.
Vielleicht hat sie sich zu dem Zeitpunkt, als sie den Hund kaufte, noch nicht so genau mit Zoohandel und Hundehandel ausgekannt (obwohl bekannt sein sollte, dass man sich besser an einen Züchter wendet, okay. Aber auch das kann wohl ins Auge gehen ...) ?

Und nun hat sie Glück mit ihrem Hund. Möglicherweise holt sie einen zweiten Hund ja eher vom Züchter? Beim ersten hatte sie ja offenbar auch alle Papiere dabei gehabt, auf die man achten muss?

Wie gesagt, man sollte sich schon etwas mehr mit Hund beschäftigen, bevor man einen kauft; aber wenn man ihn aus einer Zoohandlung kauft und dabei Glück hat, siehe oben ...

Viele Grüsse Anke

22. August 2002 05:28

Hallo Andrea,

wie sieht es denn in Bezug auf die Unterbringungskosten der Hunde aus, die zwischenzeitlich von anderen versorgt worden sind? Die muß der Hundebesitzer, auch wenn er die Tiere lt. Gerichtsbeschluß die Tiere zurückbekommt, doch zahlen? Bei so vielen Hunden muß doch einiges zusammen kommen und ich habe schon öfters erlebt, daß die Leute unter solchen Umständen die Hunde ode rwenigstens einen Teil davon dem Tierschutz oder der Pflegestelle übereignet haben, weil's ihnen zu kostspieleig war, für die entstandenen Ünterbringungs-, Pflege- und evtl. Tierarztkosten aufzukommen.

Viele Grüße

Antje

22. August 2002 06:00

Hallo Andrea

Ich kann Dir nur sagen, was ich persönlich machen würde (ist aber nicht jedermanns Sache, da man sich damit massive Probleme mit den Behörden einhandelt).

Herausgabe des Hundes verweigern und die Presse zum Termin der Zwangsabnahme einladen. Macht sich immer gut, wenn Tierschützern gerettete Hunde mit "Staatsgewalt" wieder abgenommen werden. Eventuell, falls vorhanden, Fotos, die den ursprünglichen Zustand der Tiere dokumentieren der Presse zukommen lassen, TÄ. Befunde usw. Jedenfalls jede Möglichkeit ausnutzen, die Öffentlichkeit auf die Sache aufmerksam zu machen und zivilen Ungehorsam zelebrieren.

Es gibt den schönen Spruch "Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht." Ich glaube, der trifft hier zu.

Liebe Grüße

Elke