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Unterwürfige Dominanz?

geschrieben von Christiane Babic(YCH) 
Unterwürfige Dominanz?
30. November 2002 18:00

Hallo,

ich würde gerne wissen, ob es soetwas wie eine "Dominanz der Unterwürfigkeit" gibt.
Habe jetzt die zweite Hündin in Pflege, die das gleiche Verhaltenschema aufweist. Sie ist ein ganz normaler junger Hund, der spielt, lernt etc. - aber macht sie etwas falsch oder kommt sie nicht sofort beim ersten bzw. zweiten rufen u.s.w. ist sie extrem unterwürfig.
Das heißt, sie kriecht auf einen zu, weint, jault und legt sich auf den Rücken. In dem Moment kann ich sie für ihr Fehlverhalten nicht mehr bestrafen.

Ich hatte vorher eine ältere Hündin in Pflege ungefähr gleiche Größe ca. 40 cm und auch schwarz, die hatte das gleiche Verhalten. Sie quickte und weinte, warf sich auf den Rücken, kriechte auf einen zu, aber ansonsten ein ganz normaler Hund.

Auch in anderen Bereichen verhalten/verhileten sich beide normal.

Da ich nun die zweite Hündin habe, die dieses extreme Verhalten zeigt, würde ich gerne wissen, ob es soetwas wie eine "Unterwürfige Dominanz" gibt. Denn bei beiden wird das Verhalten meiner Ansicht nach bewußt eingesetzt.

Ich habe überall nachgeschaut und nachgelesen, aber ich finde zu diesem Thema nichts.

Aber ich denke schon, das mich beide durch dieses Verhalten versuchen zu dominieren.

Dabei sei gesagt, das mir ein etwas aggressiver Hund lieber ist, denn da weiß man wie man sich verhalten muß, in diesem Fall bin ich schon etwas hilflos. Denn wenn der Hund kriechend und winselnd auf dem Boden liegt fällt die Bestrafung schwer, aber in der nächsten Sekunde wird wieder dem Ball hinterhergejagt bzw. mit den anderen Hunden gespielt - als wenn nichts gewesen wäre.

Hat einer schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht, und wie soll ich mich verhalten??????

Grüße

Christiane

P.S. Habe im Moment noch einen 8,5 Jahre alten Golden Retriever in Pflege mit starken Liegeschwielen - was kann ich dagegen tun?




30. November 2002 18:22

Hallo Christiane,

ich hatte auch mal ein Erlebnis auf einem Bauernhof. Ich war dort um einem Bekannten zu helfen der dort einen Lagerraum gemietet hat. Auf dem Bauernhof lebt auch ein Schäferhund weswegen ich meine besser im Auto gelassen habe. Da bei Schäferhunde mein Herz höher schlägt, konnte ich es nicht lassen den Hund zu rufen. Der Hund kam auch freudig auf mich zu, dann aber die letzten zwei Meter kroch quasi der Hund zu mir vor die Füße. Ich war ziehmlich baff und wusste auch nicht wie ich das jetzt deuten sollte. War es wirklich unterwürfigkeit? Ich ging einige Schritte zurück und hockte mich hin und streckte meine Hand aus. Der Hund kam und schleckte sie mir wie wild. In diesem Fall denke ich aber ganz stark das es unterwürfigkeit war, denn die Signale die der Hund aussendete, Ohren etc., deuteten nicht auf irgendeine andere Absicht hin. War aber auf jeden Fall ein komisches Erlebnis was mir auch zu denken gab.

Viele Grüße,
Sascha

30. November 2002 19:23

Hallo!

Weißt du eigentlich was "Unterwürfigkeit" bedeutet? Es heißt "sich zu unterwerfen". Der Hund legt sich auf den Rücken und bietet seinem " stärkeren Gegner" seine Kehle an. Dies ist in einem Wolfsrudel gut zu beobachten, wenn z.B. Welpen erwachsene Wölfe begrüßen oder ein Niederrangiger einem dominateren Wolf begegnet. Natürlich macht das das Tier bewußt, da es dadurch die Beishemmung des anderen versucht auszulösen. In deinem Fall weiß der Hund sehr wohl, daß er etwas falsch gemacht hat und versucht dich dadurch zu beschwichtigen. Vermutlich wurde er in dieser Situation immer von seinem Besitzer bestraft.

Es macht auch keinen Sinn den Hund zu bestrafen, wenn er zu dir zurückkommt, auch wenn er es nicht sofort oder richtig macht, denn sonst wird er mal nicht mehr zurück kommen oder sein Kriechen verstärken. Es ist eine verzwickte Situation, denn man kann ihn nicht bestrafen, weil er ja doch gekommen ist, man kann ihn aber auch nicht loben, weil er es ja nicht ganz richtig gemacht.

Ein Hund, der dich dominieren will, schaut ganz anders aus. Der wird sicher nie vor dir kriechen und heulen.

Zu den Liegeschwielen: je älter der Hund wird, desto größer werden die Schwielen. Solange die nicht aufbrechen uind blutig werden, ist das kein Problem.

Grüße
Susi

30. November 2002 19:17

Hallo Christiane,

ich denke schon, dass es ein Dominieren durch Unterwürfigkeit gibt. Allerdings fällt es nicht unbedingt leicht sowas richtig einzuordnen. Der Hund lernt und in dem Fall hat er gelernt, dass sich diese Taktik für ihn am besten ausgezahlt hat. Die Intention war bestimmt nicht das Gegenüber zu dominieren, sondern eher unbeschadet aus einer Situation herauszugehen und eventuell sogar noch etwas abzustauben (Streicheleinheiten, Futter). Mit der Zeit legt Hund sich da auch eine Taktik zurecht. Das Dominieren entsteht letzten Endes ja erst dadurch, dass du dich durch dieses Verhalten manipulieren lässt, nicht weißt wie damit umzugehen ist, was ich übrigens sehr verständlich finde ;-). Ich würde solche Verhaltensweisen vermutlich ignorieren und versuchen ihr wenn irgend möglich den Wind aus den Segeln zu nehmen. Heißt wenn Hund beispielsweise nicht hört, bzw dich ignoriert, eben für eine Weile die SL dran oder ähnliches in anderen Situationen. Der Weg die Taktik zu sprengen indem man sie umgeht und etwas anderes neu aufbaut dürfte am erfolgversprechendsten sein.

: P.S. Habe im Moment noch einen 8,5 Jahre alten Golden Retriever in Pflege mit starken Liegeschwielen - was kann ich dagegen tun?

Hm, Liegeschwielen können recht hartnäckig sein... Wichtig nicht nur zur Vorbeugung, sondern auch bei der Behandlung ist Liegen auf weichen Flächen, was sich oft schwer gestaltet, wenn der Hund harten Untergrund bevorzugt. Was Eincremen mit Ringelblumensalbe angeht habe ich schon Pro und Contra gehört. Der eine sagt es hat geholfen, der andere sagt es hat nichts gebracht. Vielleicht hat da hier jemand noch einen guten Tipp...

Gruß,
Yna


30. November 2002 19:59

: Hallo!
:
: Weißt du eigentlich was "Unterwürfigkeit" bedeutet? Es heißt "sich zu unterwerfen".
Natürlich weiß ich das, und bin etwas erstaunt solch eine Antwort zu erhalten.

Ich kenne sehr wohl dominate Hunde, die das klassische Schema aufweisen, doch das ein Hund versucht durch Unterwürfigkeit zu dominieren war mir neu.

Dominanz bedeutet für mich in diesem Fall, das der Hund aufgrund seiner Handlung sein Ziel erreichen möchte, und ich denke, das dies nicht nur auf Drohgebärden reduziert sein muß.
Ein Hund kann Dich auch dominieren, in dem er unterwürfig ist.
Das habe ich nun zweimal erlebt. Aber es war mir neu.
Darum meine Frage in diesem Forum, wie andere Menschen damit umgehen.

Es ist leichter einen aggressiv dominanten Hund, der Drohgebärden zeigt oder einen nicht mehr auf das Sofa läßt etc. zu handhaben, als ein Hund, der permanent winselt, jault und kriecht, bis er sein Ziel erreicht hat und dann so tut als wenn nichts gewesen wäre.

Die aggressiv dominaten Hunde kann man unterwerfen etc. aber was macht man mit einem dominanten Hund, der seine Dominanz durch Unterwürfigkeit ausübt?????

: Ein Hund, der dich dominieren will, schaut ganz anders aus. Der wird sicher nie vor dir kriechen und heulen.

Siehe oben!!!
:
:
: Grüße
: Susi


30. November 2002 20:54

Hi Christiane,

grinning smileyie aggressiv dominaten Hunde kann man unterwerfen etc. aber was macht man mit einem dominanten Hund, der seine Dominanz durch Unterwürfigkeit ausübt?????

Sehr interessantes Thema! Ich finde es immer wieder erstaunlich was die Wuffels anstellen um ans Ziel zu kommen. Ich denke, oft werden Hunde einfach nur zu dumm gehalten.
Ich denke man kann diesen Hunden es nur austreiben indem man das Verhalten ignoriert, z.b. weg geht und den Hund animiert "normal" auf einem zu zu kommen. Zur Not mit hilfe der SL das Meideverhalten unterdrücken.

Grüße,
Sascha